Inflation: Ein Enteignungsprogramm für Fortgeschrittene

Lieber Investor,

zum Glück waren die meisten Landsleute im vergangenen Monat mehr mit der Organisation ihrer Weihnachtsgeschenke beschäftigt als mit der Inflationsstatistik. Ansonsten hätte sich zum Fest statt purer Freude wohl eher das blanke Entsetzen eingestellt, denn die Inflation ist hierzulande nicht nur gestiegen, sondern förmlich explodiert. Sie hat sich mal eben verdoppelt und ist in Deutschland auf 1,7 Prozent geschnellt. In der restlichen Eurozone fällt der Anstieg mit 1,1 Prozent noch moderater aus, doch eine klar erkennbare Tendenz ist auch hier zu erkennen und sie ist ebenfalls aufwärts, steil nach oben gerichtet. Zwar sind die absoluten Zahlen noch nicht erschreckend hoch, doch der relative Anstieg sollte uns alarmieren, denn das gesamte Umfeld ist noch auf Nullzinspolitik und die Gefahr einer Deflation ausgerichtet. In diesem Kontext hat selbst der kleinste Anstieg der Inflation gravierende Konsequenzen für die Bürger und ihr Vermögen. Letzteres schmilzt nun schneller dahin als das Wintereis in der Sonne, denn die Zinsen sind immer noch niedrig und bei vielen Banken abwärtsgerichtet. So kündigte beispielsweise die Mercedes-Benz Bank zum 12. Januar 2017 eine Senkung ihres Einlagenzinssatzes von 0.25 auf nun nur noch 0,20 Prozent an.

Inflation: Und plötzlich ist sie wieder da

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Der Zinssatz fällt um 20 Prozent, während die Inflation um 50 Prozent steigt. So sehen gute Geschäfte aus. Allerdings nur für hochverschuldete Staaten und andere Gläubiger, denen das Wasser längst bis zum Hals steht. Wenn man nun noch bedenkt, dass auf die Zinserträge Steuern anfallen, die nochmals mit Solidaritätszuschlag über ein Viertel des ohnehin geringen Ertrages vernichten, wird schnell deutlich, welches hinterhältige Spiel hier eigentlich gespielt werden soll. Die Umverteilung von Vermögen von den Gläubigern hin zu den Schuldnern. Wirklich überraschend kommt diese Entwicklung nicht und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Unsere Staaten sind nicht erst seit gestern faktisch pleite. Griechenland ist längst ein hoffnungsloser Fall und wären unsere Finanzminister normale Unternehmer, wäre Wolfgang Schäuble nie in sein Amt gekommen, weil schon seine Vorgänger Insolvenz wegen Überschuldung hätten anmelden müssen und durch einen gerichtlich eingesetzten Insolvenzverwalter ersetzt worden wären. Aber der Staat kann ja als Schuldner angeblich gar nicht ausfallen und so wird mit vielerlei Tricks ein System aufrechterhalten, das sich selbst überlebt hat und längst dem Untergang geweiht ist: der Wohlfahrtsstaat moderner Prägung. Er verspricht Segnungen, die dauerhaft zu finanzieren er nicht in der Lage ist.

Die gewünschte Entwertung der Guthaben beginnt

Die Schulden müssen wieder tragbar werden, sagen Notenbanker und Politiker. Was sie damit meinen ist leider nicht eine solide Haushaltspolitik, die nur mit dem Geld zurechtkommt, das durch die Steuereinnahmen auch zur Verfügung steht, sondern eine Schuldenlast, die relativ zum Bruttoinlandsprodukt gewisse „Grenzwerte“ nicht oder zumindest nicht allzu deutlich übersteigt. Damit das beliebte Spiel noch etwas länger weitergeführt werden kann, muss das Bruttoinlandsprodukt steigen. Das tut es, wenn die Produktivität steigt und unsere Wirtschaft kräftig wächst. Leider will sich dieser ökonomisch betrachtet optimalste Fall nun schon seit Jahren nicht einstellen. In Japan im Grunde schon seit 1989 nicht.  Also muss das BIP auf einem anderen Weg erhöht werden und das Mittel der Wahl ist eine moderate Inflation. Sie lässt das Bruttoinlandsprodukt auch dann steigen, wenn wir gar nicht mehr produzieren, sondern unsere Waren und Dienstleistungen einfach nur zu Preisen anbieten, die um einige Prozent über jenen des Vorjahres liegen. Gemessen am neuen Bruttoinlandsprodukt sinkt dann der Wert der alten Schulden wie gewünscht schnell ab und es ergibt sich wie durch Zauberhand genau jener Spielraum, der benötigt wird, um neue Schulden aufnehmen zu können. Wenn die Zinsen dabei gleichzeitig noch niedrig bleiben und den Anstieg der Inflation nicht ausgleichen, freuen sich Schuldner und Finanzminister gleich doppelt.

Bargeld hilft jetzt auch nicht mehr

Den negativen Zinsen, welche die Europäische Zentralbank auf die Einlagen der Geschäftsbanken schon seit längerer Zeit erhebt, begegneten viele Institute mit dem Horten von Bargeld. Viele Sparer sind diesem Vorbild gefolgt und sie lagen bislang mit ihrem Tun gar nicht mal so falsch, hatte die Finanzkrise doch deutlich gezeigt, dass, wenn es zur Krise kommt, alle Anlageformen dramatisch im Wert fallen und nur noch das Bargeld vor Wertverlusten schützte. Die aufkommende Inflation birgt für alle, die dieser Strategie weiterhin folgen, große Gefahren. Dabei ist es im Grunde egal, ob Banken und Versicherungen oder normale Privatanleger die Flucht ins Bargeld angetreten haben. Das im Bargeld gebunkerte Vermögen wieder zurück auf die Konten zu verlagern, ist kein Ausweg, denn solange die Sparzinsen nicht mit der Inflation deutlich steigen, lässt sich der entstehende Kaufkraftverlust nicht vermeiden. Er ist nicht von schlechten Eltern, denn eine Inflation von nur einem Prozent kostet uns Bürger jährlich 50 Milliarden Euro an Kaufkraft. Welche Verluste ein noch höherer Anstieg der Inflation nach sich zieht, kann sich jeder leicht ausrechnen. Deutschlands Sparer sind also wieder einmal gefordert und die Lösung kann nicht darin bestehen, im Internet nach der Bank mit den besten Tagesgeldkonditionen zu suchen. Auch die Börse ist nur begrenzt zu empfehlen, denn auch für Aktien sind steigende Inflationsraten traditionell Gift. Das gilt auch für dividendenstarke Aktien. Hinzu kommt, dass die Kurse momentan vergleichsweise hoch sind. Das Allzeithoch im DAX ist nicht allzu weit entfernt und getrieben wurden die Kurse über lange Zeit vor allem durch das zinslose Geld der Notenbanken. Sollte die EZB dieses durch die anziehenden Inflationsraten hierzulande oder die steigenden Zinssätze in den USA in diesem Jahr nicht mehr so reichhaltig zur Verfügung stellen wie noch in den Jahren 2015 und 2016, droht dem DAX ein Absturz der Extraklasse, denn dann entweicht aus einer über Monate hinweg sorgsam aufgepumpten Blase, mit einem großen Knall unheimlich viel Luft.

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse