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Lynchs Lehrsätze: Versuche nicht, den Aktienmarkt zu timen


Die Börsen schwanken heftig und die meisten Anleger starren gebannt auf die Aktienkurse. Sie denken, "hätte ich mal da bloß verkauft" oder "wäre ich zu dem Zeitpunkt mal eingestiegen".

Doch diese Gedanken sind müßig, weil sie sich mit der Vergangenheit beschäftigen und zeigen, dass wir es nicht mit einem Investor zu tun haben, sondern einem Zocker. Denn er betrachtet die Aktienkurse als Chance, schnell reich zu werden, die Kursschwankungen sind für ihn der Gradmesser. Dabei orientieren sich die erfolgreichen Value Investoren nicht am Kurs, sondern am Wert einer Aktie.

»Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten.«
(Peter Lynch)

Bevor sie auch nur eine Aktie erwerben und zu diesem Zweck den Aktienkurs checken, nehmen Value Investoren eine genaue Bewertung des Unternehmens vor. Sie studieren seine Geschäftsberichte und analysieren sein Business, schauen sich das Management an und versuchen herauszufinden, ob das Geschäftsmodell einen ökonomischen Burggraben (Moat) hat, also schwer angreifbar ist durch die Konkurrenten. Hat das Unternehmen eine Preissetzungsmacht, oder muss es sich ggf. auf ruinöse Preiskämpfe mit den Mitbewerbern einlassen, um Kundenwachstum zu generieren? Wie sehen seine Umsätze und Gewinne aus und natürlich der freie Cashflow, denn er bestimmt, wie viel Geld für den Aktionär wirklich übrig bleibt, für Dividenden und Aktienrückkäufe.

Am Ende dieser Bewertung haben Value Investoren einen fairen Wert für das Unternehmen ermittelt und teilen diesen durch die Anzahl seiner Aktien. Diesen Wert je Aktie vergleichen sie nun mit dem Börsenkurs und hier erst treffen sie ihre Entscheidung, ob die Aktien unterbewertet sind und damit jetzt gekauft werden sollten. Oder ob sie überbewertet sind und damit auf niedrigere Kurse gewartet wird.

Zu diesem Zweck haben erfolgreiche Anleger immer ausreichend Cash auf dem Konto, um dann in Börseneinbrüche hinein die Aktien kaufen zu können, deren Aktienkurs sich dann unterhalb ihres Aktienwertes befindet. Sie wissen, langfristig bringt Liquidität die Rendite.

Auf diese Art ist man zwar nicht vor Kursstürzen sicher, aber man macht sich nicht zum Sklaven der Kurse, sondern zu ihrem Herren. Indem man die Aktienkurse als reines Stimmungsbarometer erkennt, das weniger über den Wert der Aktien aussagt als vielmehr über die Gemütslage der Anleger, kann man geduldig auf seine Einstiegschancen warten und diese dann auch nutzen. Wer hingegen meint, er könne die Aktienkurse timen, der kann sich auch gleich beim Roulette versuchen und auf Rot setzen. Die Chancen stehen ähnlich gut oder schlecht. Mit Vermögensaufbau und solider Geldanlage hat das allerdings nichts zu tun, daher sollten Anleger es auch lassen und einen unaufgeregten, langfristigen Vermögensaufbau betreiben. Trotz und unter Zuhilfenahme der Schwankungen des Aktienmarktes.

Quelle: „Michael C. Kissig, iNTELLiGENT iNVESTiEREN

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