Marktausblick 23.09.2013 – Wahlnachlese


 

Der Blick auf den Wochenstart

Deutschland hat gewählt und sich für “Pro-Wirtschaft” entschieden. Die CDU ist mit Abstand stärkste Kraft im Land und Kanzlerin Angela Merkel kann mit einer satten Mehrheit im Rücken gestärkt ihre wirtschaftsfreundliche Politik der letzten Jahre fortsetzen. Wenngleich die Suche nach einem Koalitionspartner nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag ungleich schwerer wird und eigentlich nur die Option CDU/SPD übrig bleibt.

Allerdings ist sich die Mehrzahl der Marktexperten einig, dass der Wahlausgang keinen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung an der Börse haben wird. Vielmehr wird die zukünftige FED-Geldpolitik sowie eine erneut bevorstehende mögliche drohende Zahlungsunfähigkeit der USA das Geschehen dominieren. Lediglich für den Energiesektor sehen die Experten größeres Potential, RWE, E.ON & Co sollten deshalb in nächster Zeit besonders in Augenschein genommen werden.

Nach der letzten Woche, in der der DAX auf Wochensicht über 2 Prozent zulegen und zur Wochenmitte ein neues Allzeithoch bei 8.770 Punkten markieren konnte, dürfte der Start in die neue Woche allerdings tiefer erfolgen und noch unter der 8.700er Marke liegen. Letzten Freitag ging der DAX bei 8.675 Zählern aus dem Handeln, in etwa in dieser Region dürfte auch der heute Start in die neue Börsenwoche erfolgen. Die aktuelle DAX-Indikation bewegt sich im Bereich 8.670 Zähler.

Am heutigen Handelstag werden die Ergebnisse der Bundestagswahl zwar noch Einfluss auf die weitere Börsenentwicklung haben, allerdings nur in sehr begrenztem Umfang, da sich vordergründig nicht viel im politischen Umfeld mit einer noch stärkeren Angela Merkel ändern wird. Vielmehr werden die Anleger in den nächsten Tagen und Wochen noch stärker auf die zukünftige US-Geldpolitik schauen. Denn wenngleich die Anleihekäufe vorerst unvermindert fortsetzt werden, so scheint die Stimmung innerhalb der FED-Verantwortlichen nicht einvernehmlich zu sein und eine Drosselung in den nächsten Monaten eher wahrscheinlich. Weshalb der Blick auf zukünftige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten noch wichtiger wird.

Am heutigen Handelstag steht hierzulande der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sowie der Dienstleistungsindex auf dem Programm, die anschließend auch für die Eurozone veröffentlicht werden.

Am Nachmittag wird dann aus den USA der Chicago FED National Activity – Index veröffentlicht.

US-Börsen nach Rekordhoch zur Wochenmitte mit schwächerem Wochenschluss

Die Aussicht auf weiter billiges Geld von der FED, die zur Mitte letzter Woche die US-Börsen noch auf neue Rekordniveaus gehoben hatte, sorgt inzwischen für zunehmende Sorgen bei den Anlegern. Denn da die FED erneut keine klare Aussage zu einem möglichen Ausstiegszeitpunkt gemacht hat, ist wieder die Unsicherheit zurück an den Märkten. Und neue Kommentare von regionalen FED-Offiziellen zu möglichen Drosselungsszenarien haben gegen Ende der Woche die US-Märkte belastet. So hat der Chef der FED von St. Louis, James Bullard Ende letzter Woche die Märkte belastet, als er eine mögliche Drosselung der Anleihekäufe bereits im Oktober für möglich hält.

Auch sickerte durch, dass der FED-Entscheid vom letzten Mittwoch zur vorerst ungebremsten Fortsetzung der Anleihekäufe nur mit einer äußerst knappen Mehrheit zustande kam. Die FED scheint intern also ziemlich zerrissen zu sein zwischen Drosselung der Anleihekäufe und Fortführung der lockeren Geldpolitik. Eine Situation, die die Anleger gar nicht mögen. Und so verflog auch zu Wochenende die gute Stimmung an den er Börse und die US-Märkte legten zum Wochenschluss den Rückwärtsgang ein.

Außerdem belastet die US-Börsen die erneut drohende Zahlungsunfähigkeit bereits Mitte Oktober, sollten Demokraten und Republikaner keinen erneuten Kompromiss zur US-Schuldenobergrenze finden.

Der Dow Jones verlor im Zuge dieser Gemengelage am Freitag rund 1,2 Prozent auf 15.451 Zähler, auch auf Wochensicht verbleibt damit – trotz Allzeithoch zur Wochenmitte – ein kleines Minus im Dow. Der breiter gefasste S&P 500 Index verlor zum Wochenschluss 0,7 Prozent auf 1.709 Punkte und an der NASDAQ gab der Composite-Index 0,4 Prozent auf 3.774 Punkte nach.

Börsen in Hong Kong und Japan feiertagsbedingt geschlossen – chinesische Aktien legen zu

In Asien bleiben heute einige der wichtigsten Börsen feiertagsbedingt geschlossen, denn in Tokio und Hongkong wird heute nicht gehandelt. Chinesische Aktien können dagegen zum Wochenstart deutlich zulegen, da der Einkaufsmanagerindex der HSBC deutlich auf 51,2 Punkte gestiegen ist.

Euro & BUND-Future

Der Euro notiert zum Wochenstart auf Höhe seines Freitagsschlusskurses und kostet aktuell 1,3530 US-Dollar.

Der BUND-Future hat die letzte Woche kaum verändert bei 138,51 Prozent geschlossen und dürfte die neue Handelswoche in etwa in diesem Bereich auch beginnen.

Vortagesvorgaben

DAX-Schluss: 8.675 Punkte (- 18 Punkte)

DAX-Schluss 22:00: 8.658 Punkte

MDAX-Schluss: 15.021 Punkte (- 38 Punkte)

Tec-DAX: 1.067 Punkte (- 7 Punkte)

Euro/US-Dollar: 1,3530

BUND-Future: 138,51 % (- 5 Ticks)

Vorgaben aus Amerika

Dow Jones-Schluss: 15.451 Punkte (- 185 Punkte)

S & P 500 Index Schluss: 1.709 Punkte (- 12 Punkte)

NASDAQ Composite Schluss: 3.774 Punkte (- 15 Punkte)

Vorgaben aus Asien

Nikkei-Index: feiertagsbedingt geschlossen

Hang Seng – Index: feiertagsbedingt geschlossen

Vorbörsliche DAX-Indikation (07:00 Uhr):

8.670 Punkte (unverändert)

Vorbörsliche Dow Jones-Indikation 07:00 Uhr)

15.503 Punkte (unverändert)

Heute wichtige Tagestermine

09:55 Uhr – DE: Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Sept. 2013 09:55 Uhr – DE: Dienstleistungsindex für Sept. 2013 10:00 Uhr – EU: Einkaufsmanagerindex Eurozone für das verarbeitende Gewerbe im Sept. 2013 10:00 Uhr – EU: Dienstleistungsindex Eurozone für Sept. 2013 14:30 Uhr – USA: Chicago FED National Activity Index für August 2013 15:15 Uhr – EU: Rede von EZB-Chef Draghi

 

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Quelle: kapitalmarktexperten.de