Analyse der Fluglinienrichtlinien zu streikbedingten Stornierungen


Die aktuellen internationalen Richtlinien und Geschäftspraktiken für Fluggesellschaften spiegeln die Tatsache wider, dass sowohl Fluggäste als auch Luftfahrtunternehmen eine Reihe von Rechten und Pflichten haben, von denen sie in ihrem täglichen Betrieb geleitet werden. Es gibt jedoch nicht nur geplante und routinemäßige, sondern auch außergewöhnliche Situationen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern und in Analysen wie der vorliegenden berücksichtigt werden sollten. Zu solchen Notfällen gehören unter anderem streikbedingte Flugausfälle. Die Streiks sind häufige Ursache von Störungen im Flugbetrieb. Es wurde von der Eurokontrolle für 2023 eine merkliche Zunahme von streik- sowie wetterbedingten Verspätungen verglichen mit dem vorigen Jahr registriert. 
 
Ziel dieser Untersuchung ist es, die Bedeutung eines wichtigen Aspekts für den zuverlässigen Betrieb von Luftfahrtunternehmen hervorzuheben: Wir konzentrieren uns auf den Bereich der streikbedingten Flugausfälle in der Luftfahrt, ihren Anteil in der Branche und problematische Auswirkungen, um dadurch auf die Relevanz der Passagierrechte hinzuweisen.  
 

Anti-Streikmaßnahmen in der Luftfahrtindustrie


Um den Hintergrund der negativen Auswirkungen von Streiks auf den Betrieb von Fluggesellschaften, insbesondere auf Ankunftszeiten der Fluglinien zu verstehen, werden in der nachfolgenden Analyse wichtige Punkte erhellt: 
●      Häufigkeit und Ursachen von Streiks; 
●      Auswirkungen von Streiks auf Passagiere und Fluggesellschaften.
Aufgrund dieser Parameter kann der untersuchte Bereich mit konkreter Interpretierung der aktuellen Grundpunkte verfolgt werden. In dieser Hinsicht sind die systematischen Auslegungen der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt EUROCONTROL hilfreich. Laut Angaben von ATFM (Air Traffic Flow Management) als Flugverkehrsmanagement, das für sichere und effiziente Bewegung der Flugzeuge sorgt, sind für 2023 1,8 Minuten/Flug ATFM-Verspätungen auf der Strecke registriert. Laut ATFM betrug die Ankunftspünktlichkeit im vergangenen Jahr 71,0 % und war 0,3% niedriger als im Jahr 2022. Darin ist ein erheblicher Anteil von streikbedingten Stornierungen enthalten, da der Anteil der Flugannullierungen wegen Streiks am Gesamtplan immer noch extrem hoch ist. Laut den Statista-Informationen fühlten sich 2022 etwa 14% Passagiere durch Flugausfall wegen Streiks betroffen.

Die Grafik zeigt die Anzahl der verspäteten und stornierten Flüge der größten europäischen Fluggesellschaften, darunter auch streikbedingte sind, die neben den wetterbedingten einen der führenden Plätze einnehmen. 
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Gesetze und Rahmenbedingungen

Der Bereich der Flugverschiebung aufgrund von Arbeitskampfmaßnahmen ist durch Rechtsvorschriften – juristische Gesetze und Verordnungen – geregelt. Gemäß den internationalen Normen, die in dem Dokument EG261/2004 formuliert sind, haben Fluggäste Anspruch auf Ausgleichsleistungen im Zusammenhang mit Flugannullierungen, auch bei Streiks. 

Die Airlines versuchen, die Streiks als außergewöhnliche Umstände zu interpretieren. Dennoch werden sie meistens durch interne Hauspolitik der Unternehmen ausgelöst. Unabhängig davon, ob die Fluggesellschaft für den Streik verantwortlich ist oder nicht, sind die betroffenen Passagiere bei Flugstreik anspruchsberechtigt, um ihr Recht auf Entschädigung zu verwirklichen. 

Europäischer Gerichtshof (EuGH) erläutert einige Klauseln zu den Rechten von Fluggästen im Zusammenhang mit streikbedingten Flugannullierungen. Wenn Ihr Flug nicht direkt während des Streiks, sondern aufgrund seiner Auswirkungen annulliert wurde, haben Sie Anspruch auf eine Entschädigung. Auch die Annullierung von Flügen vor dem offiziellen Streikdatum entbindet das Luftfahrtunternehmen nicht von seiner Haftung und Verpflichtung zur Entschädigung der Fluggäste.  
 
In dem betreffenden Absatz (EuGH, Urteil v. 04.10.2012, Az.: C-22/11) führte das Gericht aus, dass anders gerichtete Anordnungen den Fluggast gegenüber dem Luftfahrtunternehmen machtlos machen würden. In jedem dieser und ähnlicher Fälle sollten Sie Ihren Anspruch auf Ausgleichsleistungen stellen und Ihre Rechte prüfen. Die EG261/2004 gilt für alle, einschließlich streikbedingt stornierte Abflüge in der EU. Für alle Abflüge außerhalb der EU gilt die EG261/2004 nur für solche Fälle, wenn der Flug in der EU landet und von einer Airline mit Hauptsitz in der EU durchgeführt wurde.

Kundenbetreuung und Entschädigungsangebote 

●      Rechte der Passagiere bei streikbedingten Flugstornierungen 
Die Betreuung der betroffenen Passagiere setzt voraus: 
                   •   Informationen und Kommunikation während Streiks
 •   Alternativangebote und Umbuchungen
●      Entschädigungsregelungen
Finanzielle Entschädigungen Falls das Personal der Fluggesellschaft gegen die eigene Airline streikt, steht den Fluggästen eine Entschädigung zu. Als Flugpassagier müssen Sie Ihre Rechte wahrnehmen. Ihre folgende Fluggastrechte und Kompensationsleistungen als Streikbetroffener/-betroffene sind: 
●      Ersatztransport
●      Ticketerstattung - bei 5-Stunden-Verspätung oder Ausfall 
●      Versorgung am Flughafen
●      Versorgungsleistung mit Hotel und Übernachtung 
●      Flug Streik Entschädigung in Höhe von 250 bis zu 600 Euro.

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●      Pflichten der Fluggesellschaften 
Beim Streik des Flugpersonals und aufgrund von den damit verbundenen Annullierungen ist die Fluggesellschaft verpflichtet, die Passagiere umzubuchen oder den Flug zu erstatten. Der Ersatztransport muss organisiert werden, bei langen Wartezeiten von über 2 Stunden soll für Versorgung der Passagiere mit Essen, Trinken, Telefonaten, Übernachtungen gesorgt werden.
Die Verjährungsfrist der Entschädigung für Passagiere beträgt 3 Jahre. Die anspruchsberechtigten Betroffenen müssen innerhalb dieser Frist entschädigt werden.


Richtlinien einzelner Airlines zur Stornierung von Flügen bei Streiks

●      Richtlinien zur Stornierung von Flügen bei Streiks  
Die Fluggastrechte-Verordnung (EG Nr. 261/2004) gilt europaweit und berechtigt alle Betroffenen, einschließlich durch streikannullierte Flüge, einen Anspruch auf Entschädigung von bis zu 600 Euro zu erheben. EuGH urteilt seit 2018, dass auch für durch Streik ausgefallene und verspätete Flüge den Betroffenen eine Entschädigung zusteht. Diese Regelung betrifft auch die gewerkschaftlich organisierten Flüge. Sie können eine Entschädigung für den Flug verlangen, wenn eine Fluggesellschaft Ihren Flug ohne 14-tägige Vorankündigung des geplanten Streiks oder ohne die Möglichkeit einer Umbuchung storniert. 
Es gibt viele Gründe, warum der Streik durchgeführt wird. Am häufigsten sind es aber unangemessene Arbeitsbedingungen, so dass eine Airline ein interner Verursacher davon ist.  
 
●      Unterschiede und Gemeinsamkeiten 
In den USA gibt es keine Entschädigungen oder Strafen für Flugannullierungen und Verspätungen. Bei internationalen Flügen kann eine Entschädigung nach dem Montrealer Übereinkommen oder der EU-Verordnung Nr. 261/2004 gefordert werden.
Die Verordnung (EG Nr. 261/2004) ist für alle europäischen Fluglinien verbindlich, einschließlich für Lufthansa, British Airways, SAS, Air France und andere. Es bestehen Unterschiede im Berechnungsmodus, in den internen Praktiken der Fluggastbedienung, im Zeitraum der Auszahlung. Die genaue Höhe der Rückerstattung variiert und wird von der Airline mit Rücksicht von solchen Parametern gerechnet wie Flugdistanz, Flugstrecke, Anschlüsse. 
Normalerweise erfolgt die Auszahlung ab etwa 250€ für stornierte Flüge bei weniger als 1500 km Flugstrecke, bis zu 400€ zwischen 1500 und 3500 km, bis zu 600€ über 3500 km. Die Spanne ist variabel und setzt mehrere Optionen voraus. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass landesbedingte Gesetze die Regeln der Beantragung regulieren. 
                    ●    Fallstudien zeigen, dass Fluggesellschaften ihre Pflicht bei der Entschädigung der Fluggäste spezifisch wahrnehmen. Die Bearbeitung der Ansprüche erfolgt je nach dem Land. Beispielsweise funktioniert für Kunden von British Airways u.a. das britische Centre for Effective Dispute Resolution (CEDR), als Schlichtungsdienst bei Beschwerden über Fluggesellschaften, wo man eine Beschwerde innerhalb von 12 Monaten richten kann. Alternativ können die Fluggäste die Online-Schlichtungsplattform der Europäischen Kommission nutzen.   

Wirtschaftliche Auswirkungen von Streiks auf Fluggesellschaften

Flugstörungen wirken sich durchaus negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Fluggesellschaften aus, die Flugunternehmen erleiden Verluste in Millionenhöhe. Nur ein beredtes Beispiel aus dem berühmten größten Streik der Lufthansa 2024 kann den Schaden demonstrieren: Im vergangenen Jahr belief sich der Verlust auf 273 Millionen Euro. Jeder Streiktag kostet Lufthansa 10 Mio. Euro. Nur im März 2024 musste die Lufthansa 600 Flüge streichen. Ein zweiwöchiger Streik der Air-France-Piloten im Jahr 2014 kostete das Unternehmen eine Viertelmilliarde Dollar. 

Kosten von Streiks werden in direkte und indirekte unterteilt, d.h. vorwiegend finanzieller Schaden – laufende und langfristige Kosten sowie solche Folgen, die mit dem Ruf der Fluggesellschaft und der potentiellen strategischen Planung verbunden sind.  

Langfristige Auswirkungen auf die Geschäftsstrategien müssen akzeptiert werden. Maßnahmen zur Minderung der Streikauswirkungen können vorausschauend sein. Sie lassen sich als solche verstehen, die Strategien und aktuelle Probleme umfassen. Best Practices beinhalten: 
●      ständige Verbindung zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaften
●      Mitigationsmaßnahmen 
●      Personalschulung und Förderung
●      Fairness bei der Tarifeinhaltung 
●      Verbesserung der Arbeitsleistung des Personals 
●      vorausblickendes Qualitätsmanagement. 
             

Fallstudien und Beispiele

●      Erfolgreiche Bewältigung von Streiks
Die renommierten Fluggesellschaften bemühen sich, Störungen im Flugbetrieb so gering wie möglich zu halten. Die positive Lösung der Streikkonflikte 2024 bestand darin, den Anforderungen des streikenden Personals gerecht zu werden. Dem Flugpersonal wurde von der Leitung ein um 17,4 % höheres Gehalt versprochen, sodass für die kommenden Monate keine Streiks zu erwarten sind. 
●      Negative Beispiele und ihre Konsequenzen 
Es gibt jedoch kritische Fälle, wenn gerichtliche Entscheidung interveniert. Z.B., das Hessische Landesarbeitsgericht erließ 2015 eine Verfügung gegen die streikende Gewerkschaft von Lufthansa, was den Pilotenstreik stoppte und einen mächtigen öffentlichen Protest hervorgerufen hatte. Manchmal werden auch die langjährigen Vereinbarungen gekündigt und die streikenden Piloten werden entlassen. 


Empfehlungen und Schlussfolgerungen

●      Verbesserung der Fluglinienrichtlinien 

Es gibt in den aktuellen Richtlinien einige Optionen, die optimiert werden könnten. Dies betrifft die Berechnungsmodule der Entschädigung, die strenge Einhaltung der EG Nr. 261/2004, die Verbesserung der Kompensationsleistungen für Betroffene, die Verjährungsfrist der Entschädigung in Richtung Minimierung, die Vertretung der Interessen der Passagiere, was heute meistens durch Dienste der Drittanbieter erfolgt.  
●      Zukunftsperspektiven 
Langfristige Strategien zur Bewältigung von Streiks gründen sich sowohl auf dem effektiven Management als auch auf mehreren vorausblickenden alltäglichen Praktiken der Firmenleitung.