Heidelberger Druckmaschinen- Seitwärts weiter oder Ausbruch?
Lieber Leser,
folgende markttechnische Signale können für die Aktie von Heidelberger Druck identifiziert werden:
(1) Seit 2010 besteht ein starker Abwärtstrend, der einer generellen Anpassung gleicht. Dieser Abwärtstrend konnte jedoch bereits leicht nach oben überwunden werden. Das ist generell als positiv zu bewerten.
(2) Seit Ende 2012 besteht ein Aufwärtstrend, der jedoch in 2014 in eine leicht abwärts gerichtete Seitwärtsphase überging. Das ist als neutral zu bewerten.
(3) Die Seitwärtsphase konnte bisher nicht nach oben hin überwunden werden und der Kurs tendiert aktuell in Richtung untere Begrenzung. Das ist kurzfristig als negativ zu bewerten.
Woher kommt die Skepsis? Bei Heidelberger Druck achten Anleger besonders auf zwei Kennzahlen. Den Umsatz und die Auftragslage. Diese Zahlen deuten auf einer Verbesserung bei den Gewinnen hin doch bis jetzt blieb die Aussicht auf gute Gewinne begrenzt. Netto verdiente das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal -37 Mio. Euro und landetet damit wieder in den roten Zahlen.
Verantwortlich dafür war die Zurückhaltung der Bestellungen kurz vor der wichtigsten Branchenmesse Drupa in Düsseldorf sowie die damit verbundenen Kosten. Operativ verdiente das Unternehmen gerade mal eine Million Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr ergab das Plus operativ 46 Mio. Euro.
Und obwohl der Auftragseingang mit Hilfe der Drupa um satte 100 Mio. Euro gesteigert werden konnte, der Auftragseingang ist dabei der höchste seit 2012/13, bleiben Anleger doch etwas pessimistisch gestimmt. Beim Unternehmen ist man dennoch zuversichtlich. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 16/17 um 4 % steigen und das EBITDA zwischen 7-10 %.
Fazit: Die Markttechnik spiegelt die unternehmensinterne Situation gut wieder. Sofern sich die hohen Aufträge nicht auf die Umsätze und damit den Nettogewinn auswirken, dürfte hier das Potential nach oben hin begrenzt bleiben. Nicht zu vergessen, dass sich das Unternehmen immer noch in einer Art Selbstfindungsphase befindet, was generell die Aussichten eintrübt.
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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse