So nehmen Sie Aktien richtig unter die Lupe
Die Kursentwicklung von Aktien hängt insbesondere auch von deren Bewertung ab. Hier die wichtigsten Kennziffern für die fundamentale Aktienanalyse.
KGV: Die Mutter aller Kennziffern
Shiller-KGV: Gewinnzyklus inklusive
Weil Gewinne je nach Konjunkturphase schwanken und das klassische KGV daher nur eingeschränkt aussagekräftig ist, hat der US-amerikanische Nobelpreisträger Robert J. Shiller eine Bewertungskennziffer entwickelt, bei der die Profite geglättet werden. Die Rede ist vom CAPE (Cycle-Adjusted Price Earnings Ratio), auch als Shiller-KGV bezeichnet. Im Gegensatz zum klassischen KGV wird hier der durchschnittliche inflationsbereinigte Gewinn der vergangenen zehn Jahre herangezogen. Die Analyse erfolgt also nicht auf Basis einer einzelnen Betrachtungsperiode, sondern über einen kompletten Wirtschaftszyklus hinweg.
Dividendenrendite: Darauf kommt es bei den Ausschüttungen an
Eine unter Anlegern ebenfalls sehr beliebte Bewertungsgröße ist die Dividendenrendite. Sie gibt an, wie viel Prozent Rendite eine Aktie durch die Dividendenzahlung erwirtschaftet. Je höher, umso besser. Wie beim KGV sollte dabei nicht auf Vergangenheitswerte zurückgegriffen werden. Stattdessen sollte die Berechnung auf Basis realistischer Dividendenschätzungen erfolgen. Ebenfalls zu beachten ist die Dividendenkontinuität. Oder anders ausgedrückt: Ist das Unternehmen ein zuverlässiger Dividendenzahler?
KBV: Auf der Suche nach Substanz
In der Praxis wird häufig auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) bei der Aktienanalyse herangezogen. Ziel ist es, über diese Kennzahl Aussagen über die Substanz eines Unternehmens zu erhalten. Der Buchwert umfasst das bilanzielle Vermögen abzüglich aller Verbindlichkeiten. Je niedriger das KBV, umso höher ist der Anteil am Börsenwert eines Unternehmens, der durch das Nettovermögen abgedeckt ist.
EVA: Tiefenforschung für Profis
Um ein relativ modernes, aber gleichzeitig komplexes Bewertungsverfahren handelt es sich beim EVA (Economic Value Added). Beim EVA wird überprüft, ob ein Unternehmen eine Kapitalrendite erwirtschaftet, die über seinen Gesamtkapitalkosten liegt. In diesem Fall wäre eine Investition wertschaffend.
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Quelle unicredit.de