BYD: Sprudelt hier bald der Geld-Brunnen?
Lieber Leser,
hierzulande streitet die Politik derzeit, ob sie Autokäufern eine Prämie von mehreren Tausend Euro zahlen soll, um den Absatz von E-Autos anzukurbeln. Doch den eigentlichen Boommarkt für Elektrotechnologie stellen eigentlich die Schwellenländer dar. Dort ist die Luftverschmutzung extrem hoch und Strom einfach billiger als Benzin. Diesen Bedarf hat der chinesische Batteriehersteller BYD klar erkannt, wie ein aktuelles Beispiel aus Kolumbien zeigt.
Batterie bewältigte anspruchsvolle 400 Kilometer
Am 16. März bewältigte nämlich erstmals ein Bus die 400 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Städten Bogota und Medellin, der nur von einer einzigen Batterie angetrieben wurde. Diese Strecke hat es durchaus in sich. Sie ist steil, kurvig und extrem anspruchsvoll für Automobile aller Art.
Die Batterie stammte natürlich von BYD, womit dem Konzern ein spektakulärer PR-Coup gelungen. Eindrucksvoller konnte das Unternehmen nicht beweisen, dass seine Technologie absolut alltagstauglich ist.
Hohe Luftverschmutzung in Medellin
Es kommt hinzu, dass Medellin derzeit den unrühmlichen neunten Platz in der Wertung der am meisten verschmutzen Städte Lateinamerikas belegt. Dieser einzelne Bus würde ansonsten pro Jahr 300 Tonnen CO2 ausstoßen. Legt man die Daten von Studien zugrunde, sterben bei dieser Ausstoßmenge pro Woche 42 Menschen.
BYD erzeugt Aufmerksamkeit in Südamerika
Hinter dieser Präsentation steckt also ein Kalkül von BYD. Man will die Politik in Lateinamerika auf seine Seite ziehen und weiß ganz genau, dass dieses Experiment in Medellin durchaus Beachtung auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent findet. Denn im dortigen Alltag spielt der Bus als öffentliches Nahverkehrsmittel eine weitaus wichtigere Rolle als beispielsweise der Zugverkehr.
Mit anderen Worten: Hier wartet derzeit ein gigantischer Markt auf den chinesischen Hersteller. Den Deutschen kann man sich ja immer noch widmen, wenn die langen politischen Entscheidungsprozesse endlich zu einem konkreten Ergebnis gefunden haben.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Quelle: Robert Sasse