Stada: Der Kampf hinter den Kulissen spitzt sich immer mehr zu
Lieber Leser,
beim Arzneimittelhersteller Stada spitzt sich der Kampf hinter den Kulissen immer mehr zu. Insbesondere der aktivistische Großaktionär Active Ownership (AOC) übt seit geraumer Zeit enormen Druck auf den Vorstand aus. Nun ist ihm der Aktionärsberater ISS beigesprungen. Und der Einfluss der Aktionärsberater ist nicht zu unterschätzen.
Streitpunkt Aufsichtsrat
AOC verlangt unter anderem, dass der Aufsichtsrat inklusive des bisherigen Chefs Martin Abend komplett neu besetzt wird. Stada hatte den Kompromiss mit den Aktionären gesucht und vier neue Kandidaten zur Wahl auf der Hauptversammlung vorgeschlagen. Doch AOC erklärte sich nur mit zwei dieser Kandidaten einverstanden. Danach musste die Hauptversammlung verschoben werden.
Aktionärsberater stellte sich auf Seite von AOC
Jetzt äußerte sich der Aktionärsberater ISS zu den Vorgängen beim Pharmakonzern aus Bad Vilbel. Und ISS positionierte sich sehr klar: Aufsichtsratboss Martin Abend müsse verschwinden. Auch hinsichtlich der beiden von AOC abgelehnten Stada-Kandidatenvorschläge ist man einer Meinung mit dem Investor.
Umstrittene Boni-Regelung
Zudem kritisierte der Aktionärsberater die Änderungen bezüglich der Vergütungsregeln für den Vorstand, über die Stada auf der Hauptversammlung abstimmen lassen will. Es sei nicht ersichtlich, wo hier die Obergrenze für Boni verlaufe. Dieses Thema bekommt zusätzliche Brisanz, weil der langjährige Vorstandsvorsitzende Helmut Retzlaff gerade einem Auflösungsvertrag zugestimmt hat. Er sah sich wegen hoher Pensionsansprüche und Vorstandsbezüge ohnehin schon der Kritik ausgesetzt.
Was diese Aktionärsberater empfehlen, besitzt durchaus Relevanz für die Entscheidungsprozesse innerhalb von Aktiengesellschaften. Auf den steigenden Einfluss dieser Meinungsmacher wiesen zuletzt Studien von renommierten Universitäten wie Stanford oder Harvard hin.
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse