Timmins Gold-Großaktionär drängt auf Direktorenwechsel

Die kanadische Fondsgesellschaft Sentry Investments, mit einem Aktienanteil von rund 17 % größter Aktionär von Timmins Gold, will im Rahmen der nächsten Jahreshauptversammlung des Junior-Goldproduzenten die Auswechselung von 6 der insgesamt 8 Direktoren des Unternehmens beantragen. Wie die Investmentgesellschaft am Montag mitteilte, wurde die Timmins-Führung bereits vor einigen Tagen über diese Pläne in Kenntnis gesetzt, woraufhin die ursprünglich für den 17. Juli angesetzte Aktionärsversammlung zunächst abgesagt und mittlerweile auf den 23. September verschoben wurde.

Das Sentry-Management, das ein Vermögen von mehr als 14 Mrd. CAD verwaltet und bislang nicht für die Einmischung in Fragen der Unternehmensführung bei seinen Beteiligungen bekannt war, wirft dem aktuellen Timmins-Direktorium u.a. vor, sich gegen eine mögliche Übernahme zu sträuben und potentiellen Käufern trotz entsprechender Aufforderung durch bedeutende Aktionäre die Gelegenheit zur Durchführung von Due Dilligence-Maßnahmen zu verweigern. Zudem habe man das Management nicht hinreichend zur Verantwortung gezogen, nachdem Produktionsziele der mexikanischen ‚San Francisco‘-Mine wiederholt verfehlt worden seien. Darüber hinaus wird kritisiert, dass das Unternehmen nicht – wie in den Regularien der Torontoer Börse vorgesehen – noch innerhalb der ersten Jahreshälfte eine Hauptversammlung abgehalten habe.

Insgesamt ist man bei Sentry der Ansicht, dass die Gesellschaft eine bessere Unternehmensführung und eine größere Unabhängigkeit des Direktoriums benötigt. Die Fondsgesellschaft hat daher 6 Alternativkandidaten für das ihrer Meinung nach neu zu besetzende Timmins-Direktorium nominiert. Hierzu zählen u.a. der frühere Finanzchef von Rio Alto Mining und Pan American Silver, Tony Hawkshaw, der Aufsichtsratsvorsitzende des Goldexplorers Roxgold, Oliver Lennox-King, sowie der ehemalige ‚Chairman‘ von Premier Gold Mines und heutige Direktor von IAMGOLD, Richard Hall. Außerdem plant die Fondsgesellschaft die Aufstellung des Geologen und ehemaligen CEO´s von Grayd Resource, Marc Prefontaine, des Bergbauingenieurs Troy Fierro, der bereits das operative Geschäft von Fronteer Gold leitete, und dessen Berufskollegen Tony Harwood, ein früherer Vizepräsident von Placer Dome und heutiger CEO von Montero Mining & Exploration.

Neben der Auswechselung der Direktoren fordert Sentry aber auch noch weitere Maßnahmen ein. So verlangt man etwa eine interne Überprüfung des operativen Geschäfts, eine engere Verknüpfung der Managementgehälter an die Unternehmensperformance sowie die Zusammenführung der Posten des Präsidenten und des CEO´s auf eine einzelne Person.

Die Unternehmensführung von Timmins äußerte sich zunächst nur sehr zurückhaltend zu den Plänen des Großaktionärs. Das Direktorium sei verpflichtet, die Ansichten sämtlicher Anteilseigner des Unternehmens in Betracht zu ziehen und zuversichtlich, die Angelegenheit in einer Weise zu lösen, die im besten Interesse der Gesellschaft und all ihrer Aktionäre sei, so der Wortlaut einer gestern veröffentlichten Presseerklärung. Zudem wolle das Direktorium mit einem unabhängigen Berater zusammenarbeiten, um die Qualifikationen der von Sentry nominierten Personen sowie anderer potentieller Kandidaten zu beurteilen.

An der Börse stießen die Pläne des Großaktionärs hingegen auf positive Resonanz. Die Aktie legte im gestrigen Handel in Toronto fast 8 % zu. Offenbar sieht man die Ereignisse als Zeichen dafür, dass die Gesellschaft in Zukunft wieder besser aufgestellt sein könnte.

„Egal ob unter der aktuellen Führung oder einem substantiell umgestalteten Direktorium – wir glauben, dass die aktuellen Ereignisse dabei helfen werden, die Aufmerksamkeit der Investoren auf die unterbewerteten Vermögenswerte von Timmins Gold zu legen und im Gegenzug einen Mehrwert für die Aktionäre freizusetzen“, so die Einschätzung des Analysten von Dundee Capital Markets, Joseph Fazzini.

Manche Kritiker befürchten allerdings, dass sich ein solch gravierender Wechsel an der Firmenspitze negativ auf die bislang guten Beziehungen der Unternehmensführung zur mexikanischen Regierung auswirken könnte.

 

Viele Grüße

Ihr Jörg Schulte


 


 

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