Brave Brower jubelt Nutzern seine Empfehlungslinks unter

Heute wurde bekannt, dass der beliebte Brave Browser gewisse Eingaben in der Adressleiste zu seinen Empfehlungs-Links vervollständigt. Der Bitcoin Entwickler Luke Childs hat dazu einen Twitterpost veröffentlicht, in dem der kritische Code gezeigt wird.

https://twitter.com/lukechilds/status/1269317142643568640

Dieser Commit in @brave Browser fügt URL-Vorschläge für Dinge wie Exchanges, Kryptowährungs-Suche und Webseiten mit Hardware-Wallets hinzu, die versuchen, euch zum Besuch von Links zu verleiten, die Braves Empfehlungscode enthalten. (Github Link)

Das Ganze funktioniert wie folgt. Wenn ein Nutzer eine gewisse Webseite wie z. B. Binance aufrufen möchte, tippt er die Adresse in die Adressleiste ein. Diese vervollständigt seine Eingabe dann automatisch und hängt den Empfehlungscode hinten dran. Wenn jemand dem Empfehlungslink folgt und sich anmeldet, bekommt der Empfehlende, in diesem Fall Brave, eine Belohnung. Es wurden Empfehlungslinks zu Binance, Coinbase, Trezor und Ledger gefunden.

Luke Childs gibt ein Beispiel an Trezor:

https://twitter.com/lukechilds/status/1269331815212310528

Z. B. wenn ein Nutzer "trezor.io/product/trezor-one-metallic bei Brave eingibt und die Eingabetaste drückt, wird er zu Braves Empfehlungslink weitergeleitet.

Brave räumt Fehler ein

Der CEO und Mitbegründer des Unternehmens, Brendan Eich, hat sich über Twitter entschuldigt und geschrieben, es handle sich um einen Fehler und man werde die Empfehlungslinks wieder entfernen.

https://twitter.com/BrendanEich/status/1269313200127795201

Wir haben einen Fehler gemacht, den wir korrigieren: Brave autovervollständigt standardmäßig wörtlich "http://binance.us " in der Adressleiste, um einen Partnercode hinzuzufügen. Wir sind ein Binance-Partner, wir verweisen Benutzer über das Opt-in-Handelswidget auf der neuen Registerkarte, aber die Autovervollständigung sollte keinen Code hinzufügen.

Viele in der Kryptogemeinde nehmen Brendan Eich mit seiner Entschuldigung nicht für voll. Der bekannte Bitcointwitterer Hodlonaut hat das folgende gepostet:

https://twitter.com/hodlonaut/status/1269373710970097664

@brave Browser versteckt seine eigenen Empfehlungslinks in vorgeschlagenen Seiten-Links zu Binance, Ledger, Trezor und Coinbase. Das ist wie ein bezahlter Gruppenleiter in Softwareform.

Deinstalliert es, wenn ihr diesen Clown-Scheiß am Laufen habt. Ihr wollt Software, die solche Dinge tut, nicht euer Vertrauen schenken.

Was werbetechnisch wesentlich schwerer wiegt, ist ein Post von Whalepanda, einem Bitcoinmaximalisten mit rund 225.000 Abonnenten auf Twitter:

https://twitter.com/WhalePanda/status/1269285914716626944

Das ist wirklich schlecht. Ein weiterer Grund die Nutzung zu stoppen.

Über den Brave Browser

Der Brave Browser hebt sich durch eine innovative Art der Werbeanzeigen von anderen Browsern ab. Konsumenten von Werbung werden bezahlt. Der Brave Browser hat einen eigenen ERC-20 Token (BAT) auf Ethereum für den Betrieb seines Ökosystems. Dieser hält sich (zurzeit Rang 31 auf Coingecko) im Vergleich zu anderen Token relativ gut.

Der Browser hat eine stetig wachsende Nutzerschaft (geschätzte 1 % Marktanteil). Mit seinen rund 15 Mio. monatlichen Nutzern, hätte die Empfehlungslink-Autovervollständigung bestimmt einiges abgeworfen. Der Vorfall ist sicherlich keine Werbung für Brave. Ob das Unternehmen seinen Ruf wiederherstellen kann, muss die Zukunft zeigen.

Brave Browser© Cryptoticker

Quelle cryptoticker.io