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Börsenlexikon

Abgeld verstehen: Alles Wissenswerte in der Welt der Börse

In der Welt der Börse gibt es zahlreiche Begriffe, die dazu beitragen, die Wertentwicklung und die Dynamik von Finanzinstrumenten zu beschreiben. Einer dieser Begriffe ist das sogenannte Abgeld. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie kann man ihn verstehen? In diesem Artikel werden die Grundlagen des Abgelds erläutert und dargestellt, wie es im Zusammenhang mit verschiedenen Finanzinstrumenten funktioniert.

Abgeld, auch bekannt als Agio, bezeichnet im Kontext der Börse und Finanzinstrumente die Differenz zwischen dem Nominalwert eines Wertpapiers und dessen Marktpreis. Vereinfacht gesagt, ist das Abgeld die Prämie, die ein Anleger zahlt, um in ein bestimmtes Finanzinstrument zu investieren. Diese Prämie kann sich aus verschiedenen Faktoren wie Angebot, Nachfrage, Zeitwert und den aktuellen Verhältnissen am Markt ergeben.

Abgeld bei Optionsscheinen

Eine wesentliche Rolle spielt das Abgeld im Zusammenhang mit Optionsscheinen. Optionsscheine sind derivative Finanzinstrumente, die einem Anleger das Recht geben, eine bestimmte Menge eines zugrunde liegenden Basiswerts (z. B. Aktien, Währungen oder Rohstoffe) zu einem vorgegebenen Preis (dem sogenannten Basispreis) innerhalb einer bestimmten Zeitperiode zu kaufen oder zu verkaufen.

Dabei gibt es zwei Arten von Optionsscheinen: Kaufoptionsscheine (Calls) und Verkaufsoptionsscheine (Puts). Bei einem Call-Optionsschein hat der Anleger die Möglichkeit, den Basiswert zu einem bestimmten Preis zu kaufen, während bei einem Put-Optionsschein der Basiswert zu einem bestimmten Basispreis verkauft werden kann.

Das Abgeld spielt bei der Bewertung von Optionsscheinen eine wichtige Rolle, da es den Preis, den ein Anleger für den Optionsschein zahlt, über den reinen inneren Wert des Optionsscheins hinaus beeinflusst. Der innere Wert ist die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis des Basiswerts und des Basispreises des Optionsscheins. Wenn der Optionsschein z. B. das Recht gibt, eine Aktie für 50 Euro zu kaufen und der aktuelle Marktpreis der Aktie 55 Euro beträgt, hat der Optionsschein einen inneren Wert von 5 Euro.

Zusätzlich zum inneren Wert enthält der Preis eines Optionsscheins jedoch auch eine Zeitwertkomponente. Diese ergibt sich aus der verbleibenden Laufzeit des Optionsscheins und der impliziten Volatilität des Basiswerts. Je länger die Laufzeit und je höher die Volatilität, desto höher ist auch der Zeitwert des Optionsscheins – und somit das Abgeld. Es gibt also gute Gründe, warum Anleger bereit sind, eine Prämie für Optionsscheine in Form des Abgelds zu zahlen.

Abgeld bei Zertifikaten

Auch bei sogenannten Zertifikaten spielt das Abgeld eine Rolle. Zertifikate sind verbriefte Derivate, die einen Basiswert abbilden und somit an dessen Wertentwicklung teilhaben. Abgeld kann insbesondere bei Anlage- und Garantie-Zertifikaten anfallen, wenn der Emittent des Zertifikats bestimmte Leistungen, wie z. B. eine Absicherung des eingesetzten Kapitals, anbietet.

Durch diese Leistungen kann der Preis des Zertifikats höher ausfallen als der Wert des zugrunde liegenden Basiswerts. Auch in diesem Zusammenhang kann vom Abgeld gesprochen werden, das den erweiterten Leistungsumfang im Zertifikat widerspiegelt.

In der Praxis wird oftmals ein Teil des Abgelds bei Zertifikaten im Laufe der Zeit abgeschmolzen, um die Kosten der jeweiligen Leistungen des Emittenten zu decken. Daher ist das Abgeld bei Zertifikaten nicht konstant, sondern nimmt im Zeitverlauf ab.

Das Abgeld als Anhaltspunkt für Anlegerentscheidungen

Das Abgeld kann als Anhaltspunkt für Anleger insofern hilfreich sein, als dass es einen Hinweis auf die Bewertung eines Finanzinstruments gibt. Im Falle von Optionsscheinen und Zertifikaten kann das Abgeld vielfach als Kostenfaktor betrachtet werden. Dennoch können auch hohe Abgelder je nach individueller Anlagestrategie und -ziele gerechtfertigt sein, wenn sich das zugrunde liegende Finanzinstrument in eine bestimmte Richtung entwickelt.

Letztendlich hängt die Entscheidung, ob ein Finanzinstrument trotz oder gerade wegen des Abgelds attraktiv ist, von der individuellen Einschätzung und den eigenen Anlagezielen ab. Im Zweifel kann eine ausführliche persönliche Beratung durch Fachleute ratsam sein, um die damit verbundenen Chancen und Risiken zu bewerten.

Fazit

Das Abgeld ist ein wichtiges Konzept in der Welt der Börse, das Anlegern helfen kann, die Bewertung verschiedener Finanzinstrumente besser zu verstehen. Vor allem im Zusammenhang mit Optionsscheinen und Zertifikaten sind Abgeld und damit zusammenhängende Kostenfaktoren wichtige Aspekte, die bei der Anlageentscheidung berücksichtigt werden sollten. Eine ausführliche persönliche Beratung und Analyse der individuellen Anlageziele kann dabei helfen, die passenden Finanzinstrumente zu identifizieren und erfolgreich in die Zukunft zu investieren.