Lohnt sich eine Vermögensanlage in Form von Gold?

Vor allem in ökonomisch brisanten Zeiten sehnen sich viele Menschen nach einer sicheren Anlageform. Die Entwicklung eines Börsenkurses ist während politischer Unruhen oder einer angespannten Wirtschaftslage oft nicht vorherzusehen. Gold nimmt hierbei allerdings eine Sonderstellung ein. Denn die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass das Edelmetall gerade in Krisenzeiten besonders wertstabil ist. Eine Vermögensanlage in Form von Gold bietet noch weitere Vorteile – jedoch auch einige Nachteile.
 

Vorteile einer Goldanlage
 

Im Lauf der letzten 50 Jahre hat sich der Goldkurs stetig nach oben bewegt. Schwankungen waren nur vergleichsweise schwach ausgeprägt. Aufgrund dieser Wertbeständigkeit wird das Edelmetall seit der Antike als „sicherer Hafen“ bezeichnet. Physisches Gold in Form von Barren oder Münzen hat einige Vorzüge, die andere Anlageformen nicht bieten können:
 

Das globale Angebot ist relativ begrenzt. Dadurch steigt die Nachfrage, was sich positiv auf die langfristige Wertentwicklung auswirkt. Das Edelmetall ist ein wichtiger Rohstoff bei der Schmuckherstellung. Auch in der Elektroindustrie ist die Nachfrage nach Gold aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit und hervorragenden Leitereigenschaften sehr hoch. Gold hat also nicht nur einen ideellen Wert, sondern auch einen Sachwert, den es vermutlich nie verlieren wird. Ein Rücktausch in die Landeswährung ist daher jederzeit möglich. Goldanlagen bieten einen guten Schutz vor einer Währungsinflation. Wenn sich ein Staat beispielsweise in einer wirtschaftlich kritischen Situation befindet, kann er mehr Geld drucken. Wenn auf diesem Weg allerdings zu viel Geld in zu kurzer Zeit in Umlauf kommt, leidet darunter der Kurs einer Landeswährung. Dadurch verlieren Sparbücher und indirekt auch Aktien an Wert. Unter bestimmten Voraussetzungen fallen auf den Gewinn beim Goldhandel keine Steuern an. Allerdings müssen hierfür mindestens zwölf Monate zwischen dem An- und einem Weiterverkauf liegen. Innerhalb des ersten Jahres ist ein Freibetrag von 600 Euro festgelegt. Außerdem gilt: Bei der Reinheit von mindestens 995/1000 entfällt bei Barren die Mehrwertsteuer. Bei Münzen liegt die Grenze bei  90 Prozent.


Nachteile einer Goldanlage


Allerdings müssen Anleger, die in dieses Edelmetall investieren, einige Nachteile in Kauf nehmen:
 

Es fallen keine Zinsen oder Renditen an wie bei Sparbüchern oder Aktien. Ausschließlich bei steigender Nachfrage erhöht sich der Wert des Edelmetalls. Ein Wertverlust ist nicht auszuschließen. Die Nachfrage nach Gold fällt, wenn andere Anlageformen attraktiver werden. Das kann zum Beispiel durch einen Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus geschehen. Goldanlagen können vergleichsweise teuer sein, wenn man sich für kleine Stückelungen entscheidet – beispielsweise bei Münzen. Je größer der Barren, desto günstiger wird hingegen der Einkaufspreis pro Unze. Es entstehen Lagerkosten, sofern man das Gold in einem Schließfach und nicht bei sich zu Hause aufbewahren möchte. Wer seine Edelmetallbestände lieber privat lagert, sollte über einen Safe und eine Diebstahlversicherung nachdenken.


Fazit


Bei Vermögensanlagen spielt die persönliche Vorliebe stets eine wichtige Rolle. Wer auf hohe Gewinnraten verzichten kann, für den ist eine Goldanlage immer eine Überlegung wert. Wer sein Vermögen allerdings kurzfristig erhöhen möchte, der sollte besser auf Aktien oder Aktienfonds setzen. Sehr risikofreudige Anleger können ihr Glück versuchen und mit Kryptowährungen handeln, wobei ein Komplettverlust  des Vermögens aber nie auszuschließen ist. Finanzexperten raten daher übereinstimmend dazu, bei allen Anlageformen stets einen Anteil von etwa 10 bis 20 Prozent in Form von Gold abzusichern.