Deutsche Bank: Das gilt es jetzt zu beachten!

Lieber Leser,

die Aktie der Deutschen Bank notierte Ende September auf einem Allzeit-Tief. Seither konnte das Papier immerhin einen Kurszuwachs von gut 25 Prozent verbuchen. Trotzdem sind die Probleme des Geldhauses zu groß und zu komplex, als das man von einer nachhaltigen Trendwende sprechen könnte. Deutschlands größte Bank befindet sich derzeit in einer tiefgreifenden Neuausrichtung. Nach den Rekordverlusten des Vorjahres wird das Institut kräftig umgekrempelt. Eine Sparoffensive sieht den Wegfall von 9.000 der konzernweit 100.000 Stellen vor. Finanzkreise gehen davon aus, dass damit noch längst nicht das letzte Wort gesprochen ist. So könnte Finanzvorstand Dr. Marcus Schenk die mit Spannung erwartete Präsentation der Zahlen zum dritten Quartal auch dafür nutzen, weitere Sparmaßnahmen zu verkünden. So hat sich der heimische Rivale Commerzbank dafür entschieden, die Belegschaft um etwa 20 Prozent zu verkleinern. Viele Analysten rechnen zudem mit einem weiteren Gewinneinbruch bei der Deutschen Bank.

Weiterhin unklar ist die Höhe der Strafe im Zusammenhang mit umstrittenen Hypothekendeals in den USA. Nachdem die US-Behörden zunächst rund 14 Mrd. Dollar gefordert hatten, laufen derzeit die Verhandlungen über eine geringere Strafe. Die Deutsche Bank hat trotz vieler anhängender Rechtsstreitigkeiten lediglich 5,5 Mrd. Euro beiseitegelegt. Angeblich laufen derzeit rund 7.000 Gerichtsprozesse gegen die Bank. Zudem ist die Eigenkapitalquote im Branchenvergleich niedrig. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Anleger mit einer Kapitalerhöhung rechnen. John Cryan wiegelt indes ab und spricht von Liquiditätsreserven im Umfang von 215 Mrd. Euro. Neben Investoren drängt auch der Internationale Währungsfonds auf einen Abbau der bilanziellen und rechtlichen Risiken und die Entwicklung einer zukunftsfähigen Strategie.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse