Trendfolge nach Levy (WF) diskutieren

Der DAX startet die Handelswoche mit einem Pankik Down Gap von ca. 8%. Vorbörslich waren die Kurse auch schon knapp 10% im Minus. Grund ist wie in letzter Zeit häufig das Corona Virus und die Ausbreitung in Europa. Hinzu kommt der Einbruch des Ölpreises um fast 30% nach Ausbruch eines Preiskampfes der ölfördernden Länder. Wikifolio war leider zu Handelsbeginn down. Lang und Schwarz stellt aktuell irgendwie keine Kurse. Die Technik versagt mal wieder an so wichtigen Tagen. Ein Schelm, wer dahinter mehr vermutet...

Würde der Handel funktionieren, würde ich das Panik Gap nutzen, um die 3 trendstärksten und stabilten Aktien, die gleichzeitig fast die einzigen 3 Werte nach meinen Screening sind, zu kaufen.

Vielleicht bekomme ich noch bald eine Ausführung hin.

Bis dahin wünsche ich allen, dass sie vom Virus verschont und gesund bleiben.

KW 11/2020 Käufe: SNP, LPKF Laser, Hellofresh

Die Käufe unterliegen aufgrund des volatilen Marktes aktuell nicht der üblichen Haltedauer von mindestens 1 Monat. Die Positionen können jederzeit wieder aufgelöst werden, sollte der Markt weiter Panik aufweisen.

Die 3 Depotpositionen habe ich gestern wieder glatt gestellt. Der DAX zeigte keine große Gegenreaktion auf das Down Gap was vermuten ließ, dass wir das Tief noch nicht erreicht haben.

Heute startete der DAX erneut mit einem Down Gap von 5%. Die Nachrichtenlage wird eher schlechter als besser. Die USA hat zunächst für 30 Tage ein Einreiseverbot für EU Bürger verhängt.

Vom Coronavirus kann man halten was man will. Ebenso von den Reaktionen darauf. Allerdings sind die ergriffenen Maßnahmen geschaffene Fakten und die Belastung für die Weltwirtschaft ist tatsächlich logischer und nachvollziehbarer geworden.

Einreiseverbote bedeuten z.B. dass auch Geschäftsreisende nicht in gewohnter Weise arbeiten können. Lieferketten werden unterbrochen. Und und und...

Von daher abwarten wie weit es noch nach unten geht. Die UBS rief heute sogar die 8.000 Punkte Marke auf.

Wir bleiben vorerst wieder an der Seitenlinie. Das wikifolio hat auf diese Weise um einiges weniger Verlust hinnehmen müssen als der DAX.

KW 12/2020: Das wikifolio bleibt weiterhin leer und 100% im Cash. Der Corona-Crash ist aktuell noch nicht vorbei. Geeignete Aktien für eine Aufnahme tauchen im Screening nicht auf, was kaum verwunderlich ist. Einziger Fehler in letzter Zeit war wohl den DAX nicht geshortet zu haben. Einen Einstieg für den Short ETF habe ich leider verpasst bzw. mein Wunschszenario kam nicht. Das wäre eine kurze Zwischenerholung gewesen. Hier hätte man mit passablem Chance-Risiko-Verhältnis einsteigen können. Wer konnte diese krasse Abwärtsbewegung ohne nennenswerte Gegenbewegung schon vorhersagen?

Ich bedanke mich für das Vertrauen der Anleger, die dabei geblieben sind.

Auch dieser Crash geht vorrüber und neue Trends werden gebildet. Eigentlich tut das dem Aktienmarkt ja gut. Man sehe sich nur die Entwicklungen nach dem Dotcom und Finanzkrise Crash an. Wir sind jetzt auf einem guten Niveau abgesichert und können daher auch wieder überproportional an der nächsten Aufwärtsbewegung profitieren. Langfristig heißt die Devise ;-)

KW 16/2020 Verkäufe: keine

KW 16/2020 Käufe: Sartorius, Draegerwerk, Encavis

Update zum wikifolio:

Mein letzter längerer Kommentar ist jetzt knapp einen Monat her. Lassen wir die turbulenten Wochen etwas Revue passieren. Am 26.02. habe ich auf die rapide fallenden Kurse reagiert und alle Positionen im wikifolio liquidiert. Es zeichnete sich ab, dass der Markt sein Tief noch nicht gefunden hatte und die Auswirkungen des Covid19-Virus wohl weitreichender sind als zunächst angenommen. Wer nachliest, der stellt fest, dass auch ich mir zunächst nicht vorstellen konnte, welche Folgen auf uns zukommen werden. Jedoch wurden Maßnahmen ergriffen, die sicher für die Bekämpfung des Virus gut waren und sind, jedoch nachvollziehbarerweise an den Mörkten nicht gut ankamen. Rückwirkend war es der richtige Schritt alle Positionen glatt zu stellen. Diese Maßnahme bewahrte das wikifolio davor, weiter abzustürzen. Der maximale Verlust erhöhte sich dadurch nur kaum von ca. 21% (bisher) auf 22% und das, obwohl wird den bisher stärksten Rückgang im Gesamtmarkt seit bestehen des wikifolios sahen.

Am 09.03. eröffnete der DAX mit einem Downgap. Es hätte Panikgap sein können, das zumindest eine kurze Zwischenerholung nach sich ziehen hätte können. Hellofresh, LPKF und SNP erfüllten noch die Voraussetzunge für einen Kauf. Die Käufe habe ich aber bereits am 11.03. wieder glatt gestellt, da sich keine Zwischenerholung abzeichnete. In den Folgetagen fiel der DAX von 10.800 auf 8.600 am 19.03. Der Verkauf der Long Positionen war rückwirkend richtig. Ein Fehler war jedoch nicht umgehend nach Verkauf der Long Positionen im DAX short gegangen zu sein.

Stattdessen bin ich am 23.03., nach dem sich der DAX mit der 9.000 Punkte Marke schwer tat short gegangen und habe die Position am nächsten Tag aufgeben müssen. Ein weiterer Short-Versuch am 25.03. an der psychologisch wichtigen 10.000 Punkte Marke, dem fallenden GD20 und dem 38er Fibonacci-Retracement scheiterte ebenfalls. Diese Fehltrades kosteten leider Performance und trüben etwas das Bild.

Am 23.03. tauchte die Aktie von Hellofresh bereist wieder im Screener als potenzieller Kauf auf. Diese Gelegenheit habe ich wahrgenommen, denn Hellofresh sollte einer der Profiteuere des Lock-Outs sein. Die Zahlen des Q1 waren zudem überzeugend gut.

Seitdem erholte sich der Kurs des DAX auf 10.800 Punkte. Widerstände werden im Flug genommen. Schlechte Nachrichten, wie beispielsweise die US-Arbeitslosenzahlen werden gekauft. Nun stehen weitere wichtige Marken bevor. Das 50er Fibonnacci-Retracement im Bereich von 10.900 Punkten, die Verlängerung der 2018er Abwärtstrendlinie, der fallende GD50, das bereits angesprochene Downgap vom 09.03. und das 61er Fibonacci-Retracement bei 11.600 Punkten. Die Experten sind sich natürlich uneins, ob wir die Jahrestiefs schon gesehen haben. Viele wollen eine V-Erholung bereits früh erkannt haben, andere rechnen fest mit einem weiteren Rückgang der Indizes und dass die Bärenmarktrallye ein jähes Ende findet, wir uns sogar auf einen länger dauernden Bärenmarkt einstellen müssen. Was soll ich sagen? Ich habe keine Glaskugel. Ich weiß nicht was kommt und wo der DAX morgen oder nächste Woche, nächsten Monat steht. Und glaubt mir, das raubt mitunter Nerven, vor allem für mein privates Trading.

Eins weiß ich jedoch sicher. Dieses wikifolio läuft nach klaren Regeln und diese werden umgesetzt.

Die heute hinzu gekauften Aktien erfüllen die Bedingungen für einen Kauf und zählen zu den mit der relativen Stärke nach Levy. Das schöne an diesem System ist, dass Emotionen ausgeblendet werden können und das hat sich in der Vergangenheit bezahlt gemacht. Unter den neuen Werten befinden sich - wenig verwunderlich - Firmen, denen man ebenfalls nachsagt vom Virus zu profitieren. Draegerwerk als führernder Hersteller von Atemgeräten soll einen Staatsauftrag erhalten haben. Die Orders für das Q1 sollen um 117% gestiegen sein. Sartorius aus dem Healthcare Sektor sollte von der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Covid19 Virus profitieren. Encavis als Anbieter im Bereich "grüne Energien" sollte weniger stark von der Pandemie betroffen sein, da die Klimaziele nicht hinten an gestellt werden und hier weiter Gelder fließen. Die Sektorstimmung ist zudem positiv (siehe z.B. Enphase Energy). Nach der Korrektur Ende 2018/Anfang 2019 wurde mit diesem System Varta entdeckt, früh gekauft, lange gehalten und fast eine Verdreifachung mitgenommen. Ein Crash oder eine Korrektur birgt immer auch Chancen. Und es wäre möglich, die nächsten Verdoppler und Vervielfacher in diesem wikifolio zu finden.

Die Frage, ob das bereits das Ende des "Crash" war beschäftigt uns natütlich alle. Meine Meinung dazu ist aktuell noch ein Nein. Die Erholung ging zu schnell und die gewichtigsten Gründe dafür sind einerseits die extreme Geldmengenausweitung der Notenbanken und andererseit mehr oder weniger genaue Statistiken über die Krankheitszahlen und Neuerkrankungen, die vermutlich aktuell sinken. Zu bedenken gebe ich aber folgendes: Wer soll Konsumieren, wenn viele Läden geschlossen sind, viele arbeitslos werden? Eine Geldmengenausweitung kann auch ins negative umschlagen wegen beschleunigter Inflation (okay, wahrscheinlich auch deswegen werden gerade wie wild Aktien, also Sachwerte gekauft). Was, wenn nach einer Lockerung des Lock-Outs die Infektionszahlen wieder steigen? Die quasi schon sichere Rezession der Realwirtschaft scheint keinen zu interessieren im Moment. Über Langzeitfolgen ist wenig bekannt. Viele Unternehmen trauen sich nicht einen seriösen Ausblick auf das Geschäftsjahr zu veröffentlichen; können dies wahrscheinlich aktuell sogar gar nicht. Viele Aktien sind bereits wieder auf ihren Ständen vom Herbst 2019, was gut oder schlecht sein kann (überkauft?). Rein vom Verstand her würde es mich deshalb sehr wundern, wenn die Widerstände um ersten Anlauf überwunden werden. Sollte dies trotzdem der Fall sein ist das natürlich auch kein Problem, denn dann tauchen mehr Aktien im Screener auf und der Cashbestand wird zugunsten von Long Positionen abgebaut.

Aus diesen Überlegungen kann es daher sein, dass ich an den genannten Marken im DAX nochmal short gehe. Das entscheide ich dann aber je nach Marktreaktion. Außerdem ist morgen ein wichtiger Termin, an dem die Regierung die weiteren Maßnahmen bekannt gibt. Die meisten rechnen wohl mit einer Lockerung der Beschränkungen. Was aber, wenn es ganz anders kommt?

Im großen und ganzen bin ich zufrieden, wie wir uns durch die (erste?) Crashwelle manövriert haben. Kleiner Wehrmutstropfen sind die Short Trades. Ich bedanke mich für das Vertrauen und dass so viele Anleger treu gelieben sind. Ich selber habe ebenfalls Zertifikate nachgekauft.

KW 17/2020 Verkäufe: keine

KW 17/2020 Käufe: Hapag-Lloyd, Hypoport

Letzte Woche Mittwoch (15.04.) wurde erneut eine Position auf den Short DAX eröffnet. Der Markt gab um 4% nach, was ein Warnzeichen war. Die kurzfristige Aufwärtstrendlinie vom Corona-Tief im März konnte aber in der Folge verteidigt werden. Diese Linie droht nun heute zu brechen. Sollte das der Fall sein würde vermutlich die 10.000 Punte Marke getestet werden und ggf. die 9.500 Punkte angelaufen werden. Für diesen Fall wird die Position bei entsprechendem Marktverlauf aufgestockt. Zudem sich auch die Long-Positionen erhöht haben und der Hedge-Effekt etwas verstärkt werden soll. Als Absicherung sehe ich die Zone um 11.000 Punkte und damit die bisherigen Verlaufshochs.

Die heutigen Quartalszahlen bei Sartorius, die eigentlich im Bereich der Erwartungen lagen, werden bisher seht gut angenommen. Für Optimismus sorgen der Auftragseingang und der Umsatzausblick. Sartorius wird als Profiteur der Corona-Krise gesehen.

Goldman Sachs senkt das Kursziel auf 31 EUR (32 EUR) und belässt die Aktie auf Sell. Der Kurs hält sich aber im schwachen Marktumfeld aktuell noch im Plus.

Die Deutsche Bank streicht Hellofresh von der "German Stock Ideas" Liste. Der Kurs hält sich nach dieser Nachricht aber aktuell noch im Plus.

Draegerwerk hat eine Kapitalerhöhung über seine Vorzugsaktien durchgeführt. 1 Mio. VZO Aktien wurden zum Kurs von 76,50 EUR an Institutionelle an den Mann gebracht. Das frische Geld (76,50 Mio. EUR) soll zur Stärkung der Liquidität und der Eigenkapitalbasis verwendet werden. Draegerwerk benötigt die Liquidität wohl hauptsächlich wegen des aktuellen Auftragsbooms. Der Kurs reagiert (wie meistens bei Kapitalerhöhungen) bisher negativ.

Was ist los bei Hapag Lloyd? Seit Kauf am Montag ist die Aktie um fast 25% gestiegen und an der 100 EUR Marke angekommen. In den Nachrichten der letzten Tage finden sich nur Analystenkommentare mit Kurszielen im Bereich um 30 EUR und Sell, Hold oder Underweight Ratings.

Hapag Lloyd erwartet aber trotz Corona schwarze Zahlen. Kühne hat seine Beteiligung auf 30% ausgebaut und nicht zuletzt soll das China Geschäft wieder gut angelaufen sein.

Hauck & Aufhäuser heben Draegerwerk auf 95 EUR (75 EUR) und von Hold auf Buy. Quelle: dpa

Einen wirklichen Grund für den steilen Anstieg von Hapag-Lloyd konnte ich nach eingehener Recherche nicht ausfindig machen. Ein möglicher Grund kann in der Aktionärsstruktur liegen, wonach nur noch 3,6% der Aktien börsengehandelt werden. Die restlichen Aktien gehören den jeweiligen Investoren.

Einfach mal in den Raum gestellt könnte ein Übernahmeangebot im Raum stehen oder eine Kapitalerhöhung. Das ist aber reine Spekulation.

So sehr ich mich über den schnellen Anstieg freue, so misstrauisch werde ich in diesem Fall auch. Dass es wohl in diesem Tempo nicht weiter nach oben gehen kann ist glaube ich jedem klar. Ich habe mich daher für eine Teilgewinnmitnahme entschlossen und eine entsprechende Verkaufsorder entschlossen. Damit reduziere ich den Wert auf 10% Gewichtung. Das ist eine Ausnahme von der Handelsstrategie und nur ausnahmsweise eine kleine Abweichung vom System.

KW 18/2020 Verkäufe: Short DAX ETF

Die Hedge Position auf den Short DAX musste gestern weichen. Der Hauptgrund liegt in der Tatsache, dass nach dem Corona Einbruch nun erstmals wieder genügend Aktien im Screening auftauchen. Der DAX bewegte sich die letzten Wochen seitwärts in einer Range von 10.200 bis 10.900 Punkten. Momentan versucht der DAX die Marke bei 11.000 Punkte anzulaufen, wo das 50er Fibo-Retracement liegt. Der Gesamtmarkt zeig zumindest vermehr bullische Tendenzen. In welche Richtung die Reise kurzfristig geht, vermag ich nicht vorherzusehen. Allerdings zeigen die Screenings schöne Unternehmen, die wieder gut laufen. Da die Strategie hier so ausgelegt ist, das menschliche Fehlverhalten so weit wie möglich auszublenden, halte ich mich in gewohnter Weise an das System. Das wikifolio ist damit in dieser Woche zum ersten mal seit dem Einbruch am Markt wieder zu 100% long.

KW 18/2020 Käufe: Medios, LPKF Laser, Delivery Hero, Dermapharm