Inzwischen kann man sich eigentlich recht gut drauf einstellen, morgens ein Blick auf den Euro: und wieder einen Cent tiefer. Inzwischen ist die Einheitswährung bereits unter 1,24 US-Dollar gerutscht, heute Morgen im Tief bei 1,2358 US-Dollar.

Womit all diejenigen Spekulanten richtig liegen, die (wie zuletzt auch regelmäßig nachzulesen), auf ein weiteres Abrutschen in Richtung 1,20er Marke spekulieren. Angeblich hat es noch nie so große Short-Positionen gegen den Euro gegeben. Charttechnisch muss man sich bei Euro/Dollar momentan keine sonderlich großen Sorgen machen, die 200-Tage-Linie ist meilenweit entfernt, so dass weiteren Kursverlusten – zumindest kurzfristig – keine allzugroßen Wiederstände im Weg stehen sollten.

Interessant wird es sicher dann (interessant oder beängstigend?), wenn das endgültige Go für den Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone kommt. Dann ist mit heftigsten Verwerfungen zu rechnen, die den Euro auch in Richtung 1,10 oder gar in Richtung Parität zum Dollar drücken können. Schön abzulesen ist dieses große Angst aktuell an den Rentenmärkten, wo Bund-Future (gestern im Hoch bei 135,33!!) und 10jähriger T-Note (gestern über 134’20) quasi schon den Weltuntergang prognostizieren.

Wobei mir der Rauswurf Griechenlands als einzig gangbarer Weg erscheint, um die Situation wieder etwas unter Kontrolle zu bringen. Denn belässt man die Griechen in der Eurozone, schießt unendlich Geld nach aber aktzeptiert gleichzeitig den fehlenden Reformwillen, werden sich Länder wie Spanien, Portugal und (leider auch) Italien fragen, wozu die eigenen Finanzen sanieren, wenn eh gestützt wird, komme was wolle. Also lieber das Ende mit Schrecken akzeptieren (und forcieren), damit wieder mal Normalität einkehren kann.


Quelle: kapitalmarktexperten.de