Gazprom: Was kann man 2017 erwarten?

Lieber Leser,

die Aktie des weltgrößten Erdgasproduzenten Gazprom befindet sich seit einigen Tagen im Konsolidierungsmodus. In den Wochen zuvor war dem Anteilspapier ein starker Kursanstieg gelungen. Dieser hatte seine Wurzeln vor allem im Beschluss der Opec- und der Nicht-Opec-Staaten (wie Russland), die Erdölförderung zu drosseln. Durch die Aussicht auf stabilere Ölpreise haben die Aktien der Erzeuger konventioneller Energien starken Auftrieb bekommen. Neben dem Erdgasbereich ist Gazprom auch im Erdölgeschäft tätig.

Wie sehen die Perspektiven für das kommende Jahr aus?

Experten gehen davon aus, dass im Zuge des Preisanstieges die Umsatzerlöse 2017 auf 105 Mrd. Dollar steigen werden. Das würde einem Umsatzplus von knapp 12 Prozent entsprechen. Auf der Ertragsseite rechnet man mit einer leichten Gewinnverbesserung von 14,2 auf 14,5 Mrd. Dollar. Damit würde sich unter der Prämisse konstant bleibender Kurse auch beim KGV wenig verändern. Derzeit ist die Aktie mit einem attraktiven KGV von 4 ausgestattet. Hinzu kommt ein KBV von 0,3, was ebenfalls für ein überaus günstiges Investment spricht. Die Anleger dürfte indes am brennendsten interessieren, wie es bei der Dividendenpolitik weitergeht. Eigentlich sollen staatliche und halbstaatliche Konzerne nach einem Regierungsbeschluss mindestens für drei Jahre 50 Prozent ihrer Gewinne ausschütten. Für 2015 hatte Gazprom aufgrund hoher Investitionen bei einer Ausschüttungsquote von 25 Prozent bleiben dürfen. Und auch nächstes Jahr wird der Konzern für den Ausbau der Gaspipelines in die Türkei, Deutschland und nach China wieder viel Geld in die Hand nehmen. Wird es dann wieder eine Ausnahmeregelung geben? Angesichts einer Dividendenrendite von derzeit mindestens 5 Prozent können sich die Anleger ohnehin nicht beschweren, bei einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent würde diese aber sogar zweistellig ausfallen.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse