Gestern Abend 20.00 Uhr unserer Zeit veröffentlichte die FED ihr Beige Book, also quasi die Sicht der FED auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Amerika.
Demzufolge hat sich die Erholung der US-Wirtschaft nach der Rezession 2008/2009 seit dem Herbst diesen Jahres deutlich verlangsamt. Oder wie es Analyst John Canally (LPL Financial) treffend formuliert: “Bisher lief die US-Wirtschaft mit 55 Meilen/Stunden, nun hat sie sich auf 45 Meilen/Stunde verlangsamt”. Aus meiner Perspektive gilt zu bedenken, dass bereits 55 Meilen/Stunden nicht sonderlich schnell sind.
Laut Beige Book sind die größten Schwächen der US-Wirtschaft im gesamten Immoblienen-/Grundstücks-/Baubereich zu finden. Dies ist hauptsächlich auf auslaufende Steuervergünstigungen zurückzuführen, die es in der ersten Jahreshälfte Hauskäufe noch attraktiv machten.
Außerdem weiterhin sehr, sehr schwach ist die Kreditvergabe an Unternehmen, aber das Problem kennen wir ja auch aus Deutschland, als Kreditklemme bekannt geworden. Und solange es Unternehmen nicht möglich ist, durch eine entsprechende Kreditaufnahme ihre Geschäftsaktivitäten entsprechend auszuweiten, solange auch kein neues Wachstum durch Investitionen und auch keine Entspannung am US-Arbeitsmarkt.
Nichtsdestotrotz, die US-Wirtschaft wächst, wenn auch auf einem niedrigen Niveau. Der Report war aber nicht dazu geeignet, große Impulse an die Aktienmärkte auszusenden. Der Dow Jones legte nach Veröffentlichung leicht zu, schloss dann 46 Punkte im Plus (+0,45%) bei 10.387 Zählern.
Demzufolge sind auch für den DAX heute zur Handelseröffnung keine sonderlich großen positiven Impulse zu erwarten, vorbörslich wird er 24 Punkte im Minus taxiert. Bewegung wird dann voraussichtlich ab 14.30 Uhr in den Markt kommen, dann stehen mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie der US-Handelsbilanz für den Juli 2010 wichtige Daten auf der Agenda.
<!-- begin ad tag (tile=3) -->
Quelle: kapitalmarktexperten.de