K+S – Ende eines Spekulationstraums

(Prime Quants) – Mit dem Ausstieg von Potash im Übernahmepoker ist der Traum vieler Spekulanten vorüber. Die Chance ist vertan und folglich fällt der Kurs ins Bodenlose. 20 Prozent Kursverlust bei der Aktie von K+S zeigen mehrere, teils unangenehme Ergebnisse auf. Eins dürfte nun in näherer Zukunft sicher sein. Die Aktie der K+S sollte nach den aktuellen Kursverlusten wieder in deutlich ruhigere Gewässer übersetzen.

Die Spekulation

Der angekündigte Übernahmewille durch Potash hatte den Aktienkurs zwischenzeitlich dicht an die 40-Euro-Marke katapultiert. Wenn die Offerte bestünde, und Potash für über vierzig Euro kaufen würde, wäre es für jeden Aktionär lukrativ zu verkaufen, solange er am Markt weniger für den Anteilsschein bekommt. In solchen Phasen spielen die Aktienkurse scheinbar verrückt. Allerdings sind die Kurssprünge nur Ergebnis des glaubhaften Angebots. Offenbar sind viele Marktteilnehmer bereit den möglichen Kaufkandidaten selber zu kaufen. Die Differenz zum bestehenden Übernahmeangebot, die am Markt übrig bleibt, beschreibt den Teil an Unsicherheit, erwarteter Gewinn und Transaktionskosten, der abzuziehen ist. Die Preise am Markt werden solange steigen, bis dieser kritische Punkt erreicht ist. Dann sind spekulativ orientierte Marktteilnehmer indifferent, ob sie eine weitere Aktie kaufen sollen oder nicht. Der Punkt war anscheinend knapp über 38 Euro Aktienkurs erreicht.

Das Ergebnis

Solange die Spekulation am Leben ist, solange wird der Aktienkurs hoch bleiben. Jetzt, wo Potash erklärt hat, dass es keinen Sinn mehr mache, die Übernahme weiter zu verfolgen, fällt der Grund für hohe Börsennotierungen weg. Folglich fällt das Papier erwartungsgemäß wieder. In der Vergangenheit, als das Angebot noch auf dem Tisch lag, ebbte das Interesse zusehends ab. Scheinbar glaubten die Marktteilnehmer mit jedem verstreichenden Tag, dass die Übernahmewahrscheinlichkeit sinke. Folglich machte sich die Aktie von K+S schon zu „Lebzeiten“ des Angebots gen Süden auf. Die aktuellen Tagesverluste auf knapp 24 Euro (-23 Prozent) signalisieren nicht nur die vollständige und sofortige Nivellierung der Übernahmespekulation. Der Anteilsschein von K+S fällt tiefer, als er vor Bekanntwerden des Übernahmeangebots kostete. Die letzten Monate hatten scheinbar auch einen Rückgang des Aktienwertes als Ergebnis, der durch die Spekulation noch überdeckt wurde. Jetzt kommt das alles an nur einem Tag zum Tragen.

Fazit: Übernahmen sind gut geeignet, um massive Kursbewegungen zu erzeugen. Der Nebel in solchen Spekulationsumfeldern lichtet sich, sobald Fakten geschaffen werden und erwischt mitunter viele Marktteilnehmer eiskalt. Die heftigen Kursbewegungen, die bei K+S ausgelöst wurden, offenbaren, dass die deutschen Aktiengesellschaften nicht unbedingt zu den ruhigen Riesen gehören. Böse Zungen würden behaupten, dass die meisten Aktiengesellschaften in Deutschland leicht zum Spielball großer Finanzmarktakteure werden können.

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Quelle: PrimeQuants