Air Berlin: Alles aus und vorbei?

Liebe Leser,

das könnte den endgültigen Knockout für Air Berlin bedeuten, wenn das „Handelsblatt“ mit seinen Informationen richtig liegt. Das Finanzblatt berichtet, dass die Airline Etihad vor einem grundsätzlichen Wandel ihrer Unternehmenspolitik stehe. Die Beteiligung an schwächelnden europäischen Fluglinien werde in der Konzernspitze zunehmend als teurer Fehler angesehen. Etihad-Boss James Hogan, großer Befürworter dieser Strategie, werde wohl bald seinen Stuhl räumen müssen.

Viel Geld versenkt

Etihad hatte in den vergangenen Jahren größere Aktienpakete von Fluggesellschaften wie Air Berlin oder Alitalia erworben. Etihad Airways bekam dadurch über das sogenannte Codesharing-Verfahren Zugang zum europäischen Flugstreckennetz und konnte zusätzlich Kunden zum Drehkreuz Abu Dhabi transportieren. Von dort flogen die Passagiere mit Etihad weiter.

Das Engagement kostete die Airline vom Persischen Golf jedoch viel Geld. Alleine für Air Berlin haben die Araber dem Vernehmen nach mehr als eine Milliarde Euro aufgewendet. Das Unternehmen musste beispielsweise Anleihen herausgeben, um die Verluste der deutschen Fluggesellschaft auszugleichen. Genützt hat dies alles nichts. Air Berlin bewegt sich nach wie vor in der Verlustzone. Zwar hat der Konzern kürzlich einen Umbau in die Wege geleitet und sich von der Hälfte seiner Flotte getrennt. Doch es ist fraglich, ob Etihad weiterhin als Gönner zur Seite steht.

Käufer gesucht

Laut „Handelsblatt“ sucht die staatliche Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nun nach einem Käufer für die defizitären Europabeteiligungen. Notfalls will man sich von den Gesellschaften auch unter Wert trennen. Als potenzieller Käufer für Air Berlin kommt eigentlich nur die Lufthansa infrage. Sie wird alles daran setzen, die Konkurrenten Ryanair und Easyjet vom hiesigen Markt fernzuhalten. Einen Teil der Flotte von Air Berlin soll ja bereits aus ähnlichen Gründen ab kommendem Jahr angemietet werden.

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