Wahl in Griechenland: Syriza verfehlt absolute Mehrheit nur knapp – Was reagieren die Märkte?

Der erwartete Wahlausgang in Griechenland ist eingetroffen, das Linksbündnis von Alexis Tsipras ist mit 36,4 Prozent stärkste Kraft im Land und wird die neue Regierung stellen. Allerdings verfehlt Syriza mit 149 Sitzen die absolute Mehrheit von 151 Sitzen knapp und muss sich einen Koalitionspartner suchen.

Damit blickt der Rest Europas jetzt gespannt auf die Griechen und was die neue Regierung nun hinsichtlich der bisherigen Sparpolitik beschließen wird. Tsipras hatte ja schon im Vorfeld angekündigt, bei einem Wahlsieg die bisherige Sparpolitik sofort beenden zu wollen. Was auf der anderen Seite in zahlreichen Kommentaren dazu führte, in diesem Fall einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu fordern.

Besonders gespannt dürften jetzt auch die restlichen Euro-Krisenstaaten wie Portugal, Irland oder Spanien nach Griechenland blicken. Denn gelingt es den Griechen tatsächlich, die Sparpolitik zu beenden ohne aus der Eurozone zu fliegen, dann dürfte das Vorgehen der Griechen vermutlich schnell Nachahmer finden. Was für die Eurozone eine Katastrophe wäre.

Die europäische Gemeinschaftswährung ging nach dem Wahlergebnis aus Griechenland schon mal in Deckung und setzte den Sturzflug der letzten Wochen fort. An der Tokioter Börse tetste der Euro heute früh die Marke von 1,11 USD, bevor er sich leicht auf aktuelle 1,1194 USD wieder erholen konnte.

Der Nikkei verliert in Tokio leicht um 0,3 Prozent auf 17.468 Punkte, lässt sich also kaum vom Wahlausgang in Griechenland beeinflussen.

Der DAX allerdings dürfte nicht ganz unbeeinflusst vom Wahlausgang in die neue Handelswoche starten. Nach der Rallye in der letzten Woche, als der DAX am Freitag bei 10.650 Punkten schloss, liegt die aktuelle vorbörsliche Indikation rund 100 Punkte tiefer bei 10.560 Zählern. Und auch die Futures auf den S&P500 sowie den NASDAQ liegen aktuell 0,5 Prozent im Minus.

Glaub man allerdings der alten Börsenweisheit, das politische Börsen kurze Beine haben, dann dürfte das Wahlergebnis in Griechenland recht schnell abgearbeitet sein. Dann dürften Fundamentaldaten aus Europa und den USA, die Notenbanken sowie die laufende Quartalsberichtssaison wieder das Zepter an der Börse übernehmen.

 


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Quelle: kapitalmarktexperten.de