RWE: Kann die wichtige Wende gelingen?

Liebe Leser,

verärgerte Kommunen, misstrauische Anleger und nicht zuletzt protestierende Umweltschützer – das RWE-Aktionärstreffen am vergangenen Donnerstag hatte es in sich.

Die Probleme

Wie die anderen großen Energieversorger auch muss RWE mit verheerenden Einbußen infolge der Energiewende zurechtkommen. Hinzu kommen stark gefallene Strom-Großhandelspreise. All dies führte unter anderem dazu, dass man für das vergangene Jahr einen Rekordverlust in Höhe von 5,7 Milliarden Euro hinnehmen musste.

Lösung I – Die konventionelle Energie

RWE will der misslichen Lage Herr werden, indem das traditionelle Kohle- und Gasgeschäft wieder in den Fokus der Bemühungen rücken soll. So sei die Braunkohle nach wie vor ein wichtiger Bestandteil für „bezahlbare und sichere Energie“, kommentierte der neue RWE-Boss Rolf Martin Schmitz. Für RWE ist der Vorteil der traditionellen Energieressourcen klar: Die konventionelle Kohle- sowie Gasenergie verspricht im Unterschied zu den neuen klimaabhängigen Ökovarianten eine wesentlich bessere Planungssicherheit. Der Energiekonzern will noch bis Mitte des Jahrhunderts Tagebau im Bereich der Braunkohle breiten.

Dass die Ankündigung seitens RWE immense Kritik nach sich ziehen würde, lässt sich leicht ausmalen. So kamen bereits während der Hauptversammlung Umweltschützer zusammen, um gegen die Strategie des Energiegiganten zu demonstrieren. Vor dem Tagungsort hielten sie Banner mit den Schriftzügen „Wald statt Kohle“ oder „Zeigt RWE die Rote Karte“ in die Luft. Innerhalb der Grugahalle unterbrachen mehrere aufgebrachte Demonstranten gar eine Rede des Konzernbosses Schmitz.

Lösung II – innogy, die „schöne Tochter“

Neben der Hinwendung zu den traditionellen Kraftwerken will RWE vor allem auch von seiner börsennotierten Tochtergesellschaft innogy profitieren. RWE hält nach wie vor rund 77 Prozent der innogy-Anteile und lässt sich daher satte Dividenden ausbezahlen. Für das vergangene Jahr erhielt man somit einen ausgedehnten Ausschüttungsbetrag in Höhe von 680 Millionen Euro. Schmitz betonte, dass Innogy eine „schöne Tochter sei“, die „weiterhin stabile und steigende Dividenden“ ausbezahlen werde.

Dividendendebakel

Die Schieflage des Konzerns bekommen nun wieder einmal die Aktionäre zu spüren. So wurde auf der Hauptversammlung beschlossen, dass für das Geschäftsjahr 2016 keine Dividenden für die Stammaktionäre ausgeschüttet werden. Bereits im Jahr zuvor zahlte man den Stammaktionären keine Gewinnausschüttung. Dies trifft vor allem die 120 an RWE beteiligten Städte und Kreise. Insgesamt dürften für jene Kommunen daher Einnahmen in Millionenhöhe wegbleiben. Die betroffenen Kommunen halten etwa ein knappes Viertel der RWE-Anteile.

Der Proteststurm auf Seiten der Kommunen blieb nur deshalb aus, weil der Energiekonzern dem Unmut der Aktionäre mit einer optimistischen Zukunftsaussage zuvorkam. Denn RWE versprach seinen Anteilseignern, dass man für das kommende Jahr 2018 wieder eine Dividende in Höhe von 50 Cent je Aktie bezahlen werde.

Aber: Wie aus einem Bericht des WDR hervorgeht, haben sich angeblich bereits zwölf der größten 20 kommunalen Anteilseigner dazu entschieden, ihre RWE-Aktien veräußern zu wollen. Einzig Dortmund sei gewillt, sogar zusätzliche Anteilsscheine zu erwerben, so der WDR-Bericht weiter.

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Ein Beitrag von Norman Stepuhn.


Quelle: Robert Sasse