Impressionen vom Börsentag in München!

Am Samstag war ich zum ersten Mal auf dem Börsentag in München, eine der größten Privatanlegermessen in Deutschland. Ich traf mich am Morgen mit meinen Bloggerkollegen Alex und Florian, danach ging es gleich weiter mit meinem ersten Interview, bei dem ich mein aktuelles Buch „Arm durch (private) Altersvorsorge“ vorstellte und andere Fragen meines Namensvetters Florian beantwortete. Das Video dazu wird bald auf Youtube erscheinen und ich werde es zusätzlich auf meinem Blog veröffentlichen.

Es herrschte schon früh morgens ein reger Andrang von Besuchern. Es hatte für mich den Anschein, dass es doch einige verunsicherte Privatanleger gibt, welche sich informieren wollten und den Vorträgen der Experten lauschten. Generell waren die Stände der Banken in der Überzahl. Der grundsätzliche Tenor klang durchweg positiv, was die Aktienmärkte betraf. Die Inflation steigt und die Börsenkurse steigen. Das Karussell dreht sich weiter. Die ausufernden Schulden weltweit und das billige Geld sind der Treiber der Aktienmärkte sowie des Booms am Immobilienmarkt. Ein separater ausführlicher Bericht zum Börsentag erfolgt in zwei Wochen als Gastartikel.

Weiter im Programm

Ich konnte mit vielen Privatanlegern reden am Samstag. Die meisten haben ein ungutes Gefühl in dem Sinne, dass sie die Anzeichen erkannt haben, allerdings den zeitlichen Faktor nicht einschätzen können, wann wieder ein Bärenmarkt mit sinkenden Kursen startet. Viele trauen der EU keine prosperierende Zukunft zu. Die Papierwerte werden sukzessiv enteignet, die Schulden werden immenser und die Arbeitslosigkeit stagniert im Süden Europas auf desaströsem Niveau. In US-Amerika startet eine junge, gut ausgebildete Generation der 20-30jährigen mit horrenden Schulden ins Arbeitsleben. Diese summieren sich nach dem Studium auf 50.000$-100.000$. Zeitgleich sind jedoch die Reallöhne nicht gestiegen, sodass die meisten eine herbe Enttäuschung erleben werden. Viele müssen dann lange die Kredite monatlich abstottern, sie müssen erstmal auf die eigene Wohnung verzichten und leben noch im Haushalt ihrer Eltern.

Neue Geschäftszweige entstehen

Die Rückbesinnung auf tatsächliche, reelle Werten hält nach und nach auch in der Finanzwelt Einzug. Speziell der physische Erwerb von Gold und anderen Edelmetallen ist wieder gefragt. Hier war eine rege Nachfrage am Börsentag vorhanden. Viele sehnen sich nach der Transparenz und wollen nicht mehr nur konsumieren. Sie machen sich Gedanken über die Dinge. Eindeutig sieht man das in der Lebensmittelbranche. Hier entstehen in den Regionen einheimische Hofläden, die qualitativ hochwertige Produkte aus eigenem Anbau oder Viehzucht anbieten. Zwar teurer als beim Discounter, aber mit einem Nachweis, was das Produkt beinhaltet oder wo es herkommt. Diese erfreuen sich immer mehr Beliebtheit und stärken zudem die regionale Verbundenheit. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Wirtschaft auch regional profitiert und das Geld in heimischen Gefilden bleibt. Die Angebotspalette steigt kontinuierlich und ein komplett neuer Geschäftszweig ist entstanden.

Dieses Phänomen könnte bald auch in der Finanzwelt um sich greifen. Die Intransparenz ist bei den meisten Produkten immer noch immens und nicht nachvollziehbar. Die Zeiten mit hohen Zinsen sind ad acta gelegt und die Perversion des Finanzsystems nimmt immer groteskere Züge an. Eine Rückführung auf beständige Werte sollte deshalb in jedem Portfolio mit dabei sein. Umschichtungen von Papier- in Sachwerte sowieso. Papierversprechungen stellen lediglich eine Forderung dar. Und Forderungen können im schlimmsten Falle gekürzt oder sogar komplett ausfallen. Eine gute Diversifizierung des Portfolios in verschiedene Anlageklassen wie exzellente Aktien, ein paar substanzhaltige ETFs mit einem global diversifizierten Ansatz als Sparplan und ein gewisser Anteil an Edelmetallen ist die Grundvoraussetzung.

Auf gute Investments
Ihr Florian Müller

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