Nach dem jüngsten Kursrutsch hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag leicht erholt. Stark gefallene Kurse lockten Schnäppchenjäger auf den Plan und führten zu einer technischen Gegenreaktion, hieß es am Markt. Alle Augen sind jetzt auf den EZB-Zinsentscheid am Donnerstag gerichtet. Beobachter halten angesichts der explodierenden Inflation inzwischen eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte für möglich. Die EU-Kommission will unterdessen den Gaspreis deckeln und so die Energiekrise abmildern.
Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Juli um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, wie das Statistische Bundesamt auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 Prozent, nach einem Minus von 0,3 Prozent im Vormonat. Auf Jahressicht sank der Auftragseingang im Juli um 13,6 Prozent.
Unternehmen im Fokus
Bei der Lufthansa kommt es doch nicht erneut zu einem Pilotenstreik. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und die Lufthansa einigten sich am Dienstag auf eine „Teillösung“ im Tarifstreit, wie die Vereinigung Cockpit mitteilte. Ein „umfängliches Paket monetärer und struktureller Themen wurde im Kern vereinbart“, erläuterte die Gewerkschaft. Details müssten aber noch in den kommenden Tagen ausgestaltet werden. Eigentlich hatte die Gewerkschaft ab Mittwoch eine neue Streikwelle angekündigt. Der Pilotenstreik in der vergangenen Woche hatte zu 800 ausgefallenen Flügen und einem wirtschaftlichen Schaden von 32 Millionen Euro geführt.
Wichtige Termine
Deutschland – Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Juli Eurozone – BIP Q2 (endgültig) USA – Handelsbilanzsaldo Juli USA – Beige Book der FedChart: DAX®
Widerstandsmarken: 12.885/12.928/13.051 Punkte
Unterstützungsmarken: 12.629/12.603/12.390 Punkte
Die Bullen zeigten sich heute im DAX® und spulten das Alternativszenario in Form einer Erholung in Richtung 12.885 Punkte ab. Im Bereich des 61,8%-Fibonacci-Retracements über die letzte Abwärtsbewegung bei 12.885 Punkten kam der Index aber nicht weiter.
Insofern bleiben die Abwärtsrisiken akut, wobei 12.629 bis 12.603 Punkte weiter als gute Unterstützungszone dienen. Erst darunter entstehen starke Verkaufssignale. Auf der Oberseite muss der Index sich über der Marke von 12.885 etablieren, damit der Kursrutsch vom Montag in Richtung 13.051 Punkte vollständig egalisiert werden kann.