Barrick Gold Hui, Goldcorp Pfui!
Lieber Leser,
die Berichtssaison ist im vollen Gange. Neben den Tech-Konzernen wie Apple und Facebook sowie Samsung, veröffentlichen in diesen Tagen auch Goldförderer ihre Zahlen für das zweite Quartal 2016. Nachdem z.B. schon Agnico Eagle und Barrick Gold einen satten Nettogewinn ausgewiesen haben, der in Bezug auf den Vorjahreszeitraum um 88 % bzw. sogar um 163 % zulegen konnte, war nun Goldcorp an der Reihe.
Als Marktbeobachter würde man auch beim zweitgrößten Goldförderer der Welt einen deutlich steigenden Gewinn erwarten. Immerhin hat ja der Goldpreis in diesem Jahr stark zulegen können. In der Spitze schon beachtliche 30 %. Wenn da bei einem Goldunternehmen keine spürbare Gewinnsteigerung zustande kommt, wann dann?
Hoher Verlust wegen Produktionsstop
Goldcorp überraschte hier jedoch im negativen Sinne und vermeldete überraschender Weise einen Verlust von 78 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Als sich der Goldpreis im Vorjahresquartal noch im Sinkflug befand, wies das kanadische Unternehmen aus Vancouver einen stattlichen Gewinn von 392 Millionen US-Dollar aus. Hauptgrund für die negativen Zahlen ist wohl der Produktionsstop bei einer großen Fördermine, die immerhin 10 ganze Tage stillstand und somit kein Gold zu Tage brachte.
Performance-Abstand zum Gesamtmarkt fast uneinholbar
Die Begründung klingt plausibel, doch der hohe Verlust gefällt den Aktionären natürlich ganz und gar nicht und sie verkaufen die Aktie, die gegen der Trend deutlich verliert und so ihre Underperformance zum Gesamtmarkt bzw. zum HUI-Index weiter ausbaut. Im ersten Halbjahr 2016, in dem der HUI-Index um 122 % zulegen konnte, brachte es Goldcorp gerade mal auf 66 %.
Ob dieser gewaltige Anstand in absehbarer Zeit auch nur annähernd aufgeholt werden kann, ist vor dem Hintergrund der jüngsten Zahlen eher fraglich. Anleger, die auf die anhaltende Hausse im Minensektor setzen wollen, sollten sich daher nach besser laufenden Goldminenaktien umsehen.
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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse