Monte dei Paschi: Ob das gut geht?
Lieber Leser,
jetzt ist es raus. Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi will nun doch bis Ende dieses Monats eine Kapitalerhöhung durchführen. Auf diese Weise sollen insgesamt 5 Mrd. Euro eingetrieben werden. In diesen Tagen war die Konzernführung zusammen gekommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Wie das Kreditinstitut mitteilte, habe das Kontrollgremium schließlich grünes Licht für eine Kapitalerhöhung gegeben. Nun wolle man mit der Ausgabe neuer Aktien beginnen. Hiervon sollen 65 Prozent an etablierte Investoren aus Italien und dem Ausland ausgereicht werden. Die restlichen 35 Prozent plant das im Jahr 1472 im toskanischen Siena gegründete Geldhaus am freien Markt zu platzieren. Außerdem will man mit einem Anleihetausch etwas Zeit gewinnen.
Es bleibt spannend
Monte dei Paschi ächzt unter einem Milliardenberg von faulen Krediten, die sich im Zuge der jahrelangen Wirtschaftsflaute in Italien angehäuft haben. Bei den letzten beiden Stresstests der EZB schnitt die Bank am schlechtesten ab. Aus diesem Grund wird dringend frisches Geld benötigt, um die dünne Kapitaldecke zu stärken. Zuletzt hatte das Institut um eine Fristverlängerung bei den Bankenaufsehern der EZB gebeten, die jedoch abgewiesen wurde. Die Kapitalerhöhung gilt schon seit längerer Zeit als ausgemachte Sache, allerdings hieß es zuletzt, dass sich die Suche nach potenziellen Ankerinvestoren aufgrund der unruhigen politischen Situation in Italien schwierig gestalte. Man darf also gespannt sein, wie es hier weitergeht. Insidern zufolge könnte auch die italienische Regierung im Zweifelsfall einspringen, um die Bank zu retten.
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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Quelle: Robert Sasse