Linde: Alleinstellungsmerkmal soll Geld bringen

Linde: Alleinstellungsmerkmal soll Geld bringen

Lieber Leser,

der Gase- und Anlagenhersteller Linde hat in München ein Mietwagengeschäft eröffnet. Die Tochter nennt sich BeeZero und unterhält zunächst 50 SUVs der Marke Hunydai. Da stellt sich natürlich gleich die Frage: Was will ein reiner Industriekonzern wie Linde mit einer Autovermietung?

Moderne Technologie in der Praxis testen

Der eigentliche Hintergrund: Linde möchte seine Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie unter Praxisbedingungen testen – und dabei noch Geld verdienen. Dazu äußerte sich Vorstandsmitglied Dr. Christian Bruch vor einigen Monaten wie folgt: „Aus dem Betrieb der Brennstoffzellen-Flotte erwarten wir uns wertvolle Erkenntnisse, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Wasserstofftechnologien und beim Ausbau der H2-Infrastruktur hilfreich sein werden.“

Einziges Unternehmen seiner Art weltweit

Das Carsharing-Angebot wird das einzige Unternehmen seiner Art weltweit sein, dessen Mietwagen ausschließlich mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen ausgerüstet sind. Die Buchung erfolgt wie üblich über Smartphone oder online.

Alleinstellungsmerkmal soll Geld bringen

Im Unterschied zu E-Autos haben die Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine wesentliche höhere Reichweite von 400 km. Sie eignen sich also vom Standort München aus auch für mittellange Ausflüge an die Seen oder in die Berge im Umland. Dies stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Denn die Flotte soll schließlich nicht nur Erkenntnisse bringen, sondern auch reales Geld verdienen.

Viel Erfahrung mit Wasserstoff

Das Thema Wasserstoff ist für Linde nicht wirklich neu. Genau genommen sammelt man beim Traditionsunternehmen bereits seit 100 Jahren praktische Erfahrungen mit diesem Gas. Insofern liegt der Schritt nahe, seinen Wissensvorsprung zu nutzen und sich auch modernen Verwendungsmöglichkeiten zuzuwenden. So mag das Engagement von Linde auf den ersten Blick seltsam wirken, aber um eine wirkliche Schnapsidee handelt es sich meiner Meinung nicht.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse