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01.INFO-KICKER: JAGD AUF MUPPETS

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Liebe Nicht-Muppets,

 

Goldman Sachs geht auf Muppet-Jagd. Zumindest hat das Unternehmen angekündigt, alle E-Mails im Unternehmen nach diesem Begriff zu durchsuchen und entsprechende Mitarbeiter, die von Kunden abschätzig als „Muppets“ geschrieben haben, wie von einem Ex-Goldman Manager aufgedeckt wurde, zur Rechenschaft zu ziehen (sprich: zu entlassen).

 

Ein Aufschrei ging durch die US-Finanzwelt, als bekannt wurde, dass die hochgeschätzten Kunden von Goldman Sachs intern mitunter als Muppets bezeichnet wurden, an denen in erster Linie Goldman Sachs verdienen wolle – nicht das Kundeninteresse stünde im Vordergrund der Geschäftsbeziehung.

 

Also, liebe Kunden des Heibel-Ticker, oder auch liebe „Nicht-Muppets“, wie ich aus Überzeugung sagen kann: Diese Woche hat sich der Vorteil unseres diversifizierten Ansatzes gezeigt. Während der DAX um 2,3% eingebrochen ist, hat unser Portfolio nur 0,5% nachgegeben. Das lag zum einen an den defensiven Komponenten, die wir trotz der wenigen Positionen aufgenommen haben und zum anderen am Erfolg der Sondersituationen, auf die wir derzeit setzen. Tradingideen und die spekulativen Positionen haben sich ordentlich entwickelt.

 

Im heutigen Rückblick zeige ich Ihnen, dass die „Risc On – Risc Off“ Diskussion ins Jahr 2011 gehört, nicht ins Jahr 2012. Dass Sie diese Begriffe noch immer in der Finanzpresse finden, zeigt, wie ahnungslos viele Kommentatoren sind.

 

Zudem hat ein Jochen Steffens in seinem Steffens Daily den Werdegang der entstandenen Rohstoffpanik dieser Woche genau recherchiert: Es wurden bullische Worte aus dem Kontext genommen und als Argument für Panikmache verwendet. Daran ist schön zu sehen, wie oftmals nicht die Meldung wichtig ist, sondern das Marktumfeld, in dem die Meldung veröffentlicht wird.

 

Im heutigen Ausblick stelle ich Ihnen meinen Lieblings-Flugzeugbauer vor. Ja, wenn ich auch in der Wunschanalyse zu EADS in Kapitel 04 die Aktie dieses europäischen Unternehmens als kaufenswert bezeichne, so gibt es noch eine andere Aktie, die mir noch viel besser gefällt. Die Details dazu finden Sie in Kapitel 03.

 

Im Fernsehen wurde ich diese Woche nach Tom Tailor und Rheinmetall gefragt. Rheinmetall steht vielleicht vor einer Sondersituation, der möglichen Ausgliederung der Automobilsparte, was dem Aktienkurs Beine machen sollte. Bei Tom Tailor habe ich die Zahlen selbst betrachtet und kam zu einem durchwachsenen Meinungsbild.

 

Doch wenn man sich die Geschäftspolitik betrachtet, dann fällt auf, dass Tom Tailor insbesondere im vierten Quartal 2011 viele neue Shops eröffnet hat. Ich habe den Eindruck, dass hier einen Gang hochgeschaltet wurde, ohne dass die Profitabilität gehalten werden kann. Zudem dümpelt der Internetauftritt, der noch 2010 als Kernbereich definiert wurde (damals +31%) mit einem mageren Wachstum von nur noch 13% vor sich hin. Ich hatte schon vor einiger Zeit auf die fehlende Strategie für diesen Bereich hingewiesen.

 

Nun, also sind die Zahlen auf den zweiten Blick wesentlich kritischer zu sehen als ich zunächst vermutete.

 

Wie immer werden einige wichtige Updates von dieser Woche im Kapitel 06 abgedruckt.

 

Nicht vergessen, dieses Wochenende wird uns eine Stunde geklaut. Montag also früh aufstehen! Ich wünsche ein schönes Wochenende.

 

 

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im

Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:

http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp120323.pdf

 

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

 

take share, Ihr

Börsenschreibel

 

Stephan Heibel

 

Chefredakteur und

Herausgeber des

Heibel-Ticker

 

 

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: RISC ON – RISC OFF

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Manchmal sind die Märkte einfach heiß gelaufen, und die nächste Meldung wird zum Anlass für einen Ausverkauf genommen. Diese Woche waren es Bemerkungen eines BHP-Managers im Rahmen einer australischen Rohstoffkonferenz, der betonte, dass die nachlassende Nachfrage nach Eisenerz seitens Chinas nicht das aggressive Investitionsprogramm des Unternehmens beeinträchtige. Veröffentlicht wurde das Informationsmosaik, dass die Nachfrage nach Eisenerz seitens Chinas nachlässt.

 

So haben die Marktteilnehmer diese Woche in diesem Jahr erstmals ihre rosaroten Brillen abgenommen und schauten sich sämtliche Meldungen wesentlich skeptischer an als in diesem Jahr bislang üblich. Doch wer nun Erinnerungen an 2011 hat, der liegt falsch.

 

Im Jahr 2011 wurde ein Ausverkauf wie diese Woche als Beginn eines längeren Abwärtstrends gesehen, und sehr schnell wurde alles auf den Markt geworfen, was nicht niet- und nagelfest war. Kleine Ausverkäufe wurden so verstärkt, Vertrauen in den Markt gab es so gut wie gar nicht. Und wichtiger noch, wer kleine Korrekturen zum Kaufen nutzte, musste kurze Zeit feststellen, dass seine Position im Minus lag.

 

2012 ist das anders. Kleine Korrekturen werden tatsächlich zum Einstieg genutzt, und bislang lag man damit meist richtig. Die Korrektur in dieser Woche hatte jedoch eine Besonderheit: Nicht alle Titel gaben nach, Aktien in Sondersituationen konnten steigen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum vergangenen Jahr, als einfach nur alles verkauft wurde.

 

Ich hatte schon vor einigen Wochen auf den Unterschied hingewiesen, dass im Jahr 2012 gute und schlechte Aktien unterschiedlich laufen. Anders als zu Zeiten, als „Finanzmarktprodukte“ die Richtung ganzer Branchen und Märkte bestimmten, schauen die Anleger nun auf Einzelaktien.

 

Erinnern Sie sich: Hatte früher jemand im Autohaus „Feuer“ gerufen, dann rannten alle Autoanleger zu den Ausgängen, egal ob Daimler, BMW, VW oder Toyota, General Motors oder Renault. Ganz ähnlich lief es in der Bankenbranche oder auch im Immobiliensektor. Und gleichermaßen wurden ganze Länder ausverkauft, wenn jemand die Bonität des Landes in Frage stellte.

 

2012 müssen diese Finanzmarktprodukte an Relevanz abgenommen haben, denn diese Gruppendynamik gibt es nicht mehr. In unserer Beobachtungsliste gibt es einige Aktien, die gegen den Markttrend kräftig zulegen konnten. Und das beste Beispiel ist die Aktie von MAN; die in dieser Woche um 1,6% zulegen konnte während die anderen drei deutschen Automobilaktien mit 7,5-9% im Minus stehen. Anleger unterscheiden wieder.

 

Unternehmensentwicklungen sind wieder relevant. Zum Glück. Und so geht die Diskussion über „Risc On – Risc Off“ (Risiko an oder aus) völlig an den neuen Entwicklungen des Jahres 2012 vorbei. Spekulanten hatten im vergangenen Jahr diese Formulierung immer wieder über den Äther gerufen, um Ausverkäufe ganzer Länder zu kommentieren. Doch in diesem Jahr können sie ihren Satz nicht zu Ende formulieren, und schon laufen einzelne Werte entgegen ihrer Aussage.

 

Ich würde für dieses Jahr eine andere Formulierung wählen: Deutschland und die USA oder der Rest der Welt.

 

Sämtliche Analysen der wirtschaftlichen Situation in Europa sprechen von einer Liste von Problemen, Geldnot, Investitionszurückhaltung, Sparzwang, ... doch stets mit der Fußnote „außer in Deutschland“. Deutschland profitiert tatsächlich vom verhältnismäßig günstigen Euro-Wechselkurs und erzielt Exporterfolge. Für Deutschland könnte das Zinsniveau der EZB deutlich höher stehen, doch das geht natürlich nicht, weil sonst die anderen Länder zu stark leiden würden.

 

Also wird in Deutschland kräftig investiert, Pläne über finanzierte Übernahmen ausländischer Wettbewerber sprießen aus dem Boden, und deutsche Produkte finden reißenden Absatz in den Schwellenländern und in Osteuropa.

 

Und auch die USA erleben einen Aufschwung, wenngleich deren Notenbankchef Ben Bernanke vorerst lieber noch in Bereitschaft bleibt. Doch die Arbeitslosigkeit geht zurück, der Export der USA ist kräftig angestiegen und, ohh Wunder, nach fünf Jahren Crash und Depression am Immobilienmarkt steigen die Immobilienpreise endlich wieder langsam an. Man spricht von einer Erholung am Immobilienmarkt der USA, die auf die Konjunktur des Landes Auswirkungen hat.

 

Auch für Japan könnte ich mir eine Rückkehr zum Wachstum vorstellen, doch dazu ist der Yen noch zu stark und die strukturellen Probleme nach der Katastrophe vor einem Jahr zu groß. Doch Japan werde ich im Auge behalten.

 

China hingegen sollten wir differenziert betrachten: Das Land hat sein Wachstum von 12 auf 7,5% gebremst. Dazu waren drastische Schritte notwendig, und diese Schritte wurden in der Finanzwelt mit Besorgnis aufgenommen. Doch die 12% Wachstum, die noch vor zwei Jahren erzielt wurden, hatten ebenfalls überall Sorgenfalten auf die Stirn der Anleger gejagt: Von Überhitzung und fehlenden Strukturen war die Rede.

 

Nun hat China die Wachstumsgeschwindigkeit erfolgreich reduziert, und diese Schritte werden auch in China einiges durcheinander würfeln. Chinesische Aktien sind in meinen Augen noch immer kein Ort, wo Sie Ihr Geld anlegen können. Zu politisch beeinflusst ist der dortige Finanzmarkt, und zu jung ist deren Öffnung für den Westen.

 

Aber bei all diesen Entwicklungen übersehen viele, dass China nun noch immer mit 7,5% wächst. Davon träumen so ziemlich alle Industrieländer. Und dieses Wachstum führt noch immer zu einer steigenden Nachfrage nach Rohstoffen, wenngleich aufgrund der Bremsspuren vorrübergehend einmal Wachstumspausen eintreten können.

 

Und so halte ich den Ausverkauf vieler Rohstoffkonzerne in dieser Woche für eine Kaufgelegenheit. Wir haben einen Rohstoffkonzern bereits als volle Position zu diesen Preisen in unserem Portfolio. Wer noch keinen Rohstoffkonzern im Portfolio hat, der erhält nun die Gelegenheit, einzusteigen.

 

Die Zinsen sind weltweit niedrig. Wir kommen aus einer mehrjährigen Krisenpolitik, und in meinen Augen sind derzeit alle Probleme bekannt. Klar, eine Überraschung ist genau das: eine Überraschung. Doch derzeit wüsste ich nicht, was die Finanzmärkte nun noch überraschen könnte.

 

Besonders Deutschland und die USA sind gestärkt aus den Krisen hervorgegangen. Deswegen halte ich Aktien von deutschen und US-Unternehmen derzeit für besonders attraktiv.

 

Schauen wir einmal, wie sich die einzelnen Indizes diese Woche entwickelt haben:

 

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

 

INDIZES 22.03.12 DIFF

Dow Jones 13.046 -1,6%

DAX 6.981 -2,3%

Nikkei 10.011 -1,2%

Euro/US-Dollar 1,326 1,4%

Euro/Yen 109,5636 0,3%

10-Jahres-US-Anleihe 2,28% 0,0

Umlaufrendite Dt 1,72% 0,2

Feinunze Gold USD $1.651,00 -0,3%

Fass Brent Öl USD $123,94 0,7%

Kupfer in US$/to 8.396 -1,8%

Baltic Dry Shipping I 902 4,2%

 

Der Goldpreis rutscht weiter ab und ich möchte Sie nochmals darauf hinweisen, dass ich einen Depotanteil von 10-20% für Gold für angemessen halte. Wenngleich die Aktienbörsen derzeit eine Renaissance erleben mögen, so sind die Staatsschulden dennoch auf Rekordhöhen, und die Notenbankpressen laufen 24 Stunden am Tag. Die Probleme sind zwar in meinen Augen nicht mehr erdrückend, doch wird das Gold als sicherer Hafen noch einige Zeit gefragt bleiben.

 

Schauen wir einmal, wie sich die Stimmung unter Anlegern und Analysten entwickelt:

 

Sentimentdaten

 

Analysten

Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

 

Kaufen / Verkaufen

02.03.- 09.03. (178): 54% / 11%

09.03.- 16.03. (171): 43% / 14%

16.03.- 23.03. (233): 53% / 13%

 

Kaufempfehlungen der Analysten

Apple, Dt. Post, K+S

 

Verkaufsempfehlungen der Analysten

Solarworld, Krones, Metro

 

Privatanleger

10. KW: 58% Bullen (147 Stimmen)

11. KW: 75% Bullen (132 Stimmen)

12. KW: 62% Bullen (152 Stimmen)

 

Kaufempfehlungen der Privatanleger

Daimler, Euromicron, Société Générale

 

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

Krones, Artprice S.A., Douglas Hldg.

 

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

 

 

Wie eingangs angekündigt hier der Artikel eines befreundeten Wettbewerbers, oder wie soll ich ihn nennen, Jochen Steffens, der sehr schön veranschaulicht, wie aus einer bullischen Begründung durch Bären ein Alarmsignal gemacht wird.

 

 

Das Haar in der Suppe seltsamer

Rohstoff-Nachrichten

von Jochen Steffens

http://www.stockstreet.de/

 

Dieses Mal ist nicht der Ölpreis schuld. Nein, dieses Mal soll es eine Aussage von Ian Ashby gewesen sein, welche zunächst australische Rohstoffaktien in den Keller schickte, denen dann auf dem Fuße die asiatischen und schließlich auch die europäischen Aktienmärkte folgten. Ian Ashby ist der Leiter der Eisenerzsparte des australisch-britischen Rohstoffkonzerns BHP-Billiton, neben Vale und Rio Tinto eines der drei größten Rohstoffunternehmen der Welt.

 

Auswüchse der Nachrichtenübermittlung?

 

Es geht dabei um Aussagen, die am Rande einer in Perth stattfindenden Erz-Konferenz australischer Minenbetreiber getätigt wurden. Aussagen, die im Zusammenhang mit der Prognose des chinesischen Premierministers Wen Jiabao beim 11. Volkskongress stehen, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum auf 7,5 Prozent abschwächen wird (wie auch schon berichtet).

 

Und hier fangen die Auswüchse der Nachrichtenübermittlung an. Die Nachricht, die um die Welt ging, war, dass Ian Ashby davon ausgehe, die Eisenerznachfrage in China werde sich „stark abschwächen“. Hört sich doch gefährlich an. Aber es ist schon eine Dramatisierung. Bei genauerem Recherchieren findet man etwas frühere Nachrichten, die schreiben, dass Ian Ashby erwarte, dass das chinesische Nachfragewachstum in den einstelligen Prozentbereich absacken werde oder schon auf dieses Niveau zurückgegangen sei.

 

Das war geschehen

 

Schaut man sich die australischen Originalnachrichten an, hört sich das alles schon wieder ganz anders an: Danach ist Ian Ashby bei dieser Konferenz Spekulationen entgegengetreten, konkrete Expansionspläne von BHP-Billiton seien aufgrund der niedrigeren Wachstumsprognose in China in Frage gestellt. Laut Ashby werden diese ganz im Gegenteil mit (Zitat) „Volldampf“ vorangetrieben. (Anm. d. Red.: Das allein hört sich schon kaum noch pessimistisch an). Zudem weist er darauf hin, dass sich die chinesische Stahlerzeugung in diesem Jahr im Bereich von 1 bis 1,1 Mrd. Tonnen bewegen werde. 2011 wurden hingegen „nur“ 700 Mio. Tonnen Stahl produziert, nach 620 bzw. 672 im Jahr 2010 (je nach Veröffentlichung) – auch das ein deutlicher Anstieg. Doch im weiteren Verlauf folgten die Aussagen, um die es geht.

 

Die Originalzitate

 

Dazu die Originalzitate von Ian Ashby:

„The really high double-digit numbers of the last seven or eight years…clearly, we don’t have those anymore," - Die wirklich hohen zweistelligen Werte der vergangenen sieben oder acht Jahre, die haben wir eindeutig nicht mehr.

 

"So you are getting into steel growth that is less than pure GDP growth." - So gehen wir in ein Stahl-Wachstum über, das geringer ist als das reine BIP-Wachstum.

 

"But the thing for us is that the size of the steel pie has gotten so big, which translates into the iron ore demand, and there is still plenty of opportunity to grow in that." - Aber die Sache für uns ist doch die, dass der Stahlanteil so groß geworden ist und dieser direkt die Eisenerznachfrage bedingt, dass da noch sehr viel Platz für weiteres Wachstum ist.

 

Das klingt doch eigentlich sehr optimistisch. Vor allem, wenn man sich zudem bewusst macht, dass ein jährlich zweistelliges Wachstum einer Stahlproduktion rein mathematisch schon auf Dauer nicht durchzuhalten ist.

 

Für Ian Ashby sind die Wachstumsraten Chinas im Stahl- und damit im Eisenerzsektor zudem inzwischen eher zweitrangig. China produziert mittlerweile rund 50 % der weltweiten Stahlmenge. Dieser Anteil ist damit derart unvorstellbar groß, dass allein mit der Befriedigung des dadurch bedingten Eisenerzbedarfs die drei Großen (BHP Billiton, Vale, Rio Tinto) genug Wachstumspotenzial sehen.

 

So wurde bei dieser „Stillen Post“ der Nachrichtenübermittlung ganz nebenbei auch völlig ignoriert, dass sich zum Beispiel David Joyce, zuständig für Expansionsprojekte bei Rio Tinto, auf der gleichen Konferenz ebenfalls sehr optimistisch zeigte, genauso wie die Teilnehmer dieser Konferenz insgesamt.

 

Das Haar in der Suppe

 

Ja, hier haben Anleger offensichtlich das Haar in der Suppe gesucht und gefunden. Aber es ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich Nachrichten an den Börsen entwickeln. Es ist eines der Probleme des Internetzeitalters, dass sich Nachrichten rasend schnell verbreiten, ohne dass noch eine wirkliche Recherche betrieben wird. Jeder schreibt von jedem ab und so entsteht schnell dieses Stille-Post-Phänomen.

 

 

___Ende des Artikels von Jochen Steffens___

Vielen Dank an Jochen Steffens für die zur Verfügung Stellung dieses Artikels.

 

 

Top Analystenziele

 

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie ab sofort jede Woche eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meis-ten über dem aktuellen Kurs liegt:

 

Firma Analyse vom Kurs Ziel Upside

EPIGENOMICS 19.03 0,97€ 5,50€ 467,01%

SKY Dt. AG 21.03 2,14€ 4,25€ 98,60%

VW AG VZ 19.03 131€ 237€ 80,78%

ADIDAS AG 22.03 46,80€ 80,00€ 70,94%

BMW AG 19.03 67,41€ 115,0€ 70,60%

DEUTZ AG 19.03 4,96€ 8,00€ 61,29%

EUROMICRON 19.03 18,19€ 28,00€ 53,93%

TUI AG 22.03 5,43€ 8,30€ 52,85%

 

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen als es die Realität anschließend erlauben würde. Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

 

Wenngleich die Wunschanalyse zu EADS im übernächsten Kapitel die Aktien als kaufenswert herausstellt, so gibt es doch eine andere Aktie der Flugzeugindustrie, die ich der Aktie von EADS vorziehen würde. Mehr dazu im nächsten Kapitel.

 

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03. AUSBLICK: MEIN FAVORIT DER FLUGZEUGBAUER

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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrechterhalten.

 

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Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

 

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04. WUNSCHANALYSE: EADS

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Für die EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) N.V. beginnt die Erntezeit, das wurde auch letzte Woche durch den Vorschlag einer wesentlichen Dividendenerhöhung kundgetan. Nach der schwierigen Entwicklungszeit des Airbus A380 folgt nun ein Aufschwung in der Flugzeugindustrie, der im Allgemeinen rund sieben Jahre dauert. Sieben fette Jahre!

 

 

RÜSTUNGSSPARTE CASSIDIAN EXPANDIERT INS AUSLAND

 

Der paneuropäische EADS-Konzern besteht im Wesentlichen aus vier Geschäftsbereichen: dem Flugzeugbauer Airbus, dem Rüstungskonzern Cassidian, dem Helikopteranbieter Eurocopter sowie dem Weltraumtechnikanbieter Astrium. In einer Bewertung der vier Unternehmensteile nimmt Airbus jedoch allein rund 80% des Unternehmenswertes ein, so dass wir unsere Analyse auf den Flugzeugbauer konzentrieren können.

 

Zum Glück, denn der größte Geschäftsbereich läuft derzeit am besten. In der Umfrage zur Wunschanalyse habe ich Ihnen fünf Unternehmen mit Rüstungssparten vorgeschlagen, um die Auswirkungen eines eventuellen Israel-Iran-Konflikts abzuschätzen. Nachdem fast alle Industriestaaten der Erde hoffnungslos überschuldet sind und insbesondere bei den Rüstungsausgaben sparen müssen, hatten es pure Rüstungsunternehmen in den vergangenen Jahren schwer. Die EADS N.V. konnte die rückläufigen Umsätze in diesem Bereich durch die gute Auftragslage bei Airbus mehr als kompensieren.

 

Israel rasselt mit den Waffen und lässt jeden wissen, dass man keine Atommacht in unmittelbarer Nähe (Iran!) dulden werde. Der Iran hingegen lässt keine Gelegenheit aus, um sich über Israel als Fremdkörper in der arabischen Welt zu beschweren, der "entfernt" werden müsse. Das Atomprogramm, so der Iran, diene jedoch nur friedlichen Zwecken.

 

Der israelische Premierminister war inzwischen bei Präsident Obama in den USA und hat über die verfahrene Situation gesprochen. Meiner Einschätzung nach trennten sich die beiden ohne eine wirkliche Übereinstimmung jedoch in dem Wissen, dass die Geduld Netanjahus hinsichtlich der Sanktionspolitik gegen den Iran am Ende ist und umgekehrt dass Obama Israel gewähren lassen würde, sollten die Israelis Luftangriffe auf iranische Atomstandorte fliegen.

 

Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Israelis alleine gar nicht die Waffen haben, die zur Zerstörung der Atomanlagen im Iran erforderlich seien. Es ist also nicht nur auf eine neutrale Haltung der USA angewiesen, sondern sogar auf deren Unterstützung. Oder aber Israel investiert weiter in Waffensysteme.

 

Fragen Sie mich nicht, wie dieser Konflikt ausgehen könnte, ich habe hier nur versucht, die maßgeblichen Standpunkte kurz darzulegen. Daraus wird jedoch ersichtlich, dass anders als der Sparzwang der Industriestaaten vermuten lässt, die Rüstungsausgaben weltweit nicht etwa zurück gehen werden sondern meiner Einschätzung nach eher weiter steigen dürften. Es gibt genügend Schwellenländer, die derzeit eine Armee auf- oder ausbauen. Und so sucht die EADS N.V. mit ihrer Rüstungssparte Cassidian das Geschäft im Ausland und möchte dorthin expandieren.

 

Weltweit ist Cassidian der siebtgrößte Rüstungskonzern und mit dem Eurofighter nimmt man sogar die Position drei unter den Anbietern von Militärjets ein. Das Rüstungsgeschäft ist extrem langfristig und lockt mit einer großen Gewinnmarge.

 

 

 

EU-RAUMFAHRTPROGRAMM NUTZT ASTRIUM-SATELLITEN

 

In Europa ist Astrium die unbestrittene Nummer eins in der Satellitentechnik, weltweit sind nur Lockheed Martin und Erzfeind Boeing größer. Auch das Geschäft mit den Satelliten ist extrem langfristig und daher gut planbar. Aufgrund der hohen Forschungsaufwendungen bleibt die Ertragskraft dieser Sparte jedoch mäßig. 2011 erlitt Astrium daher letztendlich sogar einen leichten Umsatz- und Ergebnisrückgang.

 

 

 

EUROCOPTER WELTWEIT GRÖßTER HELIKOPTER-ANBIETER

 

Der Weltmarktanteil von Eurocopter am zivilen Hubschraubermarkt beträgt 49%. Im militärischen Bereich ist nur Sikosky (39%) größer als Eurocopter (20%). Mit einem Umsatzplus von +12% und einem Gewinnsprung um +42% gehörte Eurocopter 2011 zu den Wachstumsträgern des EADS-Konzerns.

 

 

MEHRJÄHRIGE ERNTEZEIT BEI AIRBUS

 

Es war ein Gewaltakt, die Entwicklung des A380! Boeing hat die Entwicklung eines supergroßen Flugzeugs schon in einer frühen Phase aufgegeben und sich auf das spritgünstige Langstreckenflugzeug Dreamliner konzentriert. Mit dem A380 hat Airbus einen Flieger im Programm, den kein anderes Unternehmen der Welt nachbauen kann.

 

Der Landeanflug der Testmaschinen hier in Hamburg Finkenwerder führt direkt über das Haus Ihres Autors (zum Glück noch in ausreichender Höhe), und glauben Sie mir, diese Giganten in der Luft machen eine ziemlich gute Figur. Wenn bislang der Jumbo von Boeing ob seiner Größe weltweit für Aufsehen sorgte, so fällt diese Rolle nun dem A380 zu. Airbus sollte sich endlich einen eingängigen Spitznamen für das fliegende Hochhaus ausdenken.

 

25 dieser Flieger sollen im laufenden Jahr ausgeliefert werden, 30 dann im Jahr 2013. So wird die Produktion über die nächsten Jahre langsam hochgefahren. Und mit dem Hochfahren der Produktion wird die Profitabilität je Flieger steigen. Sie werden sich sicherlich noch an die unzähligen Hiobsbotschaften der letzten Jahre erinnern, die im Laufe der Entwicklung und während der Testflüge in den Medien zu finden waren: Probleme mit dem Antrieb bis hin zu Verkabelungsproblemen.

 

Während Anleger beim Begriff "Problem" auf den Verkaufsknopf drücken, sehen die Ingenieure der EADS N.V. darin stets nur "Herausforderungen", die gelöst werden. Klar, das kostet Geld und so war es ein ewiges Auf und Ab mit der EADS-Aktie zwischen Hoffnung auf eine baldige Marktreife des A380 und den auftretenden Problemen. Abgesehen von dem kurzen Höhenflug der Aktie im Jahr 2006 läuft der Kurs daher seit etwa zehn Jahren seitwärts.

 

Insgesamt bietet Airbus im Wesentlichen drei verschiedene Flieger an: den A380 als Superflieger, den A330 als verlässlichen Langstreckenflieger und den A320 als Kurzstreckenarbeitstier.

 

Der A330 hat durch die kürzlich begonnene Auslieferung des Boeing Dreamliners Konkurrenz bekommen, doch nach Aussage von Airbus hat sich diese neue Konkurrenz bisher noch nicht in den Auftragsbüchern wiedergespiegelt. Erst 2014 soll der A330 durch seinen Nachfolger, den A350 abgelöst werden. Hier hat Boeing also die Nase vorn, insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Spritpreise dürfte sich der spritsparende Dreamliner immer besser verkaufen lassen. Boeing fährt hier die Produktion sukzessive hoch.

 

Beim A320 hat Airbus kürzlich nachjustiert und mit dem A320neo einen spritsparenden Kurzstreckenflieger angeboten. Hier werden derzeit monatlich 42 solcher Flieger gebaut, Tendenz steigend.

 

Während also beim A330 in zwei Jahren ein Generationswechsel ansteht, der jedoch technologisch nicht so anspruchsvoll ausfällt wie der Schritt zum A380, stellen die Flieger A320 und A380 immer mehr Cashcows dar, also Produkte, mit denen sich einfach nur noch viel Geld verdienen lässt.

 

 

IM KREUZFEUER DER POLITIK

 

Es wird Sie nicht wundern, dass die Politik ein mächtiges Wort bei den Unternehmensentscheidungen der EADS N.V. mitsprechen möchte. Und "die Politik" bezieht sich bei der EADS N.V. nun einmal - leider - nicht auf eine Regierung, sondern auf mehrere. Angefangen von Deutschland über Frankreich bis hin zu Spanien gibt es auf nationaler sowie auf Landesebene jede Menge Politiker, die etwas zu sagen haben (wollen) ;). Zudem ist der Sitz des Unternehmens in den Niederlanden.

 

So ist die Bestellung eines neuen CEOs derzeit ein Politikum, das immer wieder merkwürdige Schlagzeilen erzeugt. Tom Enders ist als Nachfolger des aktuellen CEOs Louis Gallois im laufenden Jahr vorgesehen - von den Deutschen. Doch die Franzosen wollen Enders zunächst noch besser kennen lernen, wie das "Handelsblatt" Mitte Januar berichtete.

 

Und so ist auch der Verkauf des knapp 15%igen Aktienpakets an der EADS N.V. durch Daimler nicht so einfach möglich, denn dank der Rüstungssparte möchte die deutsche Politik hier sicherstellen, dass die Technologie nicht in die falschen Eigentümerhände gerät. Nicht also wer am meisten bietet bekommt diese 15% des Aktienkapitals, sondern wer der deutschen Regierung genehm ist. Na, das wird sicher noch ein paar Monate brauchen, bis hier eine Lösung gefunden wird.

 

 

ERFREULICHER AUFTRAGSEINGANG NUR DER ANFANG

 

Im Jahr 2011 gehörte Airbus zu den Leistungsträgern im EADS-Konzern. Insgesamt konnten mit 534 ausgelieferten Fliegern 5% mehr ausgeliefert werden als im Vorjahr. Gepaart mit den durchgesetzten Preiserhöhungen ergab sich so ein Umsatzplus von +10%. Der Gewinn sprang gar um +91% an. Doch das ist nur der Anfang. Der Auftragseingang von Airbus im Jahr 2011 umfasste 1.419 Flieger, "schlappe" 147% mehr als ein Jahr zuvor. Somit stehen insgesamt derzeit 4.444 Flieger im Auftragsbuch. Dies zeigt, dass sich der Zyklus der Flugzeugbranche noch in einem sehr frühen Stadium des Aufschwungs befindet.

 

Flugzeuge kann man nicht mal eben schnell bauen und anschließend die Leiharbeiter nach Hause schicken. Um die Produktion hochzufahren muss das KnowHow aufgebaut werden und es muss sichergestellt sein, dass die höhere Produktion auf langfristig aufrecht erhalten bleiben kann, sonst lohnen sich die hohen Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten nicht. Seit einigen Quartalen beobachte ich nun kontinuierlich den Ausbau der Produktionskapazitäten bei Airbus wie auch bei Boeing. Und wie der Auftragseingang sowohl bei Airbus als auch bei Boeing zeigt, hat hier gerade ein langfristiger Wachstumszyklus begonnen.

 

 

BEWERTUNGSNIVEAU GÜNSTIG WEGEN GUTER PLANBARKEIT

 

Ein aktuelles KGV von 18 ist für ein Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von zuletzt +10% schon recht hoch. Doch dürfen wir nicht das nunmehr zu erwartende überproportionale Gewinnwachstum übersehen, schon für das Jahr 2012 ergibt sich auf Basis der Analystenschätzungen nur noch ein KGV von 13.

 

Zudem hat die EADS N.V. ihre Aktionäre vor einer Woche mit einem überraschend hohen Dividendenvorschlag erfreut: 0,45 Euro je Aktie statt der bis dahin erwarteten 0,26 Euro je Aktie sind mehr als eine positive Überraschung. Es ist das klare Zeichen des Unternehmens, dass man in den kommenden Jahren die Erntezeit für gekommen sieht, denn sonst könnte man nicht so viel vom Gewinn an die Aktionäre ausschütten. Die Dividendenrendite beträgt damit nun knapp 2% und weitere Dividendenerhöhungen wurden in Aussicht gestellt.

 

Die Aktie ist in den vergangenen vier Monaten bereits um +50% angesprungen und so manchem Anleger wird es bei solchen Kursentwicklungen schwindelig. Doch ich kann bei der EADS N.V. beim besten Willen keine Überbewertung geschweige denn Blase erkennen, im Gegenteil: Die Geschäftsentwicklung deutet darauf hin, dass dieses heute als fair betrachtete Bewertungsniveau schon in ein oder zwei Quartalen wieder sehr günstig aussehen könnte.

 

 

FAZIT

 

Auf ein bis zwei Quartale darf man sich als Anleger bei der Aktie der EADS N.V. nicht stützen, die Zyklen in der Flugzeugindustrie dauern in der Regel etwa sieben Jahre. Und am Ende eines solchen Zyklusses steht die Aktie auf einem neuen Niveau. Ich würde die EADS Aktie daher als Langfristkomponente in ein diversifiziertes Portfolio aufnehmen.

 

Nachdem die Aktie nun in den vergangenen Monaten so stark angestiegen ist, sollte ein kurzfristiger Rückschlag nicht überraschen, sondern zum Kauf oder Nachkauf genutzt werden. In meinem Heibel-Ticker.de Börsenbrief gehe ich stets schrittweise vor: Eine erste kleine Position würde ich zum aktuellen Kurs eröffnen, auch wenn die Aktie nur knapp unter ihrem Jahreshoch notiert. Im Falle eines Rückschlags um ca. -7% bis -8% würde ich nochmal soviel nachkaufen. Und sollte die Aktie sodann nochmals als Sonderangebot zu haben sein, also vielleicht weitere -7% bis -8% tiefer, dann würde ich nochmals die gesamte Positionsgröße verdoppeln.

 

Mit dieser Strategie stellen Sie sicher, bei EADS Aktie dabei zu sein. Entweder nur mit einer kleinen Position, wenn die Aktie sofort weiter ansteigt, oder aber mit einer größeren Position, wenn die Aktie nochmals im Ausverkauf zu haben sein sollte. Der langfristige Zyklus in der Flugzeugindustrie hängt an den aufstrebenden Schwellenländern und nicht an den ziemlich kurzfristigen Konjunkturzyklen unserer Industrienationen. Daher sollten Sie sich auch nicht verunsichern lassen!

 

 

 

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05. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: TOM TAILOR UND RHEINMETALL

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Tom Tailor mit erfolgreicher Retail-Strategie

22.03.2012 | 09:56

 

Erfolgreiche Retail-Strategie macht Tom Tailor zu einem Wachstumsunternehmen der Modebranche

 

Tom Tailor hat diese Woche die Jahreszahlen für das Jahr 2011 vorgelegt. Der Umsatz konnte um 18% auf 411 Mio. Euro gesteigert werden, die Gewinnmarge stieg um 3% auf 49%. Der Erfolg ist im Wesentlichen auf den Ausbau eigener Shops zurückzuführen.

 

Drei Vertriebslinien gibt es bei Tom Tailer: Wholesale, Internet und Retail. Unter Wholesale versteht man Shops in Shops von großen Einkaufshäusern sowie auch Franchisenehmer. Dieser Bereich ist im Jahr 2011 um 6,6% gewachsen und steuerte mit 247 Mio. Euro den Löwenanteil zum Umsatz bei. Das Internet fristet ein kleines Dasein, der Umsatz wuchs um 13,5% auf 24,7 Mio. Euro.

 

Die Musik spielt bei Tom Tailor im Retail-Bereich, also im Ausbau der eigenen Verkaufsläden bundesweit und im Ausland. Hier wurde der Umsatz um 44,9% auf 129,9 Mio. Euro gesteigert, ein klares Bekenntnis des Unternehmens zu dieser Strategie.

 

Besonders interessant für uns Analysten ist die Entwicklung der „Same Store Sales“, also der Umsätze in bestehenden Läden. Hier wurde ein Plus von 6,8% erzielt, das liegt über dem Branchendurchschnitt. Tom Tailor expandiert also und erzielt gleichzeitig auch mit den bestehenden Geschäften steigende Umsätze.

 

Die Expansion wird auch im Jahr 2012 vor allem im Retail-Bereich stattfinden: 60-70 neue Läden sollen eröffnet werden, der Umsatz soll insgesamt auf 470 Mio. Euro steigen. Zusätzlich hat das Unternehmen angekündigt, eine neue Produktlinie in den Markt zu geben: Tom Tailor Polo Team soll das hochpreisige Textilsegment abdecken.

 

Die Aktie ist seit vergangenem Oktober um 50% angesprungen, und so ist es wenig verwunderlich, dass der Kurs nach den Zahlen, die im Rahmen der Erwartungen lagen, etwas nachgab. Zusätzlich hat auch der Dividendenvorschlag von 0,17 Euro je Aktie enttäuscht, erwartet waren 0,20 Euro je Aktie worden.

 

Mit einem KGV 12e von 13 ist die Aktie in meinen Augen fair bewertet. Das Umsatzwachstum soll im laufenden Jahr 14% betragen, auf Grund der Entspannung an den Rohstoffmärkten erwarte ich einen überproportionalen Gewinnanstieg. Aufgrund der 60-70 geplanten neuen Shops dürfte das angestrebte Umsatzwachstum meiner Einschätzung nach übertroffen werden.

 

Doch wie wir an der enttäuschenden Dividende gesehen haben wird dieser Umsatzanstieg teuer erkauft. Auch drängt sich der Eindruck auf, dass durch die beschleunigte Eröffnung neuer Filialen (die meisten wurden erst im vierten Quartal eröffnet) den gesteckten Wachstumszielen Rechnung getragen wird, die Profitabilität jedoch nicht auf dem hohen Niveau gehalten werden kann.

 

Wer in Tom Tailor investieren will, der investiert nicht in ein günstig bewertetes Unternehmen sondern vertraut auf den anhaltenden Erfolg der Investitionsstrategie – und das ist fraglich.

 

 

Verhaltene Prognose von Rheinmetall bietet Einstiegsgelegenheit

23.03.2012 | 10:20

 

Endgültige Zahlen für 2011 im Rahmen der Erwartungen, Prognose 2012 sowie Auftragseingang enttäuschen, Analysten werden Schätzungen anpassen, was den Kurs unter Druck setzen dürfte.

 

Mitte dieser Woche hat Rheinmetall seine Zahlen für das Jahr 2011 veröffentlicht. Bereits im November wurde die unternehmenseigene Prognose reduziert, da der Rüstungsbereich unter dem Sparzwang der überschuldeten Industriestaaten litt. Ende Februar wurden sodann vorläufige Zahlen veröffentlicht, die der reduzierten Prognose vom November weitgehend entsprachen. Und somit waren die endgültigen Zahlen selbst, die in dieser Woche veröffentlicht wurden, nicht besonders spannend.

 

Spannend hingegen waren die Prognose sowie gegebenenfalls neue Informationen zur möglichen Ausgliederung der Automobilsparte. Beides war enttäuschend. Für das Jahr 2012 geht das Unternehmen von weiterem Umsatzwachstum (von 4,45 auf 4,9 Mrd. EUR) aus, jedoch solle der Gewinn auf dem aktuellen Niveau verharren (EBIT 354 Mio. EUR). Über eine mögliche Ausgliederung der Automobilsprache wurde nicht gesprochen.

 

Rheinmetall hat im Wesentlichen zwei Geschäftsbereiche: den margenstarken Rüstungsbereich sowie das wachstumsstarke Automobilgeschäft.

 

Der Rüstungsbereich besticht durch die hohe Gewinnmarge (10,4%) sowie die gute Planbarkeit. Langfristige Aufträge bieten eine stabile Planungsgrundlage. Daher waren Anleger enttäuscht über den rückläufigen Auftragseingang (-7%) von 1,8 Mrd. Euro. Noch im November ging man von 2,1 Mrd. Euro Auftragseingang aus.

 

Im Automobilbereich hat man sich auf die Schadstoff- und CO2-Reduktion konzentriert. Der Umsatz wuchs 2011 um 17% auf 2,313 Mrd. Euro. Insbesondere in den Schwellenländern und Osteuropa (+51%) ist Rheinmetall gewachsen. Dabei konnte die Gewinnmarge verbessert werden (von 4,1% auf 6,5%). Dank dieser Wachstumsdynamik ließe sich derzeit der Automobilbereich zu einem guten Preis an die Börse bringen.

 

Rheinmetall ist für sein Rüstungsgeschäft bekannt und wenn Analysten das Unternehmen bewerten, dann werden Bewertungsmaßstäbe herangezogen, die der langen Planbarkeit und der guten Gewinnmarge Rechnung tragen. Wachstumskomponenten werden in den Modellen vernachlässigt und daher wird der Automobilbereich in meinen Augen nicht so hoch bewertet, wie er bewertet würde, wenn man ihn alleine betrachtete. So kommt es, dass eine Ausgliederung des Automobilbereichs Unternehmenswerte „heben“ würde.

 

Insgesamt wird es schwer für Rheinmetall, den EBIT-Gewinn zu steigern, insbesondere da das Rüstungsgeschäft wie wir aus den aktuellen Auftragseingängen sehen stärker leidet als bislang angenommen. So dürften einige Analysten ihre Schätzungen in den nächsten Tagen senken, was wiederum Druck auf die Aktie ausübt.

 

Doch das Rüstungsgeschäft ist höchstens in Europa unter Druck, weltweit geben die Schwellenländer immer mehr für ihre Verteidigungssysteme aus. Und Rheinmetall will sein Auslandsgeschäft von derzeit 36% durch Zukäufe auf 50% vergrößern. Ich kann mir also vorstellen dass die rückläufigen Zahlen in diesem Bereich nicht mehr lange anhalten werden.

 

Eine Dividendenrendite von knapp 4% und das KGV von 8 sind in meinen Augen günstig genug für diese Aktie. Ich würde noch ein wenig abwarten, bis die meisten Analysten ihre Schätzungen reduziert haben, dann dürfte diese Aktie eine stabile Dividendenkomponente im Portfolio darstellen.

 

 

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06. BEOBACHTETE WERTE

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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

 

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

 

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2012“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.

Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

 

Unter i steht zur Information meine Grundtendenz:

K – bei Gelegenheit Kaufen,

NK - Nachkaufen

H - Halten,

V - bei Gelegenheit Verkaufen,

TV – Teilverkauf, also nicht die ganze Position

VL – Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses

sollte verkauft werden

SL – Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses

sollte verkauft werden

TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich

nachgezogen wird

 

Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

 

Ich habe diese Spalte „i“ insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

 

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

 

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

 

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

 

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

 

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

 

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

 

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

 

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,

take share

 

Stephan Heibel

http://heibel-ticker.de

 

 

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

 

 

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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE

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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

 

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

 

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Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

 

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

 

Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com.

 

Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.

 

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

 

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08. AN-/ABMELDUNG

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