Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Börsenlexikon

Relative-Stärke-Index (Wilder): Eine Einführung

Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein beliebtes und weit verbreitetes technisches Analyseinstrument in der Welt der Börse. Entwickelt von J. Welles Wilder Jr. im Jahr 1978, hilft der RSI bei der Identifizierung von überkauften und überverkauften Marktbedingungen und kann verwendet werden, um potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte für Trades zu erkennen. Doch was genau ist der RSI, und wie kann er bei der Analyse von Aktien, Devisen oder Kryptowährungen angewendet werden?

Was ist der Relative-Stärke-Index (Wilder)?

Der RSI ist ein Oszillator, der zwischen 0 und 100 schwankt. Er misst die Geschwindigkeit und die Größe von Kursbewegungen und vergleicht Aufwärts- und Abwärtsbewegungen über einen bestimmten Zeitraum, um die relative Stärke (oder Schwäche) einer Anlage zu beurteilen. Ein hoher RSI-Wert zeigt an, dass ein Wertpapier oder Vermögenswert überkauft ist, während ein niedriger RSI-Wert auf eine überverkaufte Situation hindeutet.

Berechnung des RSI

Um den RSI zu berechnen, benötigt man zunächst die durchschnittlichen Kursgewinne und -verluste über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise die letzten 14 Handelstage. Hier sind die Schritte zur Berechnung des RSI:

  1. Berechne die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen für jeden Handelstag, indem du den Abschlusskurs des aktuellen Tages mit dem Abschlusskurs des Vortages vergleichst.
  2. Berechne den Durchschnitt der Aufwärts- und Abwärtsbewegungen über den gewählten Zeitraum.
  3. Teile den Durchschnitt der Aufwärtsbewegungen durch den Durchschnitt der Abwärtsbewegungen, um den relativen Stärkewert (RS) zu erhalten.
  4. Nutze die folgende Formel, um den RSI zu berechnen: RSI = 100 - (100 / (1 + RS))

Interpretation und Anwendung des RSI

Der RSI wird häufig in zwei Hauptbereichen verwendet: zur Identifizierung von überkauften/überverkauften Situationen und zur Erkennung von Divergenzen.

  • Überkaufte/überverkaufte Situationen: Ein RSI-Wert über 70 wird allgemein als überkauft angesehen, während ein RSI unter 30 als überverkauft gilt. Wenn der RSI diese Schwellenwerte erreicht, signalisiert das möglicherweise eine bevorstehende Umkehr des aktuellen Trends. Trader nutzen dies als eine Gelegenheit, um entweder Long- oder Short-Positionen einzugehen, je nachdem, ob sie glauben, dass der Markt überkauft oder überverkauft ist.

  • Divergenzen: Eine Divergenz liegt vor, wenn der Kurs eines Wertpapiers oder Vermögenswerts neue Hochs oder Tiefs erreicht, während der RSI dies nicht tut. Zum Beispiel könnte der Aktienkurs neue Höchststände erreichen, während der RSI niedrigere Hochs bildet. Dies kann darauf hindeuten, dass der Kursanstieg nicht mehr nachhaltig ist und eine Trendumkehr bevorstehen könnte.

Grenzen des RSI

Obwohl der Relative-Stärke-Index ein nützliches Instrument für die technische Analyse ist, hat er auch seine Grenzen. Wie bei jedem Indikator sollte er nicht isoliert verwendet werden, sondern in Kombination mit anderen Analysemethoden, die helfen können, die Gesamtperspektive für einen bestimmten Vermögenswert oder Markt zu verstehen. Darüber hinaus sollte man auch berücksichtigen, dass sich die Märkte oft in Seitwärtsbewegungen befinden, was zu falschen Signalen führen kann.

Fazit

Der Relative-Stärke-Index (Wilder) ist ein nützliches technisches Analyse-Tool, das hilft, überkaufte und überverkaufte Marktbedingungen zu identifizieren und potenzielle Trendumkehrpunkte zu erkennen. Obwohl der RSI allein keine Garantie für erfolgreiches Trading ist, kann er, wenn er richtig angewendet wird und zusammen mit anderen Analysemethoden verwendet wird, ein wertvolles Instrument für die Entscheidungsfindung am Markt sein.