DAX-Wochenausblick: DAX deutlich über 10.000er-Marke, Anleger kehren an den Aktienmarkt zurück und setzen auf höhere Kurse – große Euphorie und überkaufte Lage mahnen zur Vorsicht – Unternehmensbilanzen im Blick – VW mit historischem Verlust – Autowe

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Sehr geehrte Leser,

trotz einiger enttäuschender Unternehmensberichte von Schwergewichten wie Alphabet (Google), Microsoft und Intel fällt die Bilanzberichtssaison in den USA bisher besser als erwartet aus. Die düstere Prognose, dass die Quartalsgewinne der S&P500-Unternehmen im Schnitt bis zu 9 Prozent fallen könnten, scheint sich nicht zu bewahrheiten. Und da momentan die Geldpolitik etwas in den Hintergrund rückt und auch der Ölpreis wieder stabiler oberhalb der 40 USD-Marke (Brent) notiert, konzentrieren sich die Anleger verstärkt auf die Unternehmensbilanzen. Und da diese besser (bzw. weniger schlecht) als erwartet ausfielen, kehren die Anleger wieder mit Käufen an die Börse zurück und verstärken den aktuellen Trend zusätzlich. Wobei auffällt, dass sich die momentane „Mini-Rallye“ – der DAX beendet die sechste Woche in Folge mit Kursgewinnen – hauptsächlich auf die erste Reihe konzentriert, MDAX, SDAX und TecDAX dagegen kaum zulegen können bzw. letzte Woche sogar schwächer schlossen.

Besonders im Fokus der Anleger standen in der abgelaufenen Handelswoche Autowerte, nachdem der Stuttgarter Autobauer Daimler enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hat, weiteren Autobauern in den USA Ungemach wegen möglicherweise manipulierter Abgaswerte droht und Fiat Chrysler 1,1 Millionen Autos wegen Fehlern bei Automatikschaltungen zurückrufen muss. Besonders letzten Freitag rutschten deshalb Autowerte kräftig ab und führten mit Daimler (-5,1 Prozent) und BMW (-1,6 Prozent) die DAX-Verliererliste an.

Der DAX schloss am Freitag zwar mit 0,6 Prozent ebenfalls schwächer, auf Wochensicht legte er aber deutlich um 2,7 Prozent auf 10.373 Punkte zu. Das Wochentief wurde bei 9.934 Punkten markiert, das Wochenhoch lag bei 10.469 Punkten.

Weniger stark bis gar nicht aufwärts ging es bei Werten der zweiten und dritten Reihe. Der MDAX verbuchte auf Wochensicht ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 20.382 Punkte, der TecDAX verlor leicht um 0,25 Prozent auf 1.645 Zähler. Der MDAX litt dabei besonders unter dem Sondereffekt Ströer, die nach Manipulationsvorwürfen zwischenzeitlich über ein Drittel ihres Börsenwertes verloren und auf Wochensicht ein Minus von rund 20 Prozent verbuchen mussten (Details dazu HIER).

Wochengewinner in DAX, MDAX und TecDAX
Besonders kräftig ging es in der vergangenen Woche für den Autobauer VWaufwärts. Zwar dürften die ins Haus stehenden Entschädigungszahlungen in den USA heftig werden, aber alleine die Aussicht auf eine Einigung mit der EPA versetzte die Anleger in Feierlaune und verhalf den VW Vorzügen zu einem zweistelligen Wochengewinn.

Größter Gewinner im MDAX waren Papiere des ehemaligen DAX-MitgliedesK+S AG. Seit dem Rauswurf aus dem DAX haben die Aktien inzwischen mehr als 10 Prozent zugelegt und profitierten in der letzten Woche besonders von Äußerungen des Vorstandes zu den Zukunftsaussichten (mehr Details dazuHIER).

Der TecDAX wird angeführt von den Aktien der Stratec Biomedical AG. Hier sorgen positive Analystenstimmen sowie die Aussicht auf mögliche Zukäufe für fortgesetzt gute Laune bei den Anlegern, nachdem die Papiere bereits in den vorangegangenen Wochen kräftig zulegen konnten.

DAX

Volkswagen: +14,4 Prozent Deutsche Bank: +9,4 Prozent ThyssenKrupp: +5,7 Prozent

MDAX

K+S AG: +9,9 Prozent Dürr AG: +9,5 Prozent Aurubis: +6,3 Prozent

TecDAX

Stratec Biomedical: +11,8 Prozent Drillisch: +4,7 Prozent Qiagen: +3,2 Prozent

Dow überspringt 18.000er-Marke – Quartalsbilanzen weniger schlecht als erwartet – Allzeithoch rückt sehr nahe
Weiter deutlich zulegen konnten auch die Börsen in Übersee. Dem Dow Jones gelingt in der abgelaufenen Woche der Sprung über die 18.000er-Marke, damit notiert er wieder sehr nah am bisherigen Allzeithoch. Der Wochenschluss bei 18.003 Punkten entspricht einem Wochenplus von 0,6 Prozent. Der breiter gefasste S&P500 klettert auf Wochensicht um 0,5 Prozent auf 20.91 Zähler.

Schwächer notieren dagegen Technologiewerte, nachdem hier die Quartalszahlen von Schwergewichten wie Alphabet, Google oder Intel hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Der Nasdaq Composite verliert auf Wochensicht 0,6 Prozent auf 4.906 Zähler.

Anleger setzen auf Fortsetzung des Kursaufschwungs – große Euphorie und überkaufte Lage mahnen zur Vorsicht – Unternehmensbilanzen und Autowerte im Anlegerfokus – IFO-Index und FED-Entscheid
Nach einem katastrophalen Jahresstart hat sich in den letzten Wochen die Stimmung unter den Anlegern zunehmend verbessert. Und trotz kräftiger Kursgewinne von rund 1.600 Punkten bzw. rund 18 Prozent seit dem Jahrestief Mitte Februar ist die Mehrzahl der Marktteilnehmer zuversichtlich, dass das führende deutsche Kursbarometer auch in den nächsten Wochen weiter zulegen kann. Neben einem inzwischen wieder stabileren Ölpreis, deutlichen Erholungstendenzen auch bei anderen wichtigen Rohstoffpreisen, einem konstant niedrigen Zinsniveau und milliardenschweren Anleihekäufen durch die EZB sowie robusten Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone scheint auch die aktuelle Quartalsberichtssaison weniger schlecht als erwartet auszufallen, zumindest was die USA betrifft. Allerdings bleibt zu beachten, dass nach rund 1.000 Punkten Kursgewinn alleine in den zurückliegenden 10 Handelstagen der Markt inzwischen deutlich überkauft ist, alleine schon deshalb Kurskorrekturen möglich bzw. wahrscheinlich sind. Und eine zu große Euphorie unter den Anlegern ist häufig auch ein guter Indikator für etwas mehr Vorsicht.

Und auch die Charttechnik signalisiert momentan eher eine Konsolidierung bzw. leicht schwächere Tendenz im DAX. Zum einen steht der CCI deutlich im überkauften Bereich, zum anderen hat der DAX auf Tagessicht letzten Donnerstag einen „Hanging Man“ ausgebildet, eine Kerze also, die häufig eine Umkehr signalisert. Rücksetzer werden deshalb wahrscheinlicher, zumal die 200-Tage-Linie nicht weit vom aktuellen Kurs entfernt ist. Durchschneidet der aktuelle Kurs die 200-Tage-Linie von oben nach unten, wird ein Verkaufssignal signalisiert. Trotz der aktuellen Euphorie sollte man also weiter achtsam bleiben und mögliche Kursrückgänge einplanen.

Weiter im Fokus der Anleger dürften auch in der kommenden Woche Autowerte stehen, allen voran wieder Europas größter Autobauer VW. Auf der einen Seite sehen die Anleger eine mögliche Einigung mit der EPA als durchaus positiv an, auf der anderen Seite könnte diese extrem teuer werden. Wie teuer, das zeigt schonmal der von VW am Freitag gemeldete Betriebsverlust für 2015 von 4,1 Milliarden Euro, der höchste Verlust der Unternehmensgeschichte. Alleine für den Abgasskandal stellte VW in 2015 bildete VW 16,9 Milliarden Euro Rückstellungen. Rechnet man die aktuellen Zahlen einer möglichen Einigung in den USA hoch, dann dürften die gigantischen Rückstellungen noch konservativ gerechnet sein.

Neben einer Flut von Unternehmensbilanzen aus den USA und Europa stehen nächsten Woche noch zahlreiche wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, so u.a. der deutsche IFO-Geschäftsklimaindex bereits nächsten Montag und das GFK-Verbrauchervertrauen am Mittwoch sowie das US-Verbrauchervertrauen am Dienstag. In den USA tagt am Mittwoch wieder die FED zu ihrer Geldpolitik. Aktuell rechnen die wenigsten Experten, das die US-Notenbänker bereits in dieser Sitzung an der Zinsschraube drehen werden. Interessant dürften aber mögliche Äußerungen über mögliche zukünftige Zinsschritte sein.

Der DAX dürfte behauptet in die neue Handelswoche starten und sein Freitagsniveau verteidigen. Die aktuelle Indikation signalisiert einen Handelsstart im Bereich 10.360 – 10.410 Punkten. Danach könnten kleinere Gewinnmitnahmen in Richtung 200-Tage-Durchschnitt für eine leicht schwächere Tendenz sorgen, bevor Konjunkturdaten und Quartalszahlen wieder Impulse liefern.

Wichtige Termine der kommenden Woche
Von konjunktureller Seite stehen in der nächsten (verkürzten) Handelswoche u.a. folgende Daten zur Veröffentlichung an:

DE: IFO-Geschäftsklimaindex (Montag) USA: Hausverkäufe (Montag) DE: Importpreise (Dienstag) USA: Aufträge langlebige Wirtschaftsgüter (Dienstag) USA: Verbrauchervertrauen (Dienstag) DE: GFK-Verbrauchervertrauen (Mittwoch) USA: Sitzungsergebnis FED (Mittwoch) USA: BIP 1. Quartal (Donnerstag) USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Donnerstag) USA: Persönliche Einkommen und Auslagen (Freitag) USA: Verbraucherstimmung Uni Michigan (Freitag)

Eine wahre Flut an Quartalszahlen steht nächste Woche auf der Agenda, weshalb nachfolgend nur die aus unserer Sicht wichtigsten Unternehmen aufgelistet sind:

Covestro (Montag) Bayer (Dienstag) Eli Lilly (Dienstag) Aixtron (Dienstag) Apple (Dienstag) Barrick Gold (Dienstag) Drägerwerk (Dienstag) Ebay (Dienstag) Software AG (Dienstag) Boeing (Mittwoch) Facebook (Mittwoch) Deutsche Börse (Mittwoch) Osram (Mittwoch) Amazon (Donnerstag) Deutsche Bank (Donnerstag) Wacker Chemie (Donnerstag) Airbus (Donnerstag) BASF (Freitag) Continental (Freitag) Linde (Freitag) Fuchs Petrolub (Freitag)

Die gute Nachricht zum Schluss
Lange gab es an dieser Stelle nichts mehr zu unseren Wikifolios, dabei ist das doch fast immer eine gute Nachricht

Nun denn: In den letzten beiden Wochen konnten diese weiter deutlich zulegen, so dass das Wikifolio „Swing- und Positionstrading KE III“ nun bereits knapp 43 Prozent seit Jahresbeginn zulegen konnte. Das Wikifolio „DAX-Positionstrading Long/Short“ liegt inzwischen fast 12 Prozent im Plus und „Trendfolgestrategie KE II“ hat seit dem Start vor fünf Monaten 5 Prozent zugelegt.

Also scheuen Sie sich nicht, diese bei Wikifolio vorzumerken. Denn sind diese als Zertifikate handelbar, kann jeder Leser von der Outperformance profitieren.Und wie Sie selbst sehen werden, fehlt bei keinem der Wikifolios noch viel…

In diesem Sinne, einen guten Start in die neue Woche.

Torsten Pinkert

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Quelle: kapitalmarktexperten.de