ElringKlinger kappt trotz hoher Auslastung Gewinnziele – Aktie verliert deutlich – Sparmaßnahmen sollen ab Jahresende greifen

Groteske Situation beim Automobilzulieferer ElringKlinger aus Dettingen. Obwohl die Geschäfte beim auf die Produktion von Zylinderköpfen und Spezialdichtungen spezialisierten Unternehmen brummen und die Nachfrage nur durch Sonderschichten befriedigt werden kann, muss das Unternehmen die eigenen Gewinnziele kappen.

Ging der Konzern für das laufende Geschäftsjahr von einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von rund 165 Millionen Euro aus, so werden es nun wohl nur zwischen 135 – 145 Millionen Euro. Schuld daran sind die bereits erwähnten Sonderschichten, um die hohen Auslastung abzudecken. Denn dadurch entstehen dem Unternehmen Extrakosten von rund 20 bis 30 Millionen Euro alleine für das zweite Halbjahr, nachdem bereits im ersten Halbjahr rund 9 Millionen Euro an Sonderkosten entstanden.

Anders als das EBIT wirkt sich der hohe Auftragseingang und -bestand auf den Umsatz überaus positiv aus. Dieser kletterte Unternehmensangaben zufolge von Juli bis August gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um starke 13,6 Prozent auf 240 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug der Umsatzanstieg immer noch 5,3 Prozent.

In einem insgesamt seht trüben Gesamtmarktumfeld kam aber am Freitag bei den Anlegern hauptsächlich die Kürzung der Gewinnprognose an. Und so fielen Aktien von ElringKlinger am Freitag kräftig um 4,27 Prozent auf 20,97 Euro. Damit hat sich der Aktienkurs seit den Höchstständen im Februar bei rund 32 Euro inzwischen um rund 34 Prozent verbilligt.

Das Mangement versucht jetzt, die hohen Kosten für die Sonderschichten durch bereits eingeleitete Sparmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Erste Effekte sollen bereits Ende des Jahres spürbar sein. Das könnte dann vielleicht auch dem schwächelnden Aktienkurs wieder auf die Sprünge helfen.

 

Werbung

 

 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Der Beitrag spiegelt nur die persönliche Meinung des Autors wider und ist nicht als Anlageempfehlung zu betrachten! Für alles weitere bitte unseren Disclaimer beachten!

 

Quelle: kapitalmarktexperten.de