Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beließ den Leitzins am vergangenen Mittwoch wie erwartet bei 0,25 bis 0,5 Prozent. Da der Markt, wie kurz vor der Zinsentscheidung im Geldanlage-Brief geschrieben, die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung mit nur 4 Prozent eingepreist hatte, war für die Anleger der Ausblick der US-Notenbank wesentlich spannender als die eigentliche Zinsentscheidung. Und hier gab es einige interessante Änderungen:

Maximal zwei Zinsanhebungen in 2016

Nach wie vor rechnet die Notenbank damit, dass die wirtschaftliche Entwicklung eine nur schrittweise Anhebung der Zinsen rechtfertigen wird. Wie allerdings aus den aktualisierten Prognosen der US-Währungshüter hervorgeht, werden die Zinsen in diesem Jahr voraussichtlich nur noch maximal zwei Mal angehoben und damit weniger oft als noch beim Startpunkt der Zinswende im Dezember vorgesehen.

Für Ende 2016 sagen die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) im Mittel nun ein Zinsniveau von 0,875 Prozent voraus. Im Dezember hatten sie für Ende 2016 noch ein Leitzinsniveau von 1,375 Prozent angepeilt. Und für 2017 rechnen die Notenbanker nun mit einem durchschnittlichen Leitzins von 2,16 Prozent. Im Dezember lagen die Erwartungen hier noch bei 2,41 Prozent. Bis Ende 2018 soll der Wert bei 3,0 Prozent stehen.


(Quelle: Sal. Oppenheim)

Fed nimmt bei der Zinswende den Fuß vom Gaspedal

Als Grund für die abwartende Haltung nannte die Fed Risiken in der weltweiten wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung. Die Konjunkturabkühlung in China und der Ölpreisverfall zu Jahresbeginn haben die Notenbank vorsichtiger werden lassen. Daher wurden sowohl die Inflations- als auch die Wachstumserwartungen leicht nach unten angepasst: Die Wachstumsprognose für das Jahr 2016 wurde auf 2,1 bis 2,3 Prozent (Dezember: 2,3 bis 2,5 Prozent) reduziert. Der Inflationsausblick für 2016 wurde auf 1,0 bis 1,6 Prozent (zuvor: 1,2 bis 1,7 Prozent) gekappt. Auch die Daten für das Folgejahr 2017 wurden leicht abwärts revidiert.

Zinsentscheid sorgt für gute Laune bei (US-)Investoren

Die Aussicht auf einen langsameren Anstieg der Zinsen sorgte bei Investoren für gute Laune. An der Wall Street stiegen die Kurse noch weiter an. Im DAX blieb es dagegen bei der Seitwärtstendenz der vorangegangenen Tage, auch wenn es an den Terminbörsen im Späthandel nach dem Fed-Zinsentscheid zu wilden Auf- und Abwärtsbewegungen kam. Die möglichen Gründe dafür erfahren Sie auf www.geldanlage-brief.de


(Quelle: Geldanlage-Brief vom 20.03.2016)

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Sven Weisenhaus