AIG verkauft das Tafelsilber an Prudential

Nun verkauft der angeschlagene Versicherungskonzern AIG auch noch das Tafelsilber. Für uns bleibt die AIG Aktie weiterhin ein klarer Verkaufskandidat! Durch den 35,5 Milliarden Dollar (26,2 Mrd Dollar) schweren Verkauf seines Asiengeschäfts an den britischen Konkurrenten Prudential kann er einen Teil seiner Schulden beim Steuerzahler begleichen. Dies sei der bislang wichtigste Schritt auf dem Weg zurück in die Selbstständigkeit, sagte AIG-Chef Robert «Bob» Benmosche am Montag in New York. Vielleicht vergisst man dabei aber zu erwähnen das es sich hierbei um einen ganz besonders wichtigen Teil des Kerngeschäftes der AIG handelt, und dies zudem in der wohl derzeit einzigen wirklich aufstrebenden Region dieser Welt. So langsam muss man sich als geneigter Leser die Frage stellen wo die AIG denn in Zukunft überhaupt noch Geld verdienen will um die horrenden Schulden irgendwann zurückzahlen zu können..

Die Börsianer bejubelten die Aussichten auf eine wieder eigenständige AIG: Der Kurs sprang vorbörslich um rund 14 Prozent hoch was einem angesichts eines etwas genaueren Blickes auf diese Nachricht doch zunächt einmal komisch vorkommen muss. Kurz zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr verlor der Versicherer 10,9 Milliarden Dollar. 2008 hatte der Versicherer mit 99,3 Milliarden Dollar den höchsten Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte eingefahren. Ein Gutes hat aber auch das: Mit dem Verkauf sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat bei AIG noch einmal einspringen muss.

Vom Kaufpreis fließen 25 Milliarden Dollar in bar. Dieses Geld geht komplett an den amerikanischen Staat. Der Rest sind Aktien und andere Wertpapiere von Prudential. Auch diese will AIG über kurz oder lang flüssig machen. Die US-Regierung hatte mehr als 182 Milliarden Dollar in den einst weltgrößten Versicherungskonzern pumpen müssen, um ihn in der Finanzkrise vor dem Kollaps zu bewahren. Dadurch ist der Staat nun mit rund 80 Prozent der größte Anteilseigner. Die geplante Veräusserung sowie die Übernahme des Asiengeschäftes der AIG drücken heute entsprechend auf den Aktienkurs der Prudential. Über die Ausgabe neuer Aktien sollen 20 Milliarden Dollar hereinkommen, für weitere 5 Milliarden Dollar verschuldet sich der Konzern.. Die Prudential Aktie dürfte also bis auf Weiteres wohl sehr belastet sein und eher weiter verlieren.


Quelle: investorsinside.de