General Motors: USA nutzt die Gunst der Stunde und trennt sich von Anteilen

Nach der Bekanntgabe des Wiederaufstiegs der Aktie von General Motors (GM) in den Börsenindex S&P 500 haben die USA diese Nachricht und den Kurssprung der Aktie genutzt und sich von einem Teil ihrer Bestände getrennt. Die Wiederaufnahme der Aktie von GM in den S&P 500 erfolgte vier Jahre nach der überstandenen Insolvenz und wurde am Donnerstag nach Börsenschluss wirksam.

Nach der Bekanntgabe der Maßnahme am späten Montag in New York durch S&P Dow Jones konnte die Aktie am darauffolgenden Börsentag unter großem Volumen zeitweise deutlich über 3 Prozent zulegen. Die US-Regierung verkaufte daraufhin am Donnerstag 30 Millionen Papiere zu 34,41 Dollar und erlöste somit rund 1,03 Milliarden Dollar. Das Finanzministerium in Washington erkläre anschließend, die US-Regierung halte nach dem Verkauf noch 189,2 Millionen Aktien von GM.

Die USA hatten die Muttergesellschaft von Opel im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2009 mit einer Summe von 49,5 Milliarden Dollar vor der Pleite gerettet. Als der Staat damals mit 60,8 Prozent Mehrheitseigentümer an GM wurde, verlor das Unternehmen im Juni 2009 seine Mitgliedschaft im S&P 500. Die alte 1908 gegründete Gesellschaft wurde aufgelöst. 2010 kehrte der Automobilkonzern aus Detroit erneut aufs Parkett zurück, immer noch mit einer Mehrheitsbeteiligung durch die USA. Inzwischen verkaufte die US-Regierung jedoch einen erheblichen Teil des Aktienpakets und hält aktuell nur noch einen Anteil von knapp 14 Prozent am zweitgrößten Autobauer der Welt. Bis zum April 2014 will sich die US-Regierung komplett aus der Beteiligung zurückziehen

Während die USA durch die Rettung von AIG sogar noch Gewinn erzielen konnte, wird  die Regierung bei GM ziemlich sicher einen stattlichen Verlust hinnehmen müssen. Um zu Einstandskursen aus dem Engagement herauszukommen, müsste der Staat die verbliebenen Aktien für rund 90 Dollar je Stück verkaufen, was jedoch innerhalb von gut 10 Monaten wenig realistisch erscheint. Würden die Aktien zum aktuellen Kurs an den Markt gebracht, verbliebe ein Minus von ca. 10 Milliarden Dollar. Aber selbstverständlich stand bei der Rettung von GM nicht eine Gewinnerzielungsabsicht des Staates im Vordergrund sondern die Sicherung von Arbeitsplätzen.