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Zynga-Aktionäre brauchen heute ganz starke Nerven. Denn Zynga eröffnet heute mit einem Kursverlust von über 35 Prozent bei aktuellen 2,66 Euro den Handel, nachdem gestern nachbörslich katastrophale Zahlen veröffentlicht wurden.

Der Hersteller bekannter Spiele wie FarmVille und CityVille, die bevorzugt auf Social Networks betrieben werden, hat die Analystenerwartungen meilenweit verfehlt und musste im zweiten Quartal 2012 einen Verlust von 22,8 Millionen Dollar verbuchen, das entspricht 3 Cents je Zynga-Aktie. Die Analystenerwartungen lagen hier doppelt so hoch, nämlich bei 6 Cents je Aktie Im Vorjahreszeitraum gab es noch 1,4 Millionen US-Dollar Gewinn.

Besonders bedenklich: Dieser riesige Verlustberg entstand, obwohl die Umsätze von 279 Mio US-Dollar im vergleichbaren Vorjahresquartal auf aktuelle 332 Millionen US-Dollar geklettert sind. Und selbst dieser Umsatz liegt noch deutlich unter den durchschnittlichen Erwartungen von 344 Mio Dollar.

Und obendrauf: Zynga hat gleichzeitig die bisherigen Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich zurückgeschraubt, der Gewinn je Aktie soll nun gerade mal 4 – 9 US-Cent betragen, im schlimmsten Falle (bei den 4 US-Cent) gäbe es für den Rest des Jahres somit keinen Gewinn mehr.

Und zum Schluss noch eins für die Facebook-Aktionäre, wo heute Quartalszahlen auf dem Programm stehen: Laut Zynga liegt der Grund für die schlechte Geschäftsentwicklung, neben der verzögerten Auslieferung von geplanten Spielen, am schwierigen Facebook-Umfeld. Und da Zynga ein großer Umsatzbrocken für Facebook ist, könnten hier heute durchaus negative Einflüsse in der Facebook-Bilanz zu erwarten sein.

Zynga-Aktionäre können einem fast leid tun. Seit der euphorischen Erstnotiz zu 10 US-Dollar und folgenden Höchstkursen bei 14,69 US-Dollar hat die Aktie bis vor der gestrigen Hiobsbotschaft bereits 65 Prozent auf 5,08 US-Dollar verloren. Nach den Quartalszahlen gestern ging’s auf aktuelle ca. 3,20 US-Dollar (entspricht einem aktuellen Kurs in Frankfurt von 2,66 Euro).

Und aufgrund des weiter reduzierten Ausblicks auf den Rest des Jahres werden mittel- bis langfristig orientierte Anleger Zynga nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Momentan ist der Wert maximal für kurzfristig orientierte Zocker interessant, die auf kurze Gegenbewegungen auf die massiven Verluste setzen. Also unter Umständen auch was für das Crashdepot…

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Quelle: kapitalmarktexperten.de