GEA Group: Ein Segen für Neuaktionäre?

GEA Group: Ein Segen für Neuaktionäre?

Liebe Leser,

der Anlagenbauer GEA gab am 19. Oktober eine Umsatz- und Gewinnwarnung bekannt. Innerhalb von zwei Handelstagen purzelte der Kurswert um rund 20 %. Zahlreiche Analysten strichen ihre Kursziele zusammen. Doch die Aufregung könnte sich als Segen für Neuanleger erweisen.

GEA ein Sonderfall, kein Pflegefall

Denn aus meiner Sicht stellt GEA einen Sonderfall dar. Die Gewinnwarnung ist – Stand heute – eher vorübergehenden Problemen geschuldet und weist bisher nicht auf eine generelle Schieflage hin. Das Unternehmen hat sich in vielen Nischen eine hervorragende Marktposition erobert, die derzeit nicht in Gefahr ist. Auch von einem Preisverfall ist nirgends die Rede. Die mittelfristigen Zielvorgaben sind laut Konzernleitung jedenfalls nicht in Gefahr.

GEA hat sich auf Prozesstechnik für die Verpackungs- und Abfüllindustrie spezialisiert. Darüber hinaus gehören die Pharma-, Lebensmittel- und Kältetechnikbranche zu den Abnehmern. Zum Beispiel wird jedes zweite Bier und etwa jeder vierte Liter Milch im Handel mit Technik von GEA produziert.

Zwar ging in einigen Fällen die Nachfrage zurück. Doch der Umsatzrückgang ist vor allem auf kundenbedingte Projektverzögerungen im Milchbereich zurückzuführen. Die geringere Auslastung der Produktionsanlagen wirkte sich auf die Marge im operativen Geschäft aus. Zudem hat man bei einigen größeren Aufträgen die geplanten Kosten überschritten.

Generell zu hoch bewertet?

Interessierte Anleger, die einen günstigen Einstiegszeitpunkt wittern, sollte sich jedoch folgende Frage stellen: Ist das Unternehmen in den vergangenen Monaten möglicherweise zu hoch bewertet worden? Denn seit Januar kletterte die Aktie von 35 Euro auf rund 50 Euro. Vielleicht entsprang dieser starke Kursanstieg eher der Anlegerfantasie als der wirtschaftlichen Realität. Aber an der Börse wird bekanntlich die Zukunft und nicht die Vergangenheit gehandelt.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse