Eine schwache Woche an den Aktienmärkten liegt hinter uns. Am Montag beschäftigte sich das Gros der Analysten noch mit der Frage, wann die 6.500 und anschließend die 7.000 Punkte fallen. Am Donnerstag bewegte dann die Mehrzahl der Anleger nur noch die Bange Frage, ob die 5.500 Punkte halten, nachdem es im Dow Jones einen dramatischen Kurssturz gab, der den Dow zwischenzeitlich innerhalb von Minuten um ca. 1.000 Punkte unter die 10.000er Marke abrutschen ließ. Im Sog der Dow sank der DAX  im nachbörslichen Donnerstagshandel im Tief bis auf 5.565 Punkte, fing sich aber wieder und beendete die Woche sehr schwach bei 5.715 Punkten, einem Wochenminus von 6,6 Prozent entspricht.

Auch die US-Börsen fingen sich am Donnerstag nach dem Kurssturz wieder, setzten aber am Freitag den Kursrutsch fort und schlossen eine sehr schwache Woche mit einem Wochenminus von 5,7  Prozent bei 10.380 Punkten. Das die Ursache für den größten Kursrutsch des Dow Jones innerhalb eines Handeltstages vor allem auf einen “Verdrücker” eines Händlers sein soll, der Million von Billion nicht unterscheiden kann,  kann ich nicht glauben. Zwar erholten sich die Kurse nach dem Kursrutsch sehr schnell wieder, fielen aber danach und auch im Laufe des Freitags deutlich weiter ab, was vielmehr als Zeichen für die generelle Unsicherheit der Anleger bzgl. des Schuldenproblems von Griechenland zu werten ist. Insbesondere, wo sich mit den Arbeitsmarktzahlen eigentlich die positiven Signale für eine weitere wirtschaftliche Erholung in den USA verstärken. Aber die Anleger interessiert momentan einfach viel mehr, ob die Schuldenkrise auf Spanien und Portugal überschwappt und zu einem massiven Problem für Gesamteuropa wird und den Euro vor eine Zerreißprobe stellt.

In der kommenden Woche wird deshalb weiter im zentralen Interesse aller Marktteilnehmer die Entwicklung Griechenlands sowie die Rettungsaktionen der restlichen Euroländer stehen. Die EZB hat angekündigt, Griechenland und anderen verschuldeten Euro-Zonen-Staaten zur Seite zu springen, wenn es denn notwendig wird. Es wird sich nun in der nächsten Woche zeigen, wie ernst es allen Beteiligten ist, Griechenland, den Euro und damit auch die gesamte europäische Währungsunion zu retten.

Solange es hier keine absolute Klarheit über die weiter Entwicklung zur Rettung Griechenlands gibt, so lange werden die Märkte weiter in ihrer Unsicherheit pendeln und auf die kleinsten negativen Äußerungen allergisch mit Kursverlusten reagieren. Auch der Euro wird weiter massiv unter Druck bleiben, solange sich keine klare Entspannung in der Schuldenkrise Griechenlands herauskristallisiert.

Deshalb treten auch die nächste Woche anstehenden Konjunkturdaten – so wichtig sie auch sind – erstmal in den Hintergrund.

Meine persönliche Prognose für die nächste Woche:

DAX

Nach den massiven Verlusten der Vorwoche steht vermutlich Konsolidierung auf der Agenda. Größere Kursgewinne sind nicht zu erwarten, aber ein weiterer massiver Verfall sollte auch – wenn nicht noch schlechtere Nachrichten aus Griechenland rüberschwappen – vorerst gestoppt sein.

Deshalb: DAX seitwärts

Euro/US-Dollar

Unglaublich unter Druck ist der Euro aktuell. Letzte Woche fiel er auf ein Wochentief bei 1,2538 US-Dollar. Zur Erinnerung, Ende Dezember 2009 waren wir noch in Bereich von 1,50 US-Dollar. Gegen Wochenende hat sich der Euro dann von den 1,2538 US-Dollar leicht erholt und bei 1,27733 US-Dollar geschlossen.  Die nächste Woche wird meiner Meinung nach von einer weiteren leichten Erholung nach den massiven Verlusten geprägt sein, so Richtung 1,29 US-Dollar. Vorausgesetzt, es gibt keine neuen Hiobsbotschaften aus Griechenland

Deshalb: Euro/US-Dollar leichte Erholung Richtung 1,29 US-Dollar

Bund-Future

Vor dem Szenario einer Griechenland-Pleite hat der Bund-Future (Flucht in Sicherheit) in den letzten Tagen/Wochen eine wahre Rallye von einem Kontrakthoch zum nächsten hingelegt, letzte Woche auf ein Hoch bei 127,88. Aktuell steht der Bund weiter stark bei 127,07. Sollten sich die europäischen Regierungsführer auf eine verbindliche Stützung Griechenlands verständigen und dies tatsächlich mal ein wenig Ruhe in die Problematik bringen, werden sich einige Anleger von ihren Bund-Beständen trennen und gegebenenfalls in Höherrentierliches investieren.  Meine Prognose für den Bund in der nächsten Woche sind deshalb leicht nachgebende Kurse so in Richtung 126,50 – 126,00

Deshalb: Bund-Future leicht nachgebend

Aber immer schön dran denken, dass sind meine persönlichen Einschätzungen und nichts anderes. Deshalb kann’s auch ganz genau anders herum kommen. Und deshalb immer selbst ein Bild machen, bevor eine Investition getätigt wird!

Deshalb gilt auch mein Disclaimer!



Quelle: kapitalmarktexperten.de