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Börsenlexikon

Außerbörslicher Handel: Eine einfach verständliche Erklärung

Wer sich mit dem Thema Börsenhandel auseinandersetzt, stößt unweigerlich auf den Begriff "Außerbörslicher Handel". Doch was genau verbirgt sich dahinter, und wie unterscheidet sich dieser Handel vom traditionellen Börsenhandel? Um Licht ins Dunkel zu bringen, wird dieser Artikel den Außerbörslichen Handel verständlich und fundiert erklären.

Grundlagen des Börsenhandels

Bevor auf den Außerbörslichen Handel eingegangen wird, muss zunächst ein Verständnis für den Börsenhandel geschaffen werden. Die Börse ist ein Marktplatz, an dem die unterschiedlichsten Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen oder Derivate gehandelt werden. Beim Börsenhandel treffen die Käufer und Verkäufer direkt oder indirekt aufeinander, wobei spezielle Handelsplattformen wie Xetra oder Euronext den Handel erleichtern und regulieren. Eines der Hauptkriterien des Börsenhandels ist die Transparenz: Alle Teilnehmer haben denselben Zugang zu Informationen wie Kursen und Umsätzen, sodass keine Partei im Nachteil ist.

Was ist Außerbörslicher Handel?

Der Außerbörsliche Handel, auch bekannt als Over-the-Counter (OTC) Handel oder Direkthandel, ist der Handel von Finanzinstrumenten, der nicht über eine Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern stattfindet. Dies geschieht meist über spezialisierte Handelsplattformen oder über die traditionelle Methode der Telefon- oder Internetorders. Die Hauptakteure im Außerbörslichen Handel sind institutionelle Anleger wie Banken, Broker oder Investmentfonds, aber auch Kleinanleger können teilnehmen.

Vorteile des Außerbörslichen Handels

Der Außerbörsliche Handel bietet einige Vorteile gegenüber dem Handel an einer regulierten Börse:

  1. Flexibilität: Da der Handel direkt zwischen den Marktteilnehmern stattfindet, sind die Handelszeiten nicht an die Öffnungszeiten einer Börse gebunden. Dies erlaubt es Anlegern, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu handeln.

  2. Kostenersparnis: In vielen Fällen fallen beim Außerbörslichen Handel geringere Transaktionskosten an, da keine Börsengebühren entrichtet werden müssen.

  3. Schnelligkeit: Der Handel von Finanzinstrumenten kann unter Umständen schneller abgewickelt werden, da keine regulierten Handelsprozesse durchlaufen werden müssen.

  4. Individualität: Im Außerbörslichen Handel kann über spezifische und individuelle Finanzprodukte verhandelt werden, die auf regulierten Börsen nicht verfügbar sind.

Risiken des Außerbörslichen Handels

Mit den genannten Vorteilen gehen auch einige Risiken einher, die es bei der Entscheidung für den Direkthandel zu beachten gilt:

  1. Geringere Transparenz: Im Außerbörslichen Handel sind Informationen bezüglich Kursen und Transaktionen weniger transparent als im regulierten Börsenhandel. Dies kann dazu führen, dass Anleger nicht immer den optimalen Preis für ein Finanzinstrument erhalten.

  2. Geringere Liquidität: Aufgrund der geringeren Anzahl an Marktteilnehmern können im OTC-Handel Finanzinstrumente unter Umständen schwieriger zu kaufen oder verkaufen sein, insbesondere bei weniger gehandelten Produkten.

  3. Gegenparteirisiko: Beim Außerbörslichen Handel besteht das Risiko, dass die Gegenpartei eines Geschäfts ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Im regulierten Börsenhandelubernimmt häufig eine zentrale Clearingstelle das Gegenparteirisiko, wodurch dieses Risiko minimiert wird.

Fazit

Der Außerbörsliche Handel bietet Anlegern flexiblere Handelsmöglichkeiten und unter Umständen kostengünstigere Transaktionen gegenüber dem regulierten Börsenhandel. Außerdem erlaubt er den Handel von spezifischen und individualisierten Finanzinstrumenten. Jedoch sollten Anleger sich der Risiken, wie geringerer Transparenz, Liquidität und dem Gegenparteirisiko bewusst sein, bevor sie sich für den Außerbörslichen Handel entscheiden.

Wenn der Außerbörsliche Handel für den eigenen Anlagehorizont und die eigene Risikobereitschaft passend erscheint, kann er eine interessante Ergänzung zum traditionellen Börsenhandel darstellen. Wichtig ist dabei, sich stets umfassend über die unterschiedlichen Handelsplattformen, Produkte und Kostenstrukturen zu informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.