Freitags-Déjà-vu: Letzten Freitag vermasselte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Spanien durch die Ratingagentur Fitch den Anlegern eine bis dahin gute Börsenwoche. Und heute sorgen Meldungen über einen möglichen Staatsbankrott von Ungarn sowie schlechter als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktzahlen für einen Kurseinbruch am Freitag.

Dabei sah in der laufenden Woche alles so gut aus.  Lag der Dax am Montag noch im Bereich von 5.900 Punkten und fiel am Dienstag sogar auf ein Wochentief bei 5.839 Zählern, so ging’s ab da steil aufwärts, heute wurden sogar 6.100 Punkte nach oben durchbrochen (Tageshöchststand 6.113 Zähler). Aber dann kamen Ungarn und die Arbeitslosenzahlen in den USA und der DAX gab zeitweise mehr als 200 Punkte vom Höchststand ab, der Tagesschluss lag bei 5.938 Zählern, womit die Woche nahezu unverändert schließt. Damit lagen wir mit unserer Prognose einer Seitwärtsbewegung im Wochenverlauf und einer Zielrange von 5.750 bis 5.950 ganz richtig.


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Richtig unter die Räder geriet am Freitag der Euro, der Zeitweise unter die Marke von 1,20 US-Dollar rutschte (Tagestief 1,1975 US-Dollar). Der vermutete ganz große Rutsch nach dem Durchbrechen der 1,20er Marke, ausgelöst durch dort vermutete massenweise Stopp-Orders, blieb aber aus. Nichtsdestotrotz, der Euro hängt weiter in der Angstspirale von möglichen Zahlungsschwieriggkeiten bzw. sogar Pleiten verschiedener Euroländer. Daneben hat auch die Offenbarung Ungarn’s hinsichtlich der Staatsfinanzen für weitere Verunsicherung gesorgt. Und nicht zuletzt sorgte auch die Ankündigung Iran’s, sich von ca. 45 Milliarden Euro Devisenreserven zu trennen, nicht unbedingt für vermehrtes Vertrauen in die europäische Einheitswährung. Denn dies schürte neue Ängste, noch mehr asiatische Staaten könnten sich vom Euro trennen. Die von uns für die abgelaufene Woche erwartete leichte Erholung beim Euro blieb jedenfalls aufgrund anhaltend schlechter Nachrichten aus.

Von all der Unsicherheit profitierte in der abgelaufenen Woche der Bund-Future, der sich nun wieder der Marke von 130 Prozent nähert, nachdem er im Wochenverlauf bis an die Marke von 128 (128,17) abgesackt war. Aber momentan ist die Unsichereit in vielerlei Belangen einfach zu groß, um eine Korrektur beim Bund einzuleiten. Somit erfüllte sich unsere Prognose einer Korrektur nur bedingt bis zur Wochenmitte, danach ging’s mit der Zunahme schlechter Nachrichten wieder deutlich aufwärts.

In der kommenden Woche gilt es nun, neben allen bereits bestehenden Krisenherden (lahmende Konjunktur, Griechenland, Portugal, Spanien, amerikanischer Arbeitsmarkt, nun auch noch Ungarn, Iran’s Euroverkäufe….) auf die anstehenden Konjunkturdaten zu achten, um eine Einschätzung über mögliche Erholungstendenzen zu gewinnen. Denn nur wenn sich die Wirtschaften beidseitig des Atlantik stabiliseren, können wieder ruhigere Zeiten an den Märkten eingeläutet werden.

Einige dieser wichtigen Konjunkturdaten der nächsten Woche sind dabei u.a.:

Montag

Deutschland: Auftragseingang Industrie im April 2010

Dienstag

Deutschland: Produktion produzierendes Gewerbe April 2010

Mittwoch

USA: Zahlen zu den Großhandelsumsätzen April 2010 USA: Beige Book der FED

Donnerstag

Europa: EZB-Zinsentscheid USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA: Staatshaushalt Mai 2010

Freitag

USA: Einzelhandel Mai 2010 USA: Verbraucherstimmung Uni Michigan Juni 2010 USA: Lagerbestände April 2010

Je nachdem, wie sich die konjunkturelle Situation entwickelt, werden wir auch die entsprechende Entwicklung an den Märkten sehen. Daraus abgeleitet unsere – wie immer sehr unsichere – Einschätzung der nächsten Woche, mit der wir aber inzwischen vermehrt richtig lagen:

DAX

Aufgrund der Unsicherheit der aktuellen Lage gehen wir von leicht nachgebenden Kursen in Richtung 5.800 – 5.900 Punkten aus, den Börsen hassen Unsicherheit.

Euro/US-Dollar

Da die 1,20er Marke erstmal gehalten hat, massive Stopp-Orders an dieser Marke ausblieben, rechnen wir mit einem kleinen Pullback bis in den Bereich 1,22 US-Dollar bis Wochenmitte. Danach herrscht Unklarheit.

Bund-Future

Weiterhin behauptet aufgrund der nun schon mehrfach angesprochenen Unsicherheit im Bereich 128,50 – 130,00

Bei all unseren Auführungen bitte immer Disclaimer beachten!

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Quelle: kapitalmarktexperten.de