Lesehinweis: Das Bewusstsein des Homo Oeconomicus

Einen interessanten Aufsatz von Walter Otto Ötsch habe ich entdeckt über die Rolle des Bewusstseins in der ökonomischen Theorie. Darin schaut Ötsch, ob bzw. in welchem Umfang in der klassischen bzw. der neoklassischen Theorien über so etwas wie ein Bewusstsein existiert. Man muss nicht alle Ansätze des Marktkritikers und Verfechters strenger Regulierung mögen, diesen Texte finde ich lesenswert. Darin schreibt er u.a.:

“Der wirtschaftende Mensch wird jetzt als informationsverarbeitendes Wesen neu konzipiert. Wirtschaftliches Handeln ist optimales Verarbeiten von Informationen, die den Individuen von außen zufließen (z.B. die Preise auf den Märkten). »Innere« Informationen werden nicht eigenständig generiert.

Dieser Ansatz filtert die Fähigkeit des Menschen, sich unterschiedliche Vorstellungen, Bilder und Deutungen von derselben »Realität« machen zu können, zur Gänze weg. Die neoklassische Theorie stellt ihre Individuen in einen direkten Bezug zu einer »äußeren« Realität, die nicht thematisiert wird: Menschen sind unmittelbar mit der Welt »da draußen« verbunden. Neoklassische Personen sind wie Computer passiv an externe Dateneingabe-Systeme gekoppelt. In der allgemeinen Gleichgewichtstheorie besitzt jeder Mensch die Fähigkeit alle Informationen, die für sein wirtschaftliches Verhalten wichtig sind (Bilder, Texte, Töne, Zeichnungen, technische Details etc.) in prozessierbare Daten zu überführen. “

Das gesamte Dokument umfasst 15 Seiten und kann unter dem Titel: “Das Bewußtsein des Homo Oecnomicus” als pdf heruntergeladen werden.


Quelle: Blicklog