Vor einigen Tagen hatte Ray Dalio, ein renommierter Investor, in einem Interview mit Yahoo Finance gesagt, dass er glaubt, dass Staaten in Zukunft Bitcoin verbieten werden, wenn er zu erfolgreich wird. Dies entfachte eine alte Debatte in der Kryptogemeinde neu, ist die Unzerstörbarkeit Bitcoins und die Unmöglichkeit, dass sie einem genommen werden, doch ein Hauptargument für die Kryptoinvestoren. Die Frage ist nicht, ob BTC verboten werden kann, sondern welche Auswirkungen ein Verbot hätte.

Bitcoins Eigenschaften

BTC gilt als so sicher, weil es dezentral ist und weil die Miner, welche den Konsensus bilden und dadurch für Sicherheit Sorgen, für ihre Arbeit entlohnt werden. Je höher der Bitcoinpreis, desto sicherer das Netzwerk auf Konsensusebene. Aber auch Bitcoin nutzt das Internet mit seiner Netzwerktopologie. Die Endpunkte sind zu größeren Knotenpunkten verbunden, die wieder untereinander verbunden sind. Diese Knotenpunkte sind einfach durch Staaten kontrollierbar und Datenpakete können ausgefiltert werden.

Das Verbotsszenario von Bitcoin

Wir nehmen an die EU, China, Russland und die USA verbieten Bitcoin. Der Grund dafür könnte sein, dass die Menschen in einer Krise ihr Kapital vermehrt in Bitcoins stecken und vom steigenden Preis profitieren. Der geschwächte Staat könnte schnell auf die Idee kommen diese Profiteure zur Kasse zu bitten, mit den Argumenten, BTC brauche man nicht zum Überleben und es soll der Allgemeinheit dienen. Die meisten ebenfalls von der Krise gebeutelten Mitbürger werden keine Bitcoin haben, diese Aktion begrüßen und den Staat unterstützen. So geschehen beim Goldverbot in den USA von 1933 bis 1974. Die Goldbesitzer mussten ihr Gold für einen relativ schlechten Preis an den Staat verkaufen, dann folgten drakonische Strafen auf den Besitz des Edelmetalls (Gefängnisstrafe bis zu 10 Jahre).

Also wir nehmen an die Staaten setzen eine Frist bis wann die Bitcoins abgegeben werden müssen. Lange bevor sie die Absicht zum Verbot Kund tun, verfolgen sie mit Blockchainalaysesoftware die Blockchain und ordnen Adressen den Identitäten zu. Nun haben die Bürger eine gewisse Zeit ihre BTC von Börsen abzuziehen. Der Preis dort wird mit aller Wahrscheinlichkeit schnell auf den Fixpreis fallen, für den die Regierung die Bitcoin kauft. Nachdem die Börsenfrist abgelaufen ist, müssen alle Kryptobörsen in den Ländern mit Verboten schließen.

Den Banken ist jeglicher Transfer von nationalen Währungen auf Kryptobörsen weltweit untersagt. Kunden, die dabei ertappt werden, ihr Geld auf anonyme Börsen zu übertragen, werden schwer bestraft. Nach der Abgabefrist an den Staat herrschen strenge Strafen auf den Besitz von BTC, die Miningunternehmen werden geschlossen.

Es werden eigene Abteilungen bei der Polizei eingerichtet, die den Internetverkehr auf an den Knotenpunkten des Internets auf Bitcoin Transaktionen überwachen. Zwar machen einige Miner noch in den Ländern weiter, wo BTC verboten ist, die Hashrate bricht jedoch dramatisch ein, da die Staaten mit den Verboten, ein Export der Hardware im Vorfeld verhindert haben.

Der Preis von Bitcoin geht in den Keller, in den anderen Ländern hat man Angst, dass die Kryptowährung ebenfalls verboten wird. Beim Goldverbot wird geschätzt, dass nur ein Drittel des Goldes wirklich abgegeben wurde, bei BTC hat der Staat jedoch ein Ass im Ärmel. Er läßt verbreiten, dass er die meisten Adressen an Identitäten zugeordnet hat. Zudem dürfte es für die genannten Staaten kein allzu großer Aufwand sein zusammen mindestens 51 % der Hashleistung bereitzustellen. Diese könnten sie nutzen, um für eine bestimmte Zeit leere Blöcke zu minen bzw. nur Transaktionen einzubinden, die an sie gehen, sodass man vorübergehend nur Transaktionen an den Staat senden kann.

Dem Druck bzw. der Angst, der Staat wüsste die eigene Adresse, werden dann viele Bitcoinbesitzer nachgeben. Außerdem wächst die Unsicherheit darüber, wo es mit dem Vermögenswert in Zukunft hingehen wird. Der harte Kern wird sich fragen, ob das Verbot jemals aufhört, ob weitere Staaten anfangen Bitcoin zu verbieten und wenn ja, ob der Wert beibehalten werden kann. Im Gegensatz zu Gold kann BTC theoretisch abgeschaltet werden bzw. die Hashrate durch Preisverluste so weit sinken, dass das Netzwerk unsicher wird und die Miner wegen des Drucks aufgeben. Des Weiteren kann der Staat die Oberhand beim Mining gewinnen und das Netzwerk empfindlich stören.

Auf jeden Fall hat der Staat bei Bitcoin mehr Möglichkeiten als bei physischem Gold, das jemand zu Hause gut versteckt. Gold kann nicht endgültig aus der Welt geschafft werden und eine Wiederaufhebung des Verbots ist eher wahrscheinlich als bei BTC. Im Endeffekt ist Bitcoin wesentlich fragiler als Gold. Gold kann zwar den Argumenten mit der Mobilität nicht standhalten, aber es ist im Endeffekt in Krisen beständiger.

Es wird natürlich immer noch Leute geben, die weiter BTC halten werden, aber die Mehrheit wird ihren Bestand abgegeben haben, vermutlich weit mehr als ein Drittel. Und der Rest sieht einer äußerst ungewissen Zukunft entgegen.

Wie wahrscheinlich ist ein Bitcoinverbot?

Zurzeit ist ein Bitcoinverbot nicht sehr wahrscheinlich. Die Marktkapitalisierung ist gering und nicht systemgefährdend. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn Bitcoinpreis laufend steigt, an Relevanz gewinnt und eine Gefahr für die Finanzen des Staates darstellen sollte. Aber schon jetzt schweben Verbote wie ein Damoklesschwert über verschiedene Länder und auch in der EU wird über schärfere Regulierungen besonders Stablecoins betreffend diskutiert.

Fazit

Ein Verbot von Bitcoin hätte wahrscheinlich eine verheerende Wirkung auf den Markt. Solange der BTC Preis hoch und die Liquidität auf den Märkten vorhanden ist, wird es schwer die Kryptowährung gänzlich abzuschalten. Aber auch diese Faktoren können von Staaten empfindlich gestört werden. Die Strafen und die transparente, leicht überwachbare Blockchain dürften den digitalen Vermögenswert als Geldanlage relativ uninteressant machen. Am Ende ist und bleibt Bitcoin eben eine Geldanlage und eine verbotene Geldanlage verliert aufgrund ihrer Zweckmäßigkeit deutlich an Attraktivität.

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Quelle cryptoticker.io