adidas: Nach heftiger Gewinnwarnung senken nun auch immer mehr Analysten den Daumen

Letzte Woche hat adidas die Anleger mit einer heftigen Gewinnwarnung geschockt und die Anleger komplett auf dem falschen Bein erwischt. Denn anstatt üppiger Gewinnzuwächse als Resultat einer erfolgreichen Fussball-WM senkte adidas das Ziel für den Nettogewinn für das laufende Jahr von bisher € 830 – 930 Mio auf nur noch € 650 Mio. Und als würde das an schlechen Nachrichten nicht ausreichen, erklärte die adidas-Führung, das auch die Ziele für 2015 so wohl nicht zu halten sein werden.

Die Anleger zogen die Reißleine und trennten sich massiv von ihren Beständen. Letzte Woche Donnerstag büßten die Papiere mehr als 16 Prozent ein. Und offenbar haben die Anleger massiv an Vertrauen verloren, denn selbst nach dem großen Kursrutsch folgte keine Erholung, die Kursverluste setzen sich bis heute fort. Damit haben adidas-Papiere seit Anfang letzter Woche, als ein Anteilsschein noch über 73 Euro kostete, inzwischen mehr als 20 Prozent auf aktuell 57,80 Euro verloren.

Auch charttechnisch bietet sich ein verheerendes Bild. Der in 2008 begonnene Aufwärtstrend – der in diesem Jahr in Höchstkursen bei knapp 93 Euro gipfelte – ist nicht mehr intakt. Im Gegenteil, inzwischen hat sich ein Abwärtstrend etabliert, der nach der Gewinnwarnung nach unten nochmal unglaublich an Dynamik gewonnen hat. Und sich der wichtigen Unterstützungszone knapp unter der Marke von 50 Euro nähert, wo das Zwischenhochs aus dem Jahr 2007 verläuft.

Nun senken auch zunehmend die Profis den Daumen über den adidas-Aktien, korrigieren ihre Einstufungen und passen die Kursziele zum Teil deutlich nach unten an. Einige prominente Beispiele aus den vergangenen Tagen sind:

Die Deutsche Bank zum Beispiel hat die Aktien von “Hold” auf “Sell” gestuft und das Kursziel von bisher 78 Euro auf nun nur noch 51 Euro reduziert. Berenberg senkt die Einstung ebenfalls auf “Sell” und sieht bei den Papieren ein Kursziel von 50 Euro. JPMorgan senkt die Einstufung auf “Neutral” mit Kursziel 65 Euro. S&P Capital IQ stuft adidas mit “Hold” ein und senkt das Kurzsiel auf 62 Euro. Die “Euro am Sonntag” stuft adidas-Aktien mit “Verkaufen” ein.

Nach dem zuletzt freien Fall von adidas dürfte die spannende Frage jetzt sein, ob sich die Aktien auf dem aktuellen Kursniveau stabilisieren und eventuell sogar eine Gegenbewegung einleiten können. Oder ob sich die Anleger weiter zurückziehen und von ihren Beständen trennen und adidas demnächst die nächsten wichtigen Marken auf der Unterseite antesten wird.

Wer weniger risikoreich sein Geld investieren will, wartet vermutlich die weitere Entwicklung vorerst lieber ab, inbesondere, da auch das Gesamtmarktumfeld momentan nicht unbedingt zu Aktienkäufen einlädt.

 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Der Beitrag spiegelt nur die persönliche Meinung des Autors wider und ist nicht als Anlageempfehlung zu betrachten! Für alles weitere bitte unseren Disclaimer beachten!

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Quelle: kapitalmarktexperten.de