Lars Windhorst der einstige Vorzeige-Jungunternehmer und Helmut Kohl Schützling steht nun endlich vor Gericht. In ihrer 269 Seiten umfassenden Anklage wirft die Staatsanwaltschaft dem gebürtigen Ostwestfalen Betrug im besonders schweren Fall, Untreue und Insolvenzverschleppung vor. Schon als 16-Jähriger hatte Windhorst ein Unternehmen für Computerzubehör gegründet. Er wurde als Wunderkind gehandelt. In den 90er Jahren hatte er für Aufsehen gesorgt, als er den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf einer Asienreise begleitet hatte.

Windhorst soll als Geschäftsführer von zwei nach ihm benannten Firmen die Zahlungsunfähigkeit beim Insolvenzgericht nicht angezeigt haben. Die Bilanzen für die Jahre 1999 bis 2001 soll für eine Gesellschaft gar nicht, für eine andere erst verspätet erstellt worden sein. Zwischen März 2002 und März 2004 soll der 33-jährige Westfale von mehreren Geschäftskonten der Aktiengesellschaft rund 800 000 Euro auf sein Privatkonto verschoben haben.

Der einstige Aufsteiger der deutschen Wirtschaft soll außerdem im Jahr 2001 ein Darlehen in Höhe von rund zehn Millionen Euro durch Täuschung erschwindelt haben. Die von Windhorst angegebene Sicherheit haben nach Erkenntnissen der Ermittler nicht dem angegebenen Wert entsprochen. Rund 1,1 Millionen Euro sollen zurückgezahlt worden sein. Ein 48-jähriger Mitangeklagter soll Windhorst bei der Beschaffung des Darlehens geholfen haben.

Nach Angaben einer Justizsprecherin ist der Prozess vor einer Wirtschaftsstrafkammer auf Wunsch aller Beteiligten kurzfristig terminiert worden. Zunächst ist nur ein Termin anberaumt. Völlig offen sei bisher, ob das Verfahren dann bereits beendet werden kann. Die Staatsanwaltschaft hatte Jahre ermittelt und ein nicht einfaches Firmengeflecht durchleuchtet. Bislang hatte man ja eher den Eindruck das für manche Menschen in diesem Lande Freifahrtscheine ausgegeben wurden, nun scheint aber doch Bewegung in die ganze Geschichte zu kommen und man darf gespannt sein wie diese auagehen wird.


Quelle: investorsinside.de