Die besten Investmentstrategien für 2024: Experteneinschätzungen und Tipps


Ob in diesem, dem vorherigen oder im nächsten Jahr: Geld, das nicht investiert ist und folglich nicht arbeitet, verliert zwangsläufig fortlaufend an Kaufkraft. Folglich sollte, mit Ausnahme einer eisernen Reserve, auch wenigstens ein guter Teil des eigenen Vermögens in rentierende Anlagen investiert sein - dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Diversifizierung muss in jedem Jahr das Fundament sein
Bevor es an die Auswahl einzelner Kapitalanlagen geht, muss auch im Jahr 2024 eine gesunde Diversifizierung jedes Portfolio charakterisieren. Bedeutet: Das eigene Kapital wird nicht komplett in eine Geldanlage investiert, sondern über mehrere Investitionsmöglichkeiten gestreut - ganz ähnlich dem Sprichwort "nicht alle Eier in einen Korb (zu) legen".

Diversifizierung ist heutzutage selbst für Privatanleger einfach und kostengünstig umzusetzen. ETFs, die einen Index abbilden und damit mehrere Unternehmen sowie deren Aktien bündeln, ermöglichen eine marktbreite Streuung des eigenen Geldes. Rentiert eine Aktie dann unterdurchschnittlich oder fährt sogar Verluste ein, kann das durch die anderen Aktien in diesem symbolischen Korb ausgeglichen werden. Breitgestreute ETFs, die Namen wie "World" (nur Industrieländer) und "All-World" (Industrie- und Schwellenländer) tragen, garantieren eine marktbreite Rendite. Historisch beträgt diese rund 8 % p.a.

Ebenso wie bei anderen Investitionen, empfiehlt sich ein langfristiger Ansatz, denn natürlich kann es auch bei marktbreit gestreuten ETFs schlechte Jahre geben. Deshalb sollte auch nie Geld in den Kapitalmarkt investiert werden, das kurzfristig höchstwahrscheinlich oder garantiert benötigt wird. Schlimmstenfalls müssten Anleger sonst in schlechten Marktphasen mit Verlust verkaufen.

Tipp: Eine indirekte Rendite wird auch dann erzielt, wenn Kapitalkosten reduziert werden. Ein Dispokredit mit hohen Zinssätzen verursacht beispielsweise hohe Kosten, er sollte also immer abgelöst werden, noch bevor an anderer Stelle Geld investiert wird. Auch Umschuldungen, wo die Kreditsumme aus dem neu aufgenommenen Kredit die bestehende Schuld des Dispokredits ausgleicht, sind dringend empfehlenswert.

Auf Aktien von bisherigen Gewinnern setzen
Es gibt unzählige Börsenweisheiten, die Aktionäre zumindest im Hinterkopf behalten könnten. Eine davon besagt sinngemäß, dass Aktionäre gut damit beraten sind, wenn sie schlicht auf die bisherigen Gewinner-Unternehmen setzen. Das konnten Anleger in den letzten zwei Jahren in Echtzeit beobachten: Der Chiphersteller Nvidia entwickelte sich durch massive Kurssteigerungen, bedingt durch den KI-Boom, zum wertvollsten Unternehmen der Welt - und ließ Apple, Microsoft, Amazon und Co. in seinem Windschatten zurück. Deren Aktien entwickelten sich aber ebenfalls nicht schlecht, nur nicht ganz so gut wie die von Nvidia.

Dabei sind Nvidia und andere Tech-Aktien laut Experten nicht zwangsläufig zu hoch bewertet: Es gibt also nicht wenige Analysehäuser und Großbanken, die bei den Tech-Konzernen auch in der zweiten Jahreshälfte noch Potenzial sehen.

Der US-Anleihenmarkt könnte für deutsche Anleger interessant sein
Während die EZB bereits erste Zinssenkungen vornahm, hielt sich die US-amerikanische FED bisher zurück. Gleichermaßen liegt der Spitzenzins da im Spektrum 5,25 bis 5,50 %, also deutlich höher als der aktuelle Leitzins im Euroraum von 3,75 %. Staatsanleihen sind typischerweise Kapitalinstrumente, die vor allem im mittleren und hohen Alter interessant werden, da sie eine planbare Verzinsung bei zugleich relativ hoher Sicherheit versprechen - allen voran solche Staatsanleihen, wie sie von den USA oder beispielsweise Deutschland herausgegeben werden.

US-Staatsanleihen sind aus Expertensicht deshalb für europäische und deutsche Anleger interessant, weil deren Verzinsung deutlich oberhalb der Euro-Inflationsrate liegt. Diese bewegte sich zuletzt auf einem Niveau von rund 2,5 %. Wer mit US-Anleihen eine Rendite von 5,50 % erzielt, erhält also einen inflationsbereinigten Kaufkraftgewinn von rund 3 %. Hundertprozentig gesichert ist der aber nicht: Denn US-Anleihen werden in US-Dollar notiert, folglich können Währungseffekte zwischen dem Dollar und Euro die Rendite wahlweise reduzieren oder steigern.

Ein weiterer zu berücksichtigender Punkt: Die Präsidentschaftswahl in den USA wird zwangsläufig für viel Bewegung am Aktien- und Anleihenmarkt sorgen. Experten gehen mehrheitlich davon aus, dass der Anleihenmarkt schwächelt, sollte der neue US-Präsident im November Donald Trump heißen.

Geopolitische Ereignisse berücksichtigen
Israel und Gaza, Ukraine und Russland: In der jüngeren Vergangenheit hat die Welt leider wieder einmal hautnah Krieg erlebt, sowohl bei unseren Partnern als auch auf dem europäischen Kontinent. Des Weiteren hängt über dem Taiwan-China-Konflikt weiterhin ein Damoklesschwert. Sollte China tatsächlich Taiwan annektieren wollen, wird das auf die gesamte Welt gravierende Auswirkungen haben.

Aus diesem Grund sowie der nicht geringen Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewinnen wird, sehen viele Experten die Rüstungsindustrie als aktuell attraktive Geldanlage. Aktien von Rüstungsherstellern überzeugten Anleger schon seit dem Einfall Russlands in die Ukraine mit erstklassigen Renditen, sollten die geopolitischen Verwerfungen anhalten oder sich noch ausweiten, ist ein weiterer positiver Verlauf zu erwarten.

Des Weiteren sind erstmals seit langer Zeit auch europäische und deutsche Rüstungsaktien attraktiv: Europa hat erkannt, dass Russland unter Putin unberechenbar geworden ist, ebenso bestehen Zweifel daran, wie verlässlich die USA als militärischer Partner noch ist, wenn Trump im Weißen Haus einzieht. Für Anleger könnte die Rüstungsindustrie daher auch eine Absicherung darstellen.

Investitionen in Gold werden als attraktiver als im letzten Jahrzehnt angesehen
Gold steht wieder hoch im Kurs - im wahrsten Sinne. Die westlichen Aktienmärkte, die sich trotz allem Gegenwind nahe dem Allzeithoch befinden, lassen Gold ebenso attraktiv werden, wie die politisch unruhige Situation auf der Welt und in den USA. Gold gilt seit jeher als inflationssicheres "Hartgeld", das vor allem in Krisenzeiten performt. Viele Profi-Anleger haben daher jüngst in den eigenen Portfolios den Gold-Anteil erhöht. Damit sind sie nicht alleine: Rund um den Globus, von China bis in die EU, bauen Staaten ihren Gold-Anteil aus. Speziell China gehört aktuell zu den größten Nettokäufern von Gold - was bei vielen Experten für Unruhe sorgt. Denn schlimmstenfalls könnte das bedeuten, dass China sich schon jetzt für bevorstehende Konfliktzeiten absichert.

Der Kryptomarkt wird in vielen Investmentstrategien ebenfalls stärker berücksichtigt
Das Bitcoin-Halving ist schon etwas her, große Kursexplosionen hat es nicht gegeben. Historisch ist das aber nicht ungewöhnlich, denn die fanden immer erst rund ein Jahr nach dem Halving statt - was irgendwann in 2025 wäre. Mutige Anleger, die das Risiko nicht scheuen, könnten ihre eigenen Portfolios um Bitcoin, Ethereum und andere Alt-Coins erweitern. Eine sehr hohe Volatilität haben sie alle, ebenso ein erhebliches Risiko. Aber: Sollte es zu Kurssteigerungen kommen, fallen diese im Kryptomarkt traditionell enorm aus. Zumindest einen kleinen Teil des eigenen Kapitals könnten risikofreudige Anleger daher in Kryptowährungen allokieren.

Wer eine ausgeklügelte Strategie hat, kann auch in turbulenten Zeiten mit seinem Investment noch gut schlafen
Nur wer eine Strategie entwickelt und diese einhält, sich breit diversifiziert und finanziell notwendige, nicht investierte Puffer berücksichtigt, kann auch in stürmischen Zeiten noch ruhig schlafen. Investitionsmöglichkeiten, von US-Anleihen, über europäische Mittelstandsanleihen, bis hin zu ETFs, Einzelaktien, Gold und Krypto gibt es reichlich: Indes halten sich Anleger beim deutschen DAX noch zurück - was in Anbetracht der schon länger schwachen deutschen Wirtschaft nicht überraschen sollte.