Turbulente Zeiten für die Aktienmärkte

Durch die weltweite Ausbreitung des Coronavirus befinden sich Finanzmärkte auf der ganzen Welt im freien Fall. Der Dax fiel am Montagmorgen zum ersten Mal in 12 Monaten unter 11.000 Punkte. Zur gleichen Zeit stieg der Volatilitätsindex des Dax um fast 57 % auf 62,67 Zähler – der höchste Stand seit der Finanzkrise im Jahr 2009.

Die deutsche Börse ist nicht der einzige Markt, der sich aufgrund der weltweit 110.000 Coronavirus-Infektionen in Schwierigkeiten befindet. In London verlor der FTSE knapp 1000 Punkte im Vergleich zum Beginn der letzten Woche, der niedrigste Stand seit 3 Jahren.

Das gleiche Muster lässt sich auf Finanzmärkten auf der ganzen Welt wiederfinden. Aktienmärkte in Sydney, Tokio, New York und Hong Kong verloren allesamt an Wert.

Grund für diese massenhafte Abwertung ist der synchronisierte Verkauf von Aktien, die mit mehr Risiko behaftet sind. Anleger suchen stattdessen Sicherheit in vermeintlich sicheren Staatsanleihen. 

Zu den Sorgen auf den globalen Einfluss der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft kommt, dass zum gleichen Zeitpunkt Ölpreise um rund 30 Prozent fielen. Dieser Preissturz war die Antwort Saudi-Arabiens auf einen Preiskampf mit Russland, in dem die beiden Öl-Großmächte versuchen, sich gegenseitig zu unterbieten.

Kein Risiko, keine Rendite

Die Epidemie von Covid-19 ist nicht das ersten Mal, dass globale Finanzmärkte von unkontrollierbaren Gegebenheiten beeinflusst wurden. Als im Jahr 2003 der SARS-Virus um die Welt ging, kam es zu ähnlichen Verlusten. Auch damals ging für Investoren vorübergehend Sicherheit über alles, und risikoreiche Anlagen wurden gegen eher konservative ausgetauscht.

Tatsache ist jedoch, dass China in den 17 Jahren seit der letzten großflächigen Pandemie zu einem der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt geworden ist. Das Ausmaß der Verbreitung des aktuellen Coronavirus und die Tatsache, dass sich auch diesmal China im Zentrum der Krise befindet, könnte für noch drastischere Konsequenzen als bei SARS sorgen.

Solche Vorkommnisse dienen als Erinnerung dafür, dass der Erfolg einer jeden Investition von vielen verschiedenen Faktoren abhängt, über die wir keine Kontrolle haben. Das gilt sowohl für den gut durchdachten Einsatz am Pokertisch im Casino als auch für Anleihen der deutschen Regierung mit minimalem Risiko.

Der Schlüssel zum Erfolg ist, wie jeder Anleger weiß, ein breit gefächertes Investment-Portfolio, sodass der Wertverlust einer bestimmten Aktie nicht gleich das Ende der Welt bedeutet. Schwierig wird es natürlich wie im aktuellen Fall, wenn die globalen Finanzmärkte alle gleichzeitig Verluste einstecken. Wer kann dem vernünftigen Investor in einer solchen Situation schon den Vorwurf machen, seine Anlagen zu verkaufen?

Ruhe bewahren

In der jetzigen Situation ist es leicht, als Investor das Vertrauen in die Finanzmärkte zu verlieren. Die gute Nachricht ist, dass selbst Aktienexperten davon ausgehen, dass die Verluste nur vorübergehend sind und dass man davon ausgehen kann, dass sich die Märkte wieder erholen werden, sofern von der politischen Seite aus Schritte unternommen werden, die gewährleisten, dass der Coronavirus nicht komplett außer Kontrolle gerät.

Auf der anderen Seite ist jedoch auch Vorsicht geboten, damit die Märkte nicht noch mehr einbrechen. Schließlich erholen sich viele Finanzmärkte immer noch von den Folgen der letzten globalen Rezension im Jahr 2009, ein Ereignis, dass niemand gerne wiederholt sehen würde.