Finanzminister Scholz für digitalen Euro aber gegen Libra

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz teilte am 03. Oktober der Wirtschaftswoche mit, dass inspiriert von dem Kryptowährungsprojekt Libra einen E-Euro einführen möchte. Dabei meinte er, dass ein E-Euro gut sei für den Finanzplatz Europa und dessen Einbindung ins globale Finanzsystem.

Der SPD-Politiker schien das Potenzial von digitalen Währungen wie Libra verstanden zu haben und betonte, dass er das Feld nicht China, den USA oder Privatanbietern überlassen wolle. Libra allerdings sehe er sehr kritisch. Ein Kernelement staatlicher Souveränität, die Herausgabe einer Währung, könne man nicht Privatunternehmen überlassen, gab Scholz zu verstehen.

Libra hat zu kämpfen

Am 18. Juni wurde Libra schon lang erwartet angekündigt. Den Start legte man für das erste Halbjahr 2020 fest. Die Sensation und das Medienspektakel waren trotzdem enorm. Doch schon bald äußerten Politiker und Banken Bedenken und Sorgen. Man befürchtet das Machtmonopol über das Geld zu verlieren. Nichtsdestotrotz macht Libra mit der technischen Entwicklung weiter und versucht in Gesprächen mit der Politik die Gemüter zu besänftigen.

Auch in Europa erfährt Libra vorerst heftigen politischen Gegenwind. Frankreich hat sich offen gegen ein Verbot ausgesprochen. Auch in Deutschland wurde das Thema stark diskutiert. Der Linke-Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi sah in Libra einen Angriff auf die Demokratie und forderte die Einführung eines E-Euro.

Indes nahm auch China das Projekt ernst und versucht Libra mit deinem digitalen Yuan Konkurrenz zu machen. Gerüchten zufolge könnte die neue Währung bereits am 11. November 2019 an den Start gehen und Libra zuvorkommen.

Der Druck von Außen zeigt Wirkung. Am Freitag wurde offiziell bekannt, dass Paypal, einstiges Mitglied der Libra-Association, dem Projekt den Rücken kehrte.

Libra scheint bei den großen Wirtschaftsunionen einen Wettlauf um die Einführung digitaler Währungen initiiert zu haben. Ein möglicherweise unterschätzter Mitspieler könnte der neue Token des Projekts TON namens GRAM sein, welcher für den Messengerdienst Telegram bestimmt ist und am 31. Oktober an den Start gehen soll.

Es bleibt also spannend in der Kryptowelt.


Quelle cryptoticker.io