Lieber Leser,

ich hielt es ja zunächst nur für Blabla unserer Politikerriege. Da versprachen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und EU-Kommissar Günther Oettinger vollmundig, dass der Roboterhersteller Kuka aus Augsburg in europäischen Händen bleiben müsse. Bekanntlich steht dieser derzeit kurz vor einer Übernahme durch die chinesische Midea Group. Doch konkrete Namen konnten die Politiker nicht nennen.

Hartnäckiges Gerücht um ABB

Aber jetzt sickerte durch, dass Siemens und Daimler wohl dankend abgewunken haben. Dafür hält sich nun hartnäckig das Gerücht, der Industriekonzern ABB könnte sich mit einer Übernahme ernsthaft beschäftigen. Das könnte meiner Meinung nach in der Tat passen. Denn die Schweizer haben sich unter anderem auch auf das Thema Industrieautomatisation spezialisiert.

Konzernchef sieht sich für größere Übernahmen bereit

Die Nachrichtenagentur AWP konnte dem Konzernchef Ulrich Spiesshofer zumindest dieses Zitat entlocken: „Wir waren zuletzt mit den erwähnten Hausaufgaben beschäftigt, hätten nun aber wieder die Möglichkeit, auch für größere Übernahmen.Wir lassen uns damit aber Zeit und bleiben unserem disziplinierten Ansatz treu.“

Will ABB wirklich diese Summe zahlen?

Aus meiner Sicht ist jedoch fraglich, ob ABB bereit ist, die kolportierten 4,5 Mrd. Euro zu bieten, welche die Midea Group zu zahlen bereit ist. Denn dieses Gebot liegt deutlich über dem Kurswert, bei dem die Aktie noch im Frühjahr notierte. Und für mich ist nur schwer vorstellbar, dass sich Kuka für einen Bruchteil von dieser Summe von einem Konkurrenten aufkaufen lässt. Mit dem Midea-Angebot würde man zudem vollen Zutritt nach China erlangen – dem zurzeit wichtigsten Markt für Robotertechnik.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse