Commerzbank - Anleger erliegen Verunsicherung

(Prime Quants) – Nicht nur die Zahlen zum vierten Quartal verunsichern zum Wochenauftakt die Anleger. Auch von den Überlegungen zum Trennbankensystem gehen destabilisierende Impulse für die Bank-Aktien aus. Die Commerzbank kommt zum späten Mittag nicht aus der Verlustzone und liegt nach teils heftigen Ausschlägen im Moment bei 1,58 Euro mit -1,99 Prozent hinter den Vortagsnotierungen.

Sie schafft es einfach nicht. Gewinne sind scheinbar nicht drin bei der Commerzbank. Das Konzernergebnis im 4. Quartal liegt bei rund minus 720 Millionen Euro. In 2012 ist das operative Ergebnis mit 1,2 Milliarden Euro zwar positiv, aber ein anstehender Stellenabbau wird wohl teuer werden. Dazu signalisierte die Commerzbank den Willen für 2012 Zinsen auf die SoFFineinlage zahlen zu wollen. Interessante Hintergrundgeschichte dazu ist das Konstrukt der staatlichen Beteiligung. Die Rück- und Zinszahlungen der Einlage sind an das Ergebnis nach dem HGB gekoppelt. Schreibt die Commerzbank hier Verluste, werden die Zahlungen nicht fällig. Da aber Investoren, vor allem internationale, oft eher auf das Ergebnis nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) schauen, gibt es die Möglichkeit, dass die Commerzbank bei stark auseinander laufenden Ergebnissen nach HGB und IFRS nicht zahlen muss und dennoch Gewinne verkünden kann.

Die Zahlen selbst werden gemischt aufgenommen, da hohe Sonderbelastungen an die Deutsche Bank erinnern, wie man auf dem Parkett hört. Ein weiteres Störfeuer für den Kurs sind jedoch die Planspiele zum Trennbankensystem. Sie scheinen so akut zu sein, dass sich der Bankenpräsident Andreas Schmitz kritisch dazu äußerte. Die Kunden müssten bei Umsetzung der Liikanen-Vorschläge künftig die Preise einer Hausbank und einer Spezialbank zahlen. Ob hier nur mit der politischen Keule gewedelt wird oder ob sich Preiserhöhungen für den Kunden tatsächlich nicht verhindern ließen, scheint noch nicht sicher. Sicher ist nur, dass von den Banken einiges an Gegenwind zu erwarten ist und die Investoren und Anleger eine weitere Variable in Ihre Überlegungen eibeziehen müssen: Kommt ein Trennbankensystem oder nicht.


Quelle: PrimeQuants