Commerzbank-Tochter comdirect will die Kleinaktionäre locken
Lieber Leser,
das Vorsteuerergebnis der Commerzbank-Tochter comdirect ist im 1. Halbjahr kräftig gewachsen. Es legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71,34 % zu und betrug 87,9 Mio. Euro. Was im ersten Moment hervorragend klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick allerdings als „Mogelpackung“.
Hoher Einmalertrag verbesserte das Ergebnis
Denn fast die Hälfte des Vorsteuergewinns (41 Mio. Euro) stammt aus einem Transfergeschäft mit VISA. Es handelt sich folglich um einen Einmalertrag. Rechnet man diesen Betrag heraus, landete comdirect 4,4 Mio. Euro unterhalb des Vorjahresertrags. Aber auch dies betrachte ich angesichts der Marktumstände durchaus als Leistung. Denn die fehlenden Einnahmen aus Zinsen und Provisionen konnte die Direktbank weitestgehend durch Einsparungen beim Investitions- und Kostenmanagement wieder wettmachen.
Eine der profitabelsten Retail-Banken des Landes
So sah es auch der Vorstandsvorsitzende Arno Walter: „Insgesamt blicken wir auf ein ordentliches erstes Halbjahr zurück. Wir wachsen werthaltig, wir liefern gute Ergebnisse, und wir entwickeln uns strategisch weiter. Das zeigen die vielen neuen Produkte, die wir in den letzten Monaten eingeführt haben, von der comdirect trading App bis hin zum eigenen Ratenkredit. Wir sind eine der profitabelsten Retail-Banken Deutschlands: Für das Gesamtjahr streben wir eine Eigenkapitalrendite von über 19 Prozent an. Dies entspricht einem Ergebnis fürs Gesamtjahr von rund 110 Millionen Euro vor Steuern.“
comdirect richtet sich verstärkt an Kleinaktionäre
Um die Verluste aus dem klassischen Zinsgeschäft zu minimieren, will comdirect verstärkt andere Wege gehen. Nochmals Arno Walter: „Unsere Kunden investieren verstärkt in Aktien und Wertpapiersparpläne, lassen also ihr Geld nicht auf unverzinsten Konten liegen. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Entwicklung. Denn genau das ist Kern unserer Strategie: Die Kunden mit innovativen und smarten Lösungen für das Anlegen, Sparen und Handeln mit Wertpapieren zu begeistern.“
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse