Börsenlexikon
Was ist ein Portfolio und warum ist es wichtig?
Ein Portfolio ist eine Sammlung von Finanzinstrumenten, die ein Investor besitzt. In Zusammenhang mit der Börse besteht ein Portfolio in der Regel aus Aktien, Anleihen und/oder anderen handelbaren Wertpapieren wie Fonds oder ETFs. Der Hauptzweck eines Portfolios ist es, Risiken zu diversifizieren und langfristig eine bessere Rendite für den Investor zu erzielen.
Die Idee hinter der Portfoliostrukturierung stammt von der Modernen Portfoliotheorie (MPT), die von Harry Markowitz in den 1950-er Jahren entwickelt wurde. Die Theorie sagt aus, dass es möglich ist, durch geeignete Auswahl und Gewichtung von Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe) das Risiko eines Portfolios zu reduzieren, ohne die erwartete Rendite zu beeinträchtigen.
Grundlagen der Portfoliozusammenstellung
Es gibt verschiedene Ansätze, die ein Investor bei der Zusammenstellung eines Portfolios verfolgen kann. Einer der grundlegendsten Ansätze ist der Strategische Asset-Allokation Ansatz. Hierbei legt der Investor zunächst seine Risikotoleranz und Anlageziele fest und wählt dann die entsprechenden Anlageklassen aus, die seiner Risikobereitschaft entsprechen.
Zum Beispiel könnte ein konservativer Anleger, der Stabilität und regelmäßige Erträge sucht, eine höhere Gewichtung von Anleihen und Rentenpapieren in seinem Portfolio haben, während ein risikofreudiger Investor, der potenziell höhere Renditen anstrebt, eine höhere Gewichtung von Aktien haben könnte.
Eine Faustregel bei der Portfoliozusammenstellung ist die "Altersregel": 100 minus das eigene Alter als prozentualen Aktienanteil im Portfolio. Ein 30-jähriger Anleger würde demnach zum Beispiel 70% Aktien und 30% Anleihen halten.
Aber selbst innerhalb einer Anlageklasse ist es wichtig, das Portfolio zu diversifizieren, um sicherzustellen, dass nicht alle Eier in einen Korb gelegt werden. Eine breite Streuung über verschiedene Sektoren und Regionen kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und die langfristigen Renditechancen zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang spielt auch die Betrachtung der Korrelation zwischen verschiedenen Anlagen eine wichtige Rolle: Wenn zwei Wertpapiere positiv korreliert sind, bedeutet dies, dass sie tendenziell zusammen steigen und fallen, während eine negative Korrelation bedeutet, dass sie in entgegengesetzte Richtungen tendieren. Eine geringe Korrelation zwischen verschiedenen Wertpapieren hilft, das Risiko im Portfolio zu verringern.
Tipp: Um die Diversifikation des Portfolios zu fördern, kann der Einsatz von Exchange Traded Funds (ETFs) sinnvoll sein. ETFs bilden einen Index oder einen Sektor ab und bieten eine kostengünstige Möglichkeit, ein breit diversifiziertes Portfolio aufzubauen.
Periodische Überprüfung und Anpassung des Portfolios
Es ist empfehlenswert, das Portfolio regelmäßig (zum Beispiel einmal jährlich) zu überprüfen und ggf. anzupassen. Das liegt daran, dass sich die Lebensumstände, Anlageziele und Risikotoleranz eines Anlegers im Laufe der Zeit ändern können.
Außerdem können die Wertentwicklungen einzelner Wertpapiere dazu führen, dass die ursprüngliche Asset-Allokation über die Zeit abweicht. In diesem Fall ist es erforderlich, das Portfolio zu rebalancieren, indem man einige Wertpapiere verkauft und andere kauft, um die ursprünglich gewünschten Gewichtungen wiederherzustellen.
Fazit
Ein gut diversifiziertes Portfolio ist entscheidend für langfristigen Anlageerfolg an der Börse. Eine durchdachte Zusammenstellung von Anlageklassen minimiert Risiken und ermöglicht dem Anleger, von den verschiedenen möglichen Renditen und Risiken zu profitieren. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen des Portfolios sind dabei wichtige Elemente, um die Anlageziele langfristig zu erreichen.