Die Angst um die Staatsfinanzen von Portugal, Griechenland und Spanien hat die Märkte richtig durchgeschüttelt. Von Madrid bis Ungarn gaben die Börsen am Donnerstag deutlich nach. Die Risikoaufschläge bei Kreditderivaten und Anleihen weiteten sich aus. Der Euro verliert weiter deutlich an Boden und markiert damit den tiefsten Stand seit Juli. Nicht nur die Nachrichtenlage um Griechenland lässt die Welt aufhorchen. Nun kamen auch noch neue Gerüchte um eine mögliche Schieflage Portugals und Spaniens hinzu. Verglichen mit den USA dürften die Probleme der Eurozone wohl eher überschaubar sein. Dennoch sind es mal wieder die europäischen Aktien die überproportional verlieren. Weitere Abschläge von bis zu 15%  innerhalb von 24 Stunden bei den deutschen Blue Chips waren die Folge.

Wir halten diese Abschläge für völlig überzogen. Die Panik regiert mal wieder an den Märkten. Anleger schmeißen ihre Aktien teilweise ohne Sinn und Verstand aus den Depots. Den Rest besorgen dann die  Stopp Loss Wellen nach unten. Dazu kommt das bereits seit gestern die Käuferseite sehr schwach ist. Man kann deutlich spüren das der Schock der letzten Krise und der Kursverlauf der Börsen im Jahr 2008 noch tief in den Köpfen der Anleger verwurzelt ist. Der gestrige Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hat die Anleger ein weiteres mal enttäuscht. Heute werden um 14:30 Uhr die US Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, und die müssen gut sein, sonst drohen vielleicht weiter Abschläge. Die Börsen sind angeschlagen und dürften keine weiteren Negativnachrichten mehr verkraften.

Sollten diese Arbeitsmarktdaten gut ausfallen dürften die Börsen drehen. Auch wenn sie “nur” die Erwartungen des Marktes treffen gehen wir davon aus das sich die Börsen wieder erholen. Erst wenn wirklich deutlich schlechtere Zahlen dabei herauskommen dürfte der Markt weiter abwärts tendieren. Ansonsten sollten also alle anderen Szenarien bereits eingepreist sein. Bleibt natürlich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Eurozone. Wie wir gesehen haben mag die Börse solche Nachrichten gar nicht. Egal wie also der heutige Handelstag diese Börsenwoche beenden wird muss man die Entwicklung der angeblich angeschlagenen Länder dieser Union in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachten.

Wie soll man sich in solchen Phasen als Anleger verhalten? Wenn Sie in den vergangenen Wochen unserem Rat gefolgt sind und erst einmal nur mit Teilbeträgen in einzelne Aktien investiert hatten, so könnte heute der richtige Tag für Nachkäufe sein. Natürlich immer unter der Voraussetzung das sich auch absehen lässt das der Markt die Richtung ändern wird. Warten Sie die Arbeitsmarktdaten ab. Danach muss wohl so oder so eine Entscheidung getroffen werden. Wichtige Marken die es zu beobachten gilt sind natürlich die 5.500 Punkte im Dax, die 10.000 Punkte im Dow Jones sowie die Linie bei 1.060 Punkten im S&P 500. Wir wünschen allen einen versöhnlichen Wochenausklang..


Quelle: investorsinside.de